1508 - Spur der Hoffnung
ausschließlich aus Geschäftshäusern, kleinen Hotels und Unterhaltungsbetrieben.
Sie bekamen einen Landeplatz zugewiesen.
Gesil hielt es auch hier für zweckmäßiger, die TABATINGA im Orbit zu lassen. Der Raumhafen war fast vollständig besetzt, und die Landegebühren waren schwindlig hoch. Da sie sich aber schon bis an die atmosphärischen Randzonen des Planeten angenähert hatten, würde es genügen, mit einem der Atmosphärengleiter abzusteigen. „Das Kommando, das von Bord geht", teilte Gesil mit, „besteht aus Loydel Shvartz, Tamara Juntersman, Per-E-Kit und mir. Ich denke, das genügt, um ein paar Auskünfte einzuholen. Nikki, du trägst hier die Verantwortung."
„An der ich mir bestimmt keinen Bruch hebe", meinte der weibliche Haudegen unwillig, denn die Unterhaltungsbetriebe von Lendo interessierten sie. „Ich bringe dir eine Flasche virkanischen Bergwerkslikör mit", versprach Loydel Shvartz, der einen Atmosphärengleiter hatte startklar machen lassen. „Oder irgendeinen anderen Seelentröster."
Mit irgendwelchen Gefahren rechnete niemand. Gesil und ihre Begleiter verzichteten daher auf jegliche Bewaffnung
8.
Sie fanden am Stadtrand ein kleines Hotel namens „Kupfermine" neben einem Berghang mit einer stillgelegten Schachtanlage und quartierten sich hier ein. Der Gleiter wurde hinter dem Haus abgestellt, denn Hinweise in den schmalen Straßen, die ins Zentrum von Lendo führten, verboten die Benutzung von Fahrzeugen aller Art.
Das hatte seinen guten Grund, denn die Wege waren unbefestigt und sehr staubig.
Das Hotel wurde von einem älteren arkonidischen Ehepaar geführt. Die Frau war stumm, und der Mann hatte noch nie etwas von einer Nachrichtenagentur Arkonoor gehört. Er empfahl den Besuchern, sich in der Stadt umzuhören, denn dort gäbe es auch Informationsbüros. Ferner übergab er den Gästen eine Liste mit den Namen von empfehlenswerten Restaurants in der Nähe, wobei er nicht vergaß zu erwähnen, daß auf Virkan alles sehr teuer sei. Sämtliche Produkte für den täglichen Bedarf wurden importiert.
Es war schon später Nachmittag, und mehr als ein erstes Orientieren und eine Erkundung waren wohl an diesem Tag nicht mehr möglich. Der Tag dauerte auf Virkan nur ganze siebzehn Stunden.
Loydel Shvartz baute seinen tragbaren Sender im gemeinsamen Quartier, das aus drei miteinander verbundenen Räumen bestand, auf und sprach kurz mit der TABATINGA. Hier wie dort gab es keine besonderen Vorkommnisse.
Gesil erklärte, daß sie eine erste Erkundung durchführen wollte.
Der Hyperphysiker zog es ebenso wie Per-E-Kit vor, erst einmal im Quartier zu bleiben. Der Kontide war vorsichtig. Er wollte zunächst wissen, ob so völlig fremdartig aussehende Wesen, wie er eins war, hier akzeptiert wurden.
Als Gesil und Tamara Juntersman sich auf den Weg in die Innenstadt machten, war es draußen schon dunkel geworden. Die Beleuchtung war hier am Stadtrand sehr kümmerlich, aber das änderte sich nach etwa 500 Metern. Zu beiden Seiten reihten sich Leuchtreklamen und bestrahlte Hinweisschilder aneinander. Auf die beiden Frauen wirkte das eher unsinnig, denn es waren kaum Lebewesen auf den Straßen zu sehen.
Lendo war unregelmäßig aufgebaut, aber eine breite Straße führte schnurgerade durch die ganze Ansiedlung.
Hier waren auch die wichtigsten Firmensitze und Geschäftsbetriebe zu finden, während die Unterhaltungsunternehmen mehr in den schmaleren Seitengassen angesiedelt waren.
Auf dieser Straße gab es zumindest an den Randstreifen vor den Häusern befestigte Gehwege.
Durch die zahllosen Lichter war es so hell wie am Tag. Gesil und Tamara orientierten sich in Richtung Zentrum, als sie die Hauptstraße erreicht hatten.
Hier herrschte regeres Leben als in der Randzone der Stadt. Arkoniden und Arkonidenabkömmlinge überwogen, aber daneben entdeckten sie auch alle möglichen anderen Wesen, selbst solche, die ihnen unbekannt waren. Per-E-Kit würde hier also nicht besonders auffallen.
Tamara machte die Freundin auf ein Schild aufmerksam. In großen Leuchtlettern stand dort VIRKANINFORMATIONSBÜRO.
Sie überquerten die Straße und hielten vor einem winzigen Laden an, der eigentlich nur aus einem offenen Fenster bestand. Dahinter hockte ein halbwüchsiger Arkonide. Links und rechts von ihm standen zwei nicht gerade moderne Positroniken mit Bildschirmen. „Ich suche eine Nachrichtenagentur namens Arkonoor", wandte sich Gesil an den jungen Mann. „Diese Auskunft ist kostenlos",
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