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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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riesigen Spiegel, der das Sonnenlicht einfing und damit elektrischen Strom erzeugte. Unglaublich, dachte er. Es gab Dinge, die den Verstand eines Bauernsprößlings überstiegen.
    Dazu gehörten insbesondere „Raumschiffe". Er hatte gehört, was sich dahinter verbarg: rätselhafte Gebilde, mit deren Hilfe man zu den Sternen reisen konnte. Nun befanden sie sich im Besitz der drei Machtblöcke. Jedoch verfügte Topsid nicht über Leute, die die Schiffe steuern konnten.
    Was sollten sie mit einem solchen Geschenk?
    Er beschloß, sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen.
    An diesem Tag hatte Alker-Grod die Farm früh verlassen. Ohne Erklärung, aber Shakian hatte keine erwartet. Er, seine Geschwister und die Frauen verrichteten alle Arbeit allein. Sogar Alkers trächtige Gattinen halfen mit.
    Der Sommer war fast zu Ende.
    Zeit für die letzte Ernte, für die Aussaat. Gegen Abend umrundete Shakian prüfend die Felder. Alles war bereit. Nur die Einkünfte aus dem Ernteverkauf fehlten noch. Dann konnten sie junge Sprößlinge setzen und Vorräte konservieren.
    Als es fast dunkel war, kehrte Alker-Grod zurück.
    Ein Fuhrunternehmer aus der Stadt brachte ihn auf einem Motorwagen. Das Ding war ein knatterndes Ungetüm - etwas, das Shakian in seinem Leben nur selten zu Gesicht bekommen hatte.
    Aus einer Rohröffnung hinten quoll stinkender Rauch.
    Sein Herz klopfte, die Nase sonderte klebrigen Schleim der Erregung ab. „Alker! Wo bist du gewesen?"
    Alle riefen durcheinander. Shakian stieß brutal seine Geschwister beiseite und kämpfte sich nach vorn. Der Fuhrunternehmer war ein echter Städter. Er trug farbige Kleidung und wirkte so sauber, als habe ihn seine Mutter nach dem Eisprung gerade trockengeleckt. Er schenkte dem Lärm keine Beachtung.
    Alker-Grod dagegen trug ein selbstgefälliges Lächeln zur Schau. „Abladen!" rief er ungeduldig. „Aber rasch!"
    Shakian folgte sofort. Gemeinsam mit einem Bruder griff er sich den nächstbesten Sack von der Ladefläche. Sieben Säcke schleppten sie auf diese Weise. Ihr Befruchter beaufsichtigte die Arbeit. „Was ist da drin?" fragte Shakian. „Sag schon, Alker-Grod!"
    Der vorwitzige Ton trug ihm einen Schlag auf die Schnauze ein. Halb besinnungslos ging er zu Boden. Während die anderen schon das Haus betraten, taumelte er jaulend hinterher. In der Entfernung verschwand der Knatterwagen des Städters.
    Shakian trat über die Schwelle ins Licht. Innen verging der Schmerz.
    Alle scharten sich um den Farmvorstand. „Hört her!" rief Alker-Grod. „Ich war in Gambkasst. Beim.Pfandleiher. Ich habe unsere Farm für die Dauer eines Jahres verpfändet."
    Geschnatter brach los, von Entsetzen und Angst motiviert. „Still!"
    Ruhe trat ein. Insgeheim bewunderte Shakian seine Autorität.
    Alker-Grod fuhr fort: „Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Es sind Zeiten der Veränderung; und man muß sich den Zeiten anpassen. Das ist immer die Stärke der ahkischen Bauern gewesen. Für das Geld vom Pfandleiher habe ich erstaunliche Dinge gekauft. Es sind Waren der Fremden.
    Drei Säcke mit neuartigem Saatgut."
    „Und die vier anderen?" rief Shakian dazwischen. Noch im selben Augenblick duckte er sich - aber Alker schlug nicht zu. „Die vier anderen enthalten einen neuartigen Stoff. Schon ein bißchen davon vertilgt die Gräser und die Büsche. Damit machen wir das Westfeld urbar."
    Zunächst Stille, dann brach Jubel aus.
    Shakian beteiligte sich nicht daran. Er wollte zuerst das Ergebnis sehen.
     
    *
     
    „Ich habe eine Frage, Alker."
    „Sprich."
    Sie knieten mitten in den flachen Hügeln des Westfeldes. Heißer Wind trocknete ihre Schuppen aus.
    Aus einer der vielen Quellen, die es überall gab, füllten sie ihre Beutel mit schmutzigem Quellwasser. „Wenn wir den Vertilger ausstreuen, sterben Gras und Busch, richtig? Aber was garantiert uns, daß nicht auch die Aussaat stirbt?"
    Alker-Grod schwieg eine Weile. „Ich habe das bedacht", sagte er dann. „Ich habe Fragen gestellt.
    Und Antworten bekommen. Du hast recht, unsere Schößlinge würden eingehen wie alles andere.
    Deshalb habe ich die drei Säcke mit Spezialsaatgut erstanden."
    „Und die werden überleben?"
    „Ich hoffe es. Das Zeug kommt von den Fremden."
    Sie nutzten einen ganzen Tag, den Vertilger über das Westfeld auszustreuen. Eine Handvoll des grauen Pulvers brannte auf den Schuppen, doch Shakian wusch sich den ganzen Körper mit Quellwasser ab. Danach fühlte er sich herrlich. Seine Haut sog das Wasser auf wie

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