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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner Deckung schoß unvermittelt eine grünliche Energieflut hervor. Sie breitete sich aus, wurde zu einer walzenförmigen Erscheinung, und dann schien die Ödwelt untergehen zu wollen.
    Seine hyperenergetische Hammerpreßwoge erreichte die rechts von uns liegende Kraterwand in dem Augenblick, als sich von dort zwei sonnenhelle Blitze lösten.
    Die Thermostrahlen schlugen vor und neben dem Verbindungsboot ein. Glühende Materie wurde aus den Schußkratern gewirbelt.
    Gleichzeitig hörte dreihundert Meter weiter ein Teil des Ringgebirges auf zu existieren. Der Hammerpreß-Beschuß hatte das Urgestein pulverisiert und weggeblasen. Es war, als hätte es dort drüben schon immer einen tiefen Satteleinschnitt gegeben. .Als mich Kassians Anruf erreichte, hatte ich längst begriffen, daß er mein bißchen Restleben gerettet hatte. „Bist du in Ordnung, Imperator?" fragte er. Diesmal lachte er nicht. Seine Stimme klang seltsam klirrend. „Ich bin wohlauf", stieß ich hervor. „Die Strahlschüsse könnten die ungeschützte Bordwand beschädigt haben.
    Der eine schlug ziemlich nahe ein."
    „Die Attentäter konnten nicht mehr genau zielen. Das ist bei einer heranrauschenden Hyperpreßflut auch ein Kunststück!"
    Kücüktekin rief in Sorge nach uns. Ich erklärte ihm kurz die Situation. „Dann hat das Wachschiff doch ein Kampfkommando abgesetzt!" stellte er wütend fest. „Tentra-Blues waren das aber nicht. Dazu haben die nicht den Nerv. Ist von den Angreifern etwas übriggeblieben?
    Hier unten hat der Boden gewackelt. Ich möchte mir die Kerle ansehen."
    „Nach einem Z4K-Beschuß bleibt nichts übrig", erklärte Kassian in einem Tonfall, der mich den stets heiteren Neu-Arkoniden in einem anderen Licht sehen ließ.
    Kücüktekin stieß kehlige Geräusche aus. Er schien sich zu amüsieren. Ich stand zu der Zeit mit schußbereiter Waffe in der Schleuse und lauerte nach draußen. Da war aber nichts mehr, was zu bekämpfen sich gelohnt hätte.
    Kassian kam an und kletterte zu mir in den engen Raum. Ich bedankte mich für die Lebensrettung. Das machte ihn verlegen.
    Mein Verdacht hatte sich nun doch bewahrheitet, nur waren die Attentäter schlauer oder erfahrener gewesen, als ich es einkalkuliert hatte. Sie hatten auf dem Gebirgskamm gelauert, nicht in der Tiefebene!
    Wahrscheinlich hatten sie Kassian und mich schon beim Aufstieg durch den Felsriß geortet.
    Unsere Flugaggregate waren zwar gut abgeschirmt, aber winzige Streuemissionen waren nicht zu vermeiden. Die Frage, wie sie so schnell und unauffällig in Schußposition kommen konnten, war kaum noch zu lösen. Sie waren jedenfalls dagewesen.
    Kassian hatte wenigstens eine fundierte Erklärung für den Vorfall. „Als du das Boot umdirigiertest, sah ich am jenseitigen Kraterwall zweimal Metall aufblitzen. Es reflektierte das Sonnenlicht. Jemand muß einen Druckpanzer ohne Energietornister getragen haben, oder wir hätten ihn in die Ortung bekommen. Der Fremde hat demnach im internen Druckbereich seines Panzers über eine einfache, mechanisch geregelte Sauerstoffzufuhr geatmet. Das erzeugte überhaupt keine Emissionen. Es waren mindestens zwei Leute. Wer waren sie?"
    Ich startete das Boot und ließ es in den Mondhimmel schießen. Kassians Frage beschäftigte mich. „Intelligenzen, die sich für Geld anwerben lassen! Das gab es auch einmal auf Terra. Man nannte sie Söldner.
    Zweiundzwanzig Jahre nach Monos scheint in unserer Milchstraße eine neue Art der Gewalt aufzutauchen.
    Jeder, der sich nicht selbst schmutzig machen will, wirbt Spezialisten an."
    „Geklonte Kampfmaschinen aller Art", bestätigte Kassian. „Es soll davon etwa zweihundert Millionen geben."
    „Eher dreihundert Millionen", korrigierte ich seine Aussage. „Niemand weiß genau, wo, wann und in welcher Zahl sie aus der syntrongesteuerten Retorte gekommen sind. Die Kreaturen, die du glücklicherweise bemerkt hast, hätten von unseren Pikosyns eigentlich als organisch lebende Substanz ausgemacht werden müssen.
    Wieso geschah es nicht?"
    Er sah mich von der Seite an. Sein Gesichtsausdruck war der eines nachsichtigen Sohnes, der seinem vertrottelten Vater nicht die Wahrheit sagen will Oder irrte ich mich? Wurde ich mißtrauisch gegen alles, was mit dem Verlust meines Zellaktivators in Zusammenhang stehen konnte? Schaute er gar nicht nachsichtig? War sein Lächeln eher ein Ausdruck tiefer Zuneigung?
    Ich zwang mich dazu, ihn nicht mit einer Frage zu konfrontieren. Kränkungen dieser Art hatte er einfach

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