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1505 - Dorina, die Friedensstifterin

Titel: 1505 - Dorina, die Friedensstifterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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murmelte er. „Demnächst wird sie anfangen, Mi’inahs zu fangen!"
    „Sei nicht albern!" erwiderte Warna ärgerlich. „Wir sollten möglichst früh losfliegen."
    „Wohin?" fragte Segur begriffsstutzig. „Zum Schlichter. Dorina muß getestet werden!"
    „Unsinn", wehrte Segur ab. „Aber ..."
    „Ich will dir was sagen", knurrte Segur. „Kinder und Tiere verstehen sich oft sehr gut. Als ich noch klein war, habe ich Autras gezüchtet. Ich liebte sie heiß und innig. Ich sprach mit ihnen, und sie gehorchten mir sogar - oder wenigstens sah es so aus. Meine Mutter schleppte mich zum Test. Was kam dabei heraus?
    Nichts!"
    Warnas Gesicht zeigte deutlich, was sie dachte: Bei Dorina ist es etwas anderes!
    Und damit hat sie recht! dachte Segur bitter. Aber ich würde mir eher das Gesicht kahlscheren, als das zuzugeben! „Wenn Dorina in einem Jahr immer noch mit Slucks spricht, werde ich sie persönlich zum Test bringen", lenkte er ein, um den Frieden zu wahren. „Aber solange sie noch so klein ist, sollten wir uns nicht unnötig aufregen. Es würde ihr nur schaden. Außerdem - der Sluck wird ihr immerhin auch etwas Nützliches beibringen."
    „Und zwar?"
    „Geduld. Und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse eines Wesens, das ganz anders ist als sie."
    Und das war etwas, was ein Linguide gar nicht früh genug lernen konnte.
    Vor allem dann, wenn er das Talent hatte
     
    3.
     
    Hajmayur, 136. Lektion: Der Meister fragte: „Was ist die Objektive Realität?"
    Die Schülerin antwortete: „Die Objektive Realität ist die Summe aller uns bekannten allgemeingültigen Begriffe, aus denen wir unser Bild von der Wirklichkeit des Universums zusammensetzen. Dabei verwenden wir auch fremde Begriffe für all jene beweisbaren Phänomene, die wir mit unseren eigenen Sinnen nicht erkennen können, die uns also nur auf dem Umweg über technische Geräte oder die Wahrnehmungen andersartiger Lebewesen zugänglich sind."
    Der Meister fragte: „Wie läßt sich die Objektive Realität beschreiben?"
    Die Schülerin antwortete: „Unser Bild der Objektiven Realität setzt sich aus Begriffen zusammen, die für alle uns bekannten Lebewesen gültig sind. Zu diesen Begriffen gehören die Lichtgeschwindigkeit, das Verhalten der Atome und andere kosmische Konstanten."
     
    *
     
    1147 NGZ, Zeit der Frühernte Es war Sommer, ein strahlend schöner, heißer Tag. Dorina Vaccer stand im hinteren Teil des Gemüsegartens, direkt an der weißgestrichenen Mauer, genau dort, wo es am wärmsten war. Sie hatte einen kleinen, geflochtenen Korb bei sich, in dem schon einige runde, rote Früchte lagen: Dorina Vaccer pflückte Tomaten.
    Es waren die ersten Tomaten des Sommers, die zweite Generation dieser Früchte, die überhaupt jemals auf der Vaccer-Farm gewachsen waren.
    Raumfahrer hatten die ersten Pflanzen mitgebracht. Angeblich stammten die Tomaten ursprünglich von einem Planeten namens Terra, aber das interessierte die Linguiden nicht weiter. Sie waren ganz vernarrt in exotische Früchte, Gemüse, Krauter und Salate. Es war schon jetzt abzusehen, daß sich mit den Tomaten ein großartiges Geschäft machen ließ. In Gurmayon, der Hauptstadt von Taumond, gehörten Tomatengerichte zu den teuersten Delikatessen.
    Im vorigen Jahr hatte Segur vier Sämlinge gekauft - eine teure Investition, denn die Pflanzen wurden fast mit Gold aufgewogen. Die erste Ernte hatte genug Saatgut geliefert, daß man die Tomaten in diesem Jahr in größerem Stil anbauen konnte. Die Vaccers - und alle ihre Mitarbeiter - waren jedoch auf den Geschmack gekommen, und so wuchsen Tomaten auch in ihren Privatgärten.
    Dorina mochte die Tomatenpflanzen sehr. Drei davon gehörten ihr. Sie saß oft bei ihnen, betrachtete sie und genoß ihren appetitlichen Duft. Manchmal kam der Sluck dazu, legte sich in die Sonne und erzählte ihr etwas.
    Dorina und das kleine Raubtier verstanden sich offenbar immer noch sehr gut.
    Dorina war mit der Ernte der reifen Früchte fertig. Der Sluck kam aus der Bohnenhecke hervor und gluckste interessiert. Dorina zeigte ihm den Korb. Der Sluck schnupperte an den Früchten, stellte fest, daß es sich um vegetarische Nahrung handelte, und ging mit verächtlich geringeltem Schwanz davon. Er schlüpfte unter der Gartentür hindurch und begab sich auf die Jagd.
    Warna nahm das Messer, musterte die Tomatenpflanzen und begann, die überzähligen Seitentriebe abzuschneiden. Der appetitliche Duft verwandelte sich augenblicklich in einen immer stärker und widerlicher

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