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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit" besiegt werden. Perry Rhodan hatte den Hinweis schließlich verstanden und den Heruntergekommenen eben mit jenem Peacemaker-Colt aus der Welt geschafft, den Leutnant Everson draußen in der Prärie gefunden hatte.
    Der Zerlumpte war der Träger des Schlüssels gewesen, den man gebraucht hatte, um das Schirmfeld vor dem asymmetrischen Tor zu beseitigen. Heute gab es kein Schirmfeld, also wurde auch der Wildwest-Bandit nicht gebraucht. ES erlegte seinen Besuchern keine Prüfungen mehr auf.
    ES hat mit uns abgeschlossen. „Sprecht zu mir", sagte Perry Rhodan. „Homer Adams hier", kam die Antwort. „Was tun wir für dich?"
    „Der Sender läuft noch?"
    „Ununterbrochen. Aber ES hat sich bisher noch nicht gemeldet."
    „Schalte das Aggregat aus, Homer", bat Rhodan. „Es hat keinen Zweck. ES läßt sich auf diese Weise nicht ansprechen. Ich versuche es mit der direkten Methode."
    „Sender ist abgeschaltet, Perry", sagte Homer G. Adams eine Sekunde später.
    Perry Rhodan trat auf das Tor zu. Damals hatte es sich selbsttätig geöffnet und den Blick in eine mächtige, hochgewölbte Halle freigegeben, in der fremdartige Maschinen standen.
    Gedämpftes, rosafarbenes Licht hatte die Halle homogen erfüllt und die Umrisse der fremden Technik verwaschen erscheinen lassen.
    Aber heute rührte sich das Tor nicht. Die Flügel des Tores wollten sich nicht bewegen. „Wir sind hier, alter Freund", sagte Rhodan. „Wir sind deiner Aufforderung gefolgt.
    Warum willst du uns nicht empfangen?"
    Es kam keine Antwort. Er wartete zwei Minuten, dann wandte er sich ab. Er überlegte sich, ob er zum Schiff zurückkehren solle, und entschied dagegen. Jenseits des Platzrands lagen die skurrilen Gebäude der mechanischen Stadt, zumeist Kuppelbauten mit kühn nach oben oder seitwärts ragenden, freitragenden Auswüchsen. Er hatte sich schon immer gefragt, welchen Zweck diese Bauten dienten. Enthielten sie das technische Gerät, das für den Unterhalt des Kunstplaneten, für die Stabilisierung der künstlichen Sonne, für die Erzeugung der künstlichen Schwerkraft und der Energieglocke - ja, auch für die Aktivität der künstlichen Vulkane verantwortlich war?
    Alles war künstlich auf dieser Welt. Während er an der Basis des Turmes entlangschritt, beschäftigte Perry Rhodan die Frage, ob womöglich ES selbst ein künstliches Gebilde sein könnte, eine Projektion, ein Schemen, der nur in der Einbildung der Menschen existierte. Wer wußte schon, was die Substanz einer Superintelligenz ausmachte - ob sie überhaupt eine besaß? Man hatte ES oft als Gemeinschaftswesen bezeichnet und sich angewöhnt, in dem Überwesen den Zusammenschluß vieler Milliarden Bewußtseine eines längst untergegangenen Volkes zu sehen.
    Es spielte keine Rolle, entschied er, ob ES substantiell war oder nicht. ES existierte! ES war ein Bestandteil der Wirklichkeit. ES war über Jahrtausende hinweg der Freund und Gönner der Menschheit gewesen. ES hatte im Zuge des Plans der Vollendung 20 Milliarden menschliche Bewußtseine in sich aufgenommen, damit die Menschheit wenigstens in vergeistigter Form weiterexistieren könne. ES hatte bei der Suche nach ESTARTU mitgewirkt, die ES seine Schwester nannte.
    ES war wirklich!
    Er ließ den Turm hinter sich. Zwischen zwei Reihen seltsam geformter Gebäude zog sich eine schmale, gewundene Gasse. Er schritt gedankenverloren zwischen Erkern, Kanten und Vorsprüngen dahin. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und sah an den eigenartigen Konstruktionen empor. Welchem Zweck mochten sie dienen? Sie besaßen keine Fenster, durch die er hätte schauen können. Es gab keine Türen. Die mechanische Stadt war ruhig bis auf ein feines Summen, das mit gleicher Intensität von allen Seiten zu kommen schien. Wahrscheinlich ging es von Maschinen aus, die in den Gebäuden verborgen waren.
    Andere Gassen kreuzten seinen Pfad. Er verlor sich immer tiefer im Labyrinth der Stadt, die nicht für Bewohner organischer Herkunft errichtet worden war. Es wurde dunkel. Er schob es darauf, daß die Gebäude immer näher aneinanderrückten und die Auswüchse, die aus den kuppeiförmigen Strukturen hervorragten, immer dichter wurden.
    Aber dann blieb er stehen, blickte in die Höhe und sah an einem schmalen Streifen des Firmaments, der zwischen zwei Gebilden, die wie die Arme altertümlicher Kräne wirkten, bis auf den Grund der Stadt herablugte, die Lichtpunkte von Sternen.
    Natürlich waren es keine echten Sterne. Die Maschinerie, die ES installiert hatte,

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