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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen sein, die ähnlich einsam gewesen sind, wie ich es bin. Aber sie haben sich hier zusammengefunden. Die großen Zeiten dieses Ortes sind längst vorbei. Er wurde verlassen, dann kamen die Anderen und besetzten ihn. Was dabei herausgekommen ist, hast du ja gesehen.«
    »Sie sind demnach alle umgebracht worden?«
    »Ja.«
    »Kennst du die Gründe?«
    »Nein. Oder doch. Sie müssen sich versündigt haben, gegen wen auch immer. Es interessiert mich nicht. Und dieser Ort interessiert auch keinen.«
    »Irrtum, Kolew. Wenn es wirklich so wäre, dann hätten wir uns nicht hier getroffen.«
    Der Mann nickte. Danach schaute er Karina länger an als gewöhnlich, bevor er sagte: »Du hast etwas entdeckt, was nicht gut ist. Dieser Ort gehört dem Bösen, und das solltest du dir merken. Ein Mensch wird gegen das Böse immer den Kürzeren ziehen. Schau dir die Skelette an. Geh nach draußen, da siehst du das Licht. Aber wo Licht ist, gibt es Schatten. Daran sollte jeder Mensch denken.«
    Sie nickte. »Das war ein guter Ratschlag, aber darf ich dich fragen, was du hier zu suchen hast?«
    »Ich bin nur ein Wanderer, mehr nicht. Manchmal suche ich einen Unterschlupf, und den habe ich hier gefunden. Aber ich werde nicht mehr lange bleiben und bald verschwinden.«
    »Bist du der Einzige, der in dieser Siedlung lebt oder den Schrecken überlebt hat?«
    »Es scheint so. Ich habe keine Fremden mehr gefunden, aber man kann nie wissen. Kümmere dich nicht um die Skelette, lass sie dort liegen, es ist besser. Man sollte diese Siedlung dem Erdboden gleichmachen oder sie einfach nur vergessen. Einen anderen Rat kann ich dir nicht geben.«
    Darauf ging Karina nicht ein. Sie hatte über eine bestimmte Frage nachgedacht, und die stellte sie jetzt.
    »Ich sehe die Skelette, aber ich glaube nicht, dass es Menschen gewesen sind, die auf normale Weise so verwest sind. Oder liege ich da falsch?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Karina schluckte eine Antwort herunter. Sie glaubte ihm nicht. Nicht dass sie sich hintergangen fühlte, aber sie rechnete damit, dass Kolew ihr etwas verschwieg, und deshalb drängte sie auf eine Antwort.
    »Bitte, was können Sie mir noch sagen?«
    »Gehweg!«
    »Und dann?«
    »Geh einfach, bevor sie dich zu fassen bekommen.«
    Nach dieser Antwort horchte Karina auf. »Wer sollte mich denn zu fassen bekommen? Wer ist hier? Wer hat sich hier verborgen? Was weißt du alles, Kolew?«
    Um seine Mundwinkel herum zuckte es.
    »Der Mensch weiß einfach zu wenig«, flüsterte er. »Selbst ich kann dir nichts sägen. Aber denk an meine Worte. Gott erschuf das Licht. Und wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. So ist die Hölle entstanden. Alles liegt dicht beisammen.« Er nickte ihr zu. »Ich werde weitergehen. Ich werde nicht warten, ich muss es tun. Und du geh weg, es ist kein guter Ort.«
    Das hörte sich nicht nur nach einem Abschied an, das war auch einer.
    Sie sah, dass Kolew einen Schritt auf sie zuging, und wollte ihm ausweichen, was nicht nötig war. Das erlebte sie bei seinem zweiten Schritt, denn der brachte ihn in ihre unmittelbare Nähe.
    Und dann war er vorbei.
    Nicht rechts von ihr, nicht links, wie es normal gewesen wäre, nein, er schritt einfach durch sie hindurch.
    Eben wie ein Schatten…
    ***
    Karina Grischin stand auf der Stelle und konzentrierte sich einzig und allein auf ihren Rücken. Vom Hals an rann es kalt hinab, und erst beim letzten Wirbel hörte das Gefühl auf.
    Sie schaute nach vorn, aber sie schaute zugleich ins Leere. Das, was sie gesehen hatte, war einfach nicht möglich. Das stieß an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft, und ihr wurde nicht einmal bewusst, mit welch einem dummen Gesichtsausdruck sie dem entschwindenden Schamanen nachblickte. Dabei hatte sie das Gefühl, mutterseelenallein im Regen zu stehen. Es war für sie alles grauenhaft, nicht zu begreifen, und als sie den Flur hinabschaute, da war von Kolew nichts mehr zu sehen. Oder doch?
    Etwas huschte von einer Seite zur anderen. Es war ein Schatten, eine dunkle Bewegung, aber Karina war nicht in der Lage, dies genau zu erklären, weil es zu schnell ging und alles zu weit entfernt war.
    Sie blieb stehen, holte einige Male tief Luft und stellte fest, dass sie verdammt verbraucht war in diesem leeren und auch verlorenen Haus.
    Eigentlich hätte sie noch den Bau durchsuchen können, was ihr jedoch nicht mehr in den Sinn kam. Irgendwie hatte sie die Nase voll, denn sie sah für sich keinen Ansatz mehr, der sie zu einer Lösung hätte bringen

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