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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich nichts, aber es gab große Ausnahmen, und dazu zählte der gesamte Komplex Atlantis. Dieser Kontinent war von zahlreichen Legenden umgeben. Seine Existenz wurde immer wieder in Zweifel gezogen, doch ich wusste, dass es diesen Kontinent gegeben hatte. Schon zu oft war ich mit seinem Erbe konfrontiert worden, und durch Zeitreisen und mithilfe meiner atlantischen Freunde war es mir auch gelungen, Atlantis selbst zu besuchen und hatte erleben können, in welch einer Blüte es gestanden hatte.
    Wie überall auf der Welt hatte es auch dort den Dualismus gegeben. Auf der einen Seite das Gute, die Quelle des Lichts, und auf der anderen das absolut Böse, das Grauen, die Finsternis und den Schrecken. Angeführt von einer Gestalt, die sich der Schwarze Tod nannte. Ich hatte ihn über Jahre hinweg bekämpft, bevor es mir schließlich gelungen war, ihn zu besiegen.
    Der Kontinent war zwar untergegangen, doch er hatte nicht alle seine Bewohner mit in die Tiefe gerissen. Es hatten noch genügend überlebt, und die fanden sich auch noch in der heutigen Zeit, wie ich schon des Öfteren erlebt hatte.
    Jetzt wieder.
    Dieser Ring war für mich ein Relikt aus dem versunkenen Kontinent.
    Und deshalb musste sein vorheriger Besitzer, der Killer Arnos Price, auch etwas mit Atlantis zu tun gehabt haben.
    Purdy Prentiss hatte dort als Kriegerin gelebt. Ihr Partner La Salle auch.
    Beide waren getötet worden, hatten ein zweites Leben in meiner Gegenwart begonnen, hatten sich dort als Paar gefunden. Aber La Salle war getötet worden, und seit dieser Zeit lebte Purdy Prentiss allein. Sie wollte auch keine neue Partnerschaft eingehen, was ich ihr beim besten Willen nicht verübeln konnte.
    Warum hatte Price ausgerechnet ihr diesen verdammten Ring geschenkt? Die Antwort lag auf der Hand. Weil der Killer diese Seelenverwandtschaft mit der Staatsanwältin sehr genau gespürt und auch damit gerechnet hatte, dass sie das Geschenk annehmen würde.
    Damit hatte er sie auch darauf hingewiesen, dass es zwischen ihnen beiden eine Gemeinsamkeit gab.
    Was sollte damit bezweckt werden?
    Über dieses Problem dachte ich nach. Nichts passierte grundlos. Ein Motiv gab es immer. Ob es sich dabei um Menschen handelte oder um andere Existenzen, ein Motiv steckte hinter allem, und sei es auch noch so weit hergeholt.
    In diesem Fall musste ich nicht lange grübeln. Arnos Price saß hinter Gittern. Eine Befreiung war so gut wie unmöglich, aber nicht völlig ausgeschlossen. Und dazu benötigte er Hilfe. Es lag einfach auf der Hand. Wenn er raus wollte, dann musste ihm jemand den Weg öffnen.
    Und eine Staatsanwältin besaß möglicherweise die Macht dazu.
    Ich verbiss mich in diesen Gedanken und glaubte nicht, dass es noch eine andere Alternative gab.
    Darüber hatte ich mit Purdy Prentiss noch nicht gesprochen und ließ es auch jetzt bleiben. Der morgige Tag bot noch genügend Gelegenheiten.
    Zunächst war mal wichtig, dass sie die folgenden Stunden in Ruhe verbrachte und den nötigen Schlaf fand.
    Davon wollte ich mich überzeugen und schlich deshalb auf Zehenspitzen in Richtung Schlafzimmer, dessen Tür nicht geschlossen war. Ich drückte sie so weit auf, um hineingehen zu können und sah ein unverändertes Bild.
    Purdy Prentiss hatte sich nicht ausgezogen und nur die Schuhe abgestreift. So lag sie in der linken Betthälfte. Ich blieb nahe der Tür stehen und beobachtete sie.
    Ruhige Atemzüge sorgten auch bei mir für eine innere Ruhe. Ich war froh darüber, dass die Staatsanwältin tief schlief, aber ich drehte mich noch nicht weg, sondern glitt fast lautlos auf die linke Bettseite zu, um mich über das Gesicht der Schlafenden zu beugen, deren Züge eigentlich hätten entspannt sein müssen, es aber nicht waren. Ich sah jetzt, dass die ruhigen Atemzüge mich getäuscht hatten. In ihrem Gesicht zeigte sich, was sie beim Schlafen erlebte oder träumte.
    Die Zuckungen in den Mundwinkeln waren nicht zu übersehen. Es sah so aus, als wollte sie anfangen zu sprechen, aber die Stimme schien ihr zu versagen.
    Dafür blieben die Zuckungen, und sie breiteten sich zudem aus. Sie erreichten die Wangen, und plötzlich fingen auch die geschlossenen Lider an zu zucken. Das war für mich ein Zeichen, dass sich ihre Unruhe verstärkt hatte.
    Aber was war die Ursache?
    Ich wusste es nicht, denn es war unmöglich für mich, in ihre Träume einzudringen. Sehr behutsam legte ich meine Fingerspitzen gegen ihre linke Wange und wäre beinahe zurückgezuckt, als ich die Kälte

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