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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Knoten fest und entspannte sich. Weiter. Keine Zeit. Eine Stunde später ließ er schwer atmend ab.
    Er stieg hinunter und prüfte kritisch - so genau, wie es auch Alker-Grod tun würde. Aber die Arbeit hielt jeder Prüfung stand. Shakian sprang vor Freude einen Meter in die Höhe - und machte sich an den nächsten Ballen.
    Zunächst hatte er geglaubt, daß der Durchbruch geschafft sei. Doch seine Kräfte ließen schneller nach als erwartet. Jede Bewegung wurde zur quälender Verkrampfung. Weitere Stunden vergingen, und der Haufen schrumpfte in höchstens kriechendem Tempo.
    Aber er schaffte es.
    Als die Sonne unterging, stapelte Shakian die Ballen transportfähig zu einem Haufen.
    Die Sonne ...
    Er wußte wohl, daß es in Wirklichkeit zwei Sonnen waren, ein Doppelstern. Aber ohne Fernrohr wurde eine einzige blaßviolette Scheibe daraus.
    Mit letzter Kraft wankte er zurück zum Wohngebäude. Er öffnete die Tür und ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen. „Und?" fragte Alker-Grod drohend. „Hast du es geschafft?"
    „Das habe ich. Die ganze Ladung."
    Alker-Grod stand auf und verhielt nachdenklich. Dann stellte er sich vor Shakian und schien ihn loben zu wollen. Statt dessen ein Schlag vor den Kopf. Alles in ihm kreiste um das Schmerzzentrum. „Dein Glück", knurrte Alker-Grod. „Das nächstemal will ich schnellere Arbeit" Shakian hatte gerade noch Kraft genug, sich ins Nest zu schleppen.
     
    *
     
    „Schau nur!" rief Alker-Grod. Seine Armbewegung umfaßte alles vor ihm. „Das ist unser Westfeld.
    Alles gehört uns. Und seit die Fremden Raumschiffe gebracht haben, braucht ganz Topsid Nahrung.
    Wir werden reich, ich sehe es voraus."
    Shakian schaute skeptisch drein.
    Alker-Grod bemerkte den Blick mit Mißfallen. „Du solltest dich freuen", rügte er. „Schließlich gehört die Farm irgendwann dir. Dann bist du ein reicher Mann, mein Erstgeschlüpftes."
    „Ja. Vielleicht."
    „Ach was." Alker-Grod schlug ihm so heftig auf die Schulter, daß er fast zusammengebrochen wäre. „Komm mit. Wir müssen das Gelände prüfen." Der Acker lag seit Generationen brach; und wenn es nach Shakian gegangen wäre, hätte es ruhig so bleiben dürfen. Zusätzliche Ackerflächen bedeuteten zusätzliche Arbeit. Und nach Mehrarbeit fühlte er sich nicht. Er hatte ohnehin das Gefühl, bald verhungern zu müssen. Jedenfalls, wenn es so wenig Nahrung gab wie bisher. „Was willst du tun?" fragte Shakian demütig.
    Alker-Grod blieb nachdenklich mitten im Feld stehen. Ringsum wucherten Buschinseln.
    Die Wurzeln reichten bis in zwei Meter Tiefe und waren weit verzweigt, um Wasser aufzusaugen.
    Drei Stunden Schwerstarbeit für jeden, schätzte Shakian.
    Die restliche Erde beherbergte Kranzgräser. Gras war leicht auszurupfen ... Wenn auch nicht in dieser Menge. Aber das wahre Problem bildeten wiederum die Wurzeln. Gräser dieser Art krallten sich förmlich an jeder Krume fest. Und das Wurzelwerk riß allzu leicht. Jedes im Boden verbliebene Fragment wuchs zu einer neuen Pflanze. „Das Westfeld ist nicht urbar", behauptete Shakian mutig. „Es dauert Jahre, wenn wir ..."
    „Still." Ein drohender Blick von Alker-Grod.
    Shakian verstummte mitten im Satz und duckte sich angstvoll. „Sieh dich um, Shakian. Dieses Land ist weit. Es ist nicht urbar, aber wir werden es urbar machen.
    Es wird uns alles kosten, was wir haben. Aber es wird uns Reichtum bringen. Die Fremden geben uns Technik und Raumschiffe, doch Backlinge geben sie uns nicht."
    „Und was ..."
    Erneut der drohende Blick. „Ich weiß Dinge, die du nicht weißt, Shakian. Warte ab. Es wird leichter, als du denkst."
     
    *
     
    In seiner kargen Freizeit las er die Zeitungen, die der Oberste und sein Gefolge im Turm von Ahk herstellten. Politische Macht hatte der Oberste nicht; die lag nach der Zerschlagung der Geistlichkeit ganz in Händen des Triumvirats.
    Aber die Blätter boten Information. Shakian konnte lesen. So erfuhr er von den Blues, Terranern, Arkoniden und wie sie alle hießen. Die Fremden waren zusammengeschlossen zum Galaktikum. Von dort stammte der technologische Segen, der plötzlich ganz Topsid veränderte.
    Wäre nur etwas davon an die armen Bauern gegangen. Aber nein, der Reichtum versickerte bei denen, die ohnehin reich waren. Allerorten wuchsen Fabriken aus dem Boden - nur nicht dort, wo sie gebraucht wurden.
    Die nächstgelegene Stadt hieß Gambkasst. Angeblich waren dort schon erste Wundermaschinen und Güter eingetroffen. Shakian las von einem

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