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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in diesen Augenblicken galten. Er dachte an Eirene und daran, daß er sie nie wieder sehen würde. Er wußte nicht einmal, wo sie im Augenblick mit Willom an Bord des Dreizack-Schiffes ANEZVAR unterwegs war. Eirene war ihm in besonderer Weise ans Herz gewachsen, und das Schicksal hatte ihm bisher nur erbärmlich wenig Zeit gegönnt, die er mit ihr hatte verbringen können. Er war sicher - wenn er auch nicht wußte, was ihm diese Sicherheit gab -, daß Eirene bei der Weiterentwicklung der galaktischen Zivilisation eine bedeutende Rolle spielen würde. Sie war die Tochter der Manifestation einer Kosmokratin. Niemand ahnte etwas von den Fähigkeiten, die in ihr schlummerten. Als Kleinkind hatte sie paranormale Gaben besessen, die sie damals allerdings nicht konstruktiv, sondern hauptsächlich für grobe, mitunter gefährliche Spaße eingesetzt hatte. Ihre Boshaftigkeit war im Lauf der Jahre geschwunden. Die besonderen Fähigkeiten schienen sich verflüchtigt zu haben, und in ihren Teenager-Jahren hatte Eirene den Eindruck eines gänzlich normalen, wenn auch mit viel Charme und hervorragender Intelligenz begabten Menschenkinds gemacht. Perry Rhodan jedoch war überzeugt, daß die mutantischen Gaben am Rand ihres Bewußtseins schlummerten und jederzeit wieder geweckt werden konnten.
    Diesmal würde sie sie besser zu nützen verstehen; davon war er überzeugt.
    Aber er durfte das nicht mehr erleben.
    Von Perry Rhodan wird gesagt, daß er ein selbstbeherrschter Mann sei, der seinen Emotionen unter Kontrolle hat - einen „harten Mann" nannte man das in früheren Zeiten. Aber beim Gedanken an Eirene stiegen ihm die Tränen in die Augen, und er schämte sich ihrer nicht.
    Die EIDOLON trieb in einer Höhe von mittlerweile nur noch 2000 Metern und einer Geschwindigkeit von 85 km/h auf den Zentralozean zu. Es war fast, als müsse die fremde Macht, die die Signale für den Autopiloten erzeugte, sich erst überlegen, wo sie das Schiff absetzen solle.
    Da meldete sich mit grollender, lauter Stimme Icho Tolot zu Wort. „Hier stimmt etwas nicht. Entweder versagen die Geräte, oder das Universum jenseits der Energieglocke ist verrückt geworden."
    Perry Rhodan hatte seine Fassung längst wiedergewonnen. „Erklär uns, wie du das meinst, Tolotos", forderte er den Haluter auf. „Ich habe erste Meßergebnisse erzielt", kam die Antwort. „Von den Hunderttausenden von Sternen, die sich in den nähergelegenen Bezirken der beiden Spiralarme drängen, sind nur die energiereichsten ausreichend kräftige SHF-Strahler, daß sie von den Ortern erfaßt werden können.
    Die Emission kühlerer und kleinerer Sterne wird von der Energieglocke über Wanderer absorbiert.
    Also gut: Wir haben es hier in erster Linie mit blauen und blauweißen Riesen zu tun, die uns seit langem bekannt und in den Sternkatalogen verzeichnet sind. Ich kann keinen einzigen von ihnen finden!"
    Zum Zeichen seiner Ratlosigkeit schlug er in typisch menschlicher Manier die Hände der Handlungsarme zusammen. Das gab einen Knall, der sich wie ein Kanonenschuß anhörte. „Wie versuchst du sie zu identifizieren?" fragte Perry Rhodan. „Anhand ihrer Position, wie sonst?" rief Icho Tolot.
    Rhodan dachte an die Berechnungen, die er durchgeführt hatte, kurz bevor die EIDOLON die Energieglocke durchdrang. Wanderer war 66 Lichtjahre von dem Standort entfernt, an dem sie die Kunstwelt zwei Tage zuvor gesucht hatten. Plötzlich kam ihm ein Verdacht. Aber man ließ ihm keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Der Servo begann zu sprechen. Er hatte eine Nachricht vom Autopiloten. „Die Leitsignale veranlassen einen Kurswechsel um neunzig Grad in Richtung Süd", sagte er. „Also doch!" war von Atlan zu hören. „Wie weit sind wir von der Maschinenstadt entfernt?" wollte Perry Rhodan wissen. „Siebenhundertachtzig Kilometer nordöstlich", antwortete der Servo. „Was sollen wir dann a|if Südkurs?" fragte Rhodan verwundert. „Will ES uns diesmal nicht in die Stadt bringen?"
    „ES ist nicht verrückt", sagte Reginald Bull, und Perry Rhodan wurde auf schmerzhafte Art und Weise deutlich, daß dies dieselben Worte waren, mit denen er ihre unerfreuliche Unterhaltung am heutigen Morgen begonnen hatte. „ES weiß, was ES tut. Wir werden beizeiten eine Erklärung zu hören bekommen."
    Der Blick, mit dem Rhodan den Freund musterte, brachte Unbehagen zum Ausdruck. „Ich bin froh", sagte er bitter, „daß wenigstens einer von uns noch an die Zurechnungsfähigkeit der Superintelligenz

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