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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre Lippen und bat um ein Glas Wasser.
    »Ich hole es dir.«
    »Danke.«
    Auch jetzt bewegte ich mich noch vorsichtig und schob mich in die Küche hinein, in der ich das Licht einschaltete. Der große Kühlschrank stand an der Wand. Ein paar Flaschen Mineralwasser ohne Kohlensäure fand ich darin. Eine Flasche und ein Glas nahm ich mit in das Schlafzimmer.
    Purdy saß aufrecht in ihrem Bett.
    Während sie in kleinen Schlucken das Wasser trank, machte ich mir weiterhin Gedanken über das, was ich von ihr erfahren hatte.
    Es war offenbar alles so echt gewesen, denn es hatte sich nicht angehört, als hätte sie es erfinden müssen. Das Monstrum war ihr im Traum erschienen, und ich ging davon aus, dass es sich bei ihm um ein Relikt aus dem alten Atlantis handelte. Möglicherweise hatte es auch etwas mit ihrem ersten Leben dort zu tun, und der intensive Traum hatte die Erinnerung zurückgebracht.
    Nachdem Purdy das Glas geleert und es zur Seite auf den Nachttisch gestellt hatte, sagte sie mit leiser, aber sehr fester Stimme: »Er lebt, John, das kann ich dir schwören. Er lebt, und ich weiß, dass dieser Traum für mich erst ein Vorspiel war.«
    »Vorspiel für was?«
    Sie verzog den Mund. »Muss ich dir das wirklich noch sagen? Ich denke nicht…«
    »Doch, sag es. Was denkst du? Was hast du aus deinem Traum herausgelesen?«
    »Dass es nicht nur ein Traum ist.«
    »Du meinst, dass es wahr sein könnte?«
    Sie blickte mich intensiv an und sagte: »Dass es wahr ist, John Sinclair. Ein Wahrtraum. Für mich steht es fest, dass ich das, was ich im Traum gesehen habe, auch im normalen Zustand erleben kann.«
    »Das wäre nicht mal schlecht.«
    »Wieso?«
    »Dann würde ich es auch sehen, und so könnten wir es gemeinsam bekämpfen.«
    Purdy strich durch ihr Haar. »Das hast du wirklich toll gesagt. Ich glaube dir auch alles. Aber dieser Dämon ist einfach nur schrecklich und abstoßend. Ich denke nicht, dass du ihn dir herbeiwünschen solltest. Du würdest gegen ihn auch nicht bestehen können, denn du hast nicht in Atlantis gelebt. Ich glaube, dass es nur um diejenigen geht, die zur damaligen Zeit existent gewesen waren.«
    »Mag sein. Aber meine Hilfe würdest du nicht ausschlagen?«
    »Musst du das noch fragen?«
    »War nur so dahingesagt.«
    »Okay, akzeptiert.« Purdy rutschte in ihrem Bett ein Stück zurück und konnte sich jetzt gegen die Wand lehnen.
    »Es ist verrückt, wenn ich darüber nachdenke, was in den letzten beiden Stunden passiert ist«, sagte sie. »Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Und ich habe keine Lust mehr, mich wieder schlafen zu legen, denn ich weiß, dass ich diesen verfluchten Albtraum noch mal erleben würde.«
    »Dann willst du wach bleiben?«
    »Das ist die Alternative.«
    »Und wenn der neue Tag anbricht? Ich meine, wir haben ihn ja schon. Aber wenn der Morgen graut - hast du dir darüber schon Gedanken gemacht, was dann geschehen soll?«
    »Du nicht, John?«
    Ich lächelte, ohne eine Antwort zu geben.
    »Dann haben wir wohl den gleichen Gedanken gehabt, nehme ich an. Ich gehe mal davon aus, dass wir diese Wohnung verlassen und einem gewissen Menschen einen Besuch abstatten.«
    »Ja, ich bin gespannt darauf, Arnos Price kennen zu lernen.«
    »Perfekt.« Sie schaute auf ihren Ring.
    »Und wir werden diesem Mann die entsprechenden Fragen stellen, das schwöre ich dir. Wir werden uns nicht abspeisen lassen.«
    »Ich denke sogar, dass er darauf wartet.«
    »Das kann sein.«
    Die Luft war irgendwie raus, uns fiel nichts mehr ein, was wir noch zu diesem Thema zu sagen hatten. Purdy Prentiss schaute ins Leere und hing dabei ihren Gedanken nach.
    »Okay«, sagte ich schließlich, »wenn du nichts dagegen hast, dann gehe ich ins Wohnzimmer und mache mich dort lang. Ich werde versuchen, wach zu bleiben und…«
    »Ach, das ist nicht nötig.« Purdy hob die Schultern. »Es ist mir ja selbst peinlich, dass ich in eine derartige Lage geraten bin und dich damit noch belästigt habe. Hätte ich den verdammten Ring normal von meinem Finger ziehen können, wäre es nicht dazu gekommen.«
    »Bitte, keine Vorwürfe. Wozu hat man Freunde?«
    »Ja schon, aber…«
    »Und auch kein Aber«, sagte ich, bevor ich ihr zunickte und mich zur Tür wandte.
    Sie sagte nichts mehr. So betrat ich den Flur. Dort war der Stuhl nicht zu übersehen. Ich spielte mit dem Gedanken, ihn wieder als Wachtplatz einzunehmen, als ich die leicht erschreckt klingende Stimme der Staatsanwältin hörte. »John!«
    Ich fuhr herum.

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