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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geste meinte. Mit der Gravitraf-Ladung hätte man trotz seiner geringen Abmessungen ein kleineres Hochenergietriebwerk betreiben können. „Warum läßt du dich von Nebensächlichkeiten ablenken?" mahnte mein Extrahirn gehässig. „Dein Megawattpuster hat auch einen heißen Atem."
    Ich bemühte mich, Kassians Extravaganzen zu vergessen, und konzentrierte mich wieder auf die Umgebung.
    Bislang hatte er mit seinem teuren Spielzeug noch keinen Unfug angerichtet.
    Mein Verdacht schien sich nicht zu bestätigen. Weit unter uns blieb alles still. Die Passivortung meines SERUNS zeigte nichts an, was in irgendeiner Form besorgniserregend gewesen wäre.
    Die Syntronik des geparkten Verbindungsboots empfing ebenfalls keine Fremdemissionen.
    Ich lauschte auf die Signale der Flugkörperortung. Sie wurden von den aus dem Paratronschirm herausragenden Antennen abgestrahlt. Die Strukturlücken waren gut abgeschirmt. Eigenstörungen wurden vermieden.
    Wieder und wieder suchte ich das zerklüftete Gelände ab. Wenn sich dort Unbekannte verbargen, dann hatten sie viel Geduld.
    Die von dem Klon geforderten zwanzig Minuten waren schon lange verstrichen. Kassian deutete ungeduldig nach unten, wo unser Boot stand. In dem Augenblick meldete mein Pikosyn eine starke Energieemission. Am Fuß des Ringgebirges glitt eine große Pforte auf. Helles Licht stach in die Dämmerung hinein und überlagerte den schwachen Schein des weit entfernten Sterns Simban.
    Mein Mikrosyntron schaltete die optische Sehhilfe ein und vergrößerte das einsehbare Gelände.
    Aus der beleuchteten Öffnung der Materialschleuse glitt ein unförmiges Gefährt hervor. Es war offenbar sehr alt, lief auf breiten Raupenketten und besaß vor der metallenen Ladefläche einen Drehturm, in dem ein noch älteres Impulsgeschütz kleineren Kalibers installiert war.
    Luetfiye Kücüktekin schien ebenfalls ungeduldig geworden zu sein. Er ergriff die Initiative und brauste mit seinem historischen Fahrzeug ins Freie hinaus, daß meine Energieortung flackerte. Er verwendete einen fast schrottreifen Reaktor.
    Ich sah Kassians lachendes Gesicht.
    Solche Dinge konnten ihn begeistern.
    Der Omni-Klon hielt seinen Panzer knapp fünfzig Meter vor unserem Landungsboot an, drehte seinen Geschützturm einmal um dreihundertsechzig Grad und begann dann unvermittelt zu feuern.
    Zu hören war nichts. Die sichthindernde Basaltklippe jenseits unseres Raumfahrzeugs leuchtete dagegen in heller Glut auf. Verflüssigtes Material spritzte aus den Schußkratern empor und fiel in der Form von nachglühenden Tropfen zurück. Die Basaltklippe existierte plötzlich nicht mehr.
    Nachdem sich der Klon ausgetobt hatte, krachte es in meinem Mikrokom. Er dachte nicht daran, sich an die Funkstille zu halten. „Na, war das nichts?" röhrte seine Stimme. „Wenn es hier Fremde gab, dann sind sie jetzt geröstet. Die Klippe war die einzige vernünftige Deckung weit und breit. Wann wollt ihr endlich verschwinden?"
    Ich gab es auf, noch länger auf meine Instinkte zu kören. Ich hatte mich geirrt. Niemand war nach uns angekommen.
    Ich schaltete den Sprechfunk ein und rief Kücüktekin an. „Wozu die Energieverschwendung?"
    „Die verdammte Klippe hat mich schon lange gestört. Jetzt ist sie endlich weg."
    Ich vernahm Kassians prustendes Gelächter. Das war so ganz nach seinem Herzen.
    Ich schaltete meinen Pikosyn auf Hochrangbefehl, gab das vorbereitete Kommando ein und strahlte es ab.
    Weit unten kam Leben in das Verbindungsboot. Sein Gravotriebwerk lief an, und schon schwebte es über dem Boden. Es stieg langsam empor und kam auf meinen Standort zu. „Ach, ihr laßt euch sogar abholen?" staunte der Klon. „So bequem kann doch nur der Milliardärsableger sein!
    Kann der nicht mit seinem Gravo nach unten fliegen?"
    „Ich bin unschuldig, Freund!" beteuerte Kassian. „Mein Kristallprinz ..."
    Ich fiel ihm ins Wort. „Ich habe den Befehl gegeben. Wir steigen hier oben ein. Wenn mich Fremde hören sollten, so sei ihnen verraten, daß sie die falsche Warteposition eingenommen haben."
    „Ahaa ...!" rief Kassian in erwachender Begeisterung. „Das nenne ich Taktik. Ahaa ...!"
    Der Klon beschimpfte ihn mit Begriffen, die aus einer genetischen Versuchsreihe zu stammen schienen.
    Unser Boot landete hinter dem Gebirgskamm, der Paratronschirm erlosch.
    Ich ging auf das Druckschott zu, stieg in die Schleuse und drehte den Körper, um das Gelände einsehen zu können.
    Kassian schien mir die Aussicht nicht zu gönnen. Hinter

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