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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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linguidisches Beiboot, und in der offenen Schleuse stand ein hochgewachsener Linguide - eine imposante Gestalt trotz seiner bunten Kleidung, die an einen terranischen Jogging-Anzug erinnerte. Das Gesicht war dichtbehaart bis auf die sternförmige Rasur um das linke Auge. Über das rechte Auge fiel langes Haar und verdeckte es gänzlich. Außer der Sterntonsur gab es noch einen rasierten Fleck in seinem Gesicht: die Nasenspitze.
    Nachdem der Linguide sich vorgestellt hatte, lächelte er und begann mit wohlgesetzten Worten zu reden. Er war freundlich, ja herzlich, und er begleitete und verstärkte das gesprochene Wort durch sparsame, aber hochwirksame Gesten.
    Aus dem, was er sagte, wurde klar, daß er Atlan auf den ersten Blick erkannt hatte und daß er auch über die Aktivitäten des Arkoniden auf Teffon und sein Zusammentreffen mit Aramus Shaenor Bescheid wußte. Er kannte offenkundig auch Atlans Aversion gegen das linguidische Volk und gegen die Friedensstifter, sonst hätte er es sicherlich nicht für erforderlich gehalten, die Motivation der Linguiden mit beinahe erschreckender Offenheit darzulegen. „Die Verhältnisse in der Milchstraße sind nicht so klar, wie sie zu sein scheinen", setzte er zu seiner letzten, ungeschminkten Aussage an - und schon bei diesen Worten fühlte Atlan Kälteschauer durch seinen Körper rieseln. „Das liegt daran, daß die Wege der Evolution für alle gegenwärtig existierenden intelligenten Geschöpfe immer undurchschaubar sind. Vor allem direkt Betroffene vermögen selten, in den nur selten dramatischen Ausschlägen der Entwicklungstrends die Richtung eines Umschlags zu erkennen."
    Atlan bemühte sich, nicht nur auf Worte und Betonungen zu achten, sondern auch darauf, ob er wie bei Aramus Shaenor drauf und dran war, Manellas Charisma zu erliegen.
    Aber er merkte nichts.
    Es ist auch nichts! ließ sich sein Logiksektor vernehmen. Bransor Manella redet gut, aber ihm fehlt die vernebelnde Überzeugungsgewalt, die Aramus entfaltete.
    Und genau das darf nicht sein! überlegte der Arkonide argwöhnisch. Aramus Shaenor ist ein guter Friedensstifter, aber Bransor Manella sollte er nicht das Wasser reichen können. Warum also wird mein Bewußtsein von Manellas Rede nicht eingelullt?
    Er versagt! raunte der Logiksektor. Vielleicht nur zeitweilig, aber jetzt versagt er. Und er scheint es zu wissen, sonst hätte er längst versucht, die Topsider umzustimmen.
    Atlans Gefühle für den Friedensstifter schlugen plötzlich um. Er traute ihm noch immer nicht, aber die Tatsache, daß Manella die Lage auf Oytlok nicht in den Griff bekam, weckte sein Mitgefühl und seine Hilfsbereitschaft. „Können Gucky und ich dich unterstützen?" fragte er.
    Bransor Manella hörte auf zu lächeln. Er wirkte plötzlich verkrampft und gehetzt. „Ich weiß es nicht", erklärte er - und er verzichtete diesmal auf die Anpassung seiner Ausdrucksweise an seinen Gesprächspartner. „Etwas ist mit meinem kima nicht in Ordnung. Ich fand bisher noch nicht die richtige Einstellung, um die Topsider umzustimmen. Aber länger darf ich nicht zögern, auch wenn ich während meiner Mission den Tod finde."
    Es hatte verzweifelt geklungen. Atlan fühlte den Drang, Manella zu helfen, immer stärker werden. „Begib dich nicht unnötig in Gefahr!" bat er. „Veranlasse deine Leute, sich von Oytlok und Kloyrok zurückzuziehen! Danach werde ich mit den Topsidern verhandeln und sie davon zu überzeugen versuchen, daß sie sich friedlich mit euch einigen müssen. Vielleicht, indem sie Oytlok behalten und ihr Kloyrok besiedelt. Das wäre ein guter Kompromiß, oder nicht?"
    „Ich darf nichts preisgeben, was meinem Volk von Recht und Gesetz her gehört", verteidigte der Friedensstifter seinen Standpunkt. „Mit Recht und Gesetz läßt sich auch das Gegenteil aussagen", erwiderte der Arkonide. „Du verstehst nicht, welche Umwälzungen der Evolution stattfinden", erklärte Manella. „In den bevorstehenden Wirren müssen wir Linguiden aufrecht und unnachgiebig bleiben, denn wir sind ein auserwähltes Volk."
    „Was?" fuhr Atlan auf. „Begreifst du überhaupt, was du damit sagst? Du verrätst, daß dein Volk vom Virus der Auserwähltheits-Einbildung befallen ist. Diese Krankheit ist tödlich. Sie hat schon viele Völker dahingerafft."
    „Du verstehst immer noch nicht", sagte Manella betrübt. „Wir drängen uns nicht nach diesem Status; er wurde uns von der Evolution auferlegt. Uns ist klargeworden, daß die Hominiden eine aussterbende

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