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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ruhe. Da freut man sich auf einen schönen Abend, und was geschieht?«
    »Ein Selbstmord«, erklärte Bill.
    »Ja, das weiß ich. Aber muss der an einem Ort passieren, wo wir uns aufhalten?«
    Sheila hatte mich bei dieser Bemerkung böse angeschaut, und ich zog mir auch den Schuh an.
    »He, machst du mich dafür verantwortlich?«
    »Nein, das kann ich ja nicht. Oder nicht direkt. Aber irgendwie hast du etwas an dir, das die schlimmen Dinge anzieht. Ich kann dir nicht erklären, was genau das ist, aber dein Freund Bill, der ja zugleich mein Ehemann ist, der freut sich noch darüber.«
    »Ach, tue ich das?«
    »Ja.«
    »Und das weißt du?«
    Jetzt war Bill an der Reihe. Sheila reckte ihm das Kinn entgegen. »Das sehe ich dir an, mein Freund.«
    »Ich freue mich nie über den Tod eines Menschen.«
    »So habe ich das auch nicht gemeint.«
    Während Sheila ihre Behauptungen relativierte, beschäftigten sich meine Gedanken mit bestimmten Vorgängen. Natürlich drehten sie sich um das Erlebte, und in mir stiegen nicht zum ersten Mal Vorwürfe hoch.
    Hätte ich den Suizid verhindern können?
    Streng genommen schon. Ich hätte nur bei ihr bleiben müssen. Aber wer denkt schon so weit? Ich hatte ihr geholfen, ich wollte sie auch weiterhin nicht allein lassen, und doch war sie den Weg in den Tod gegangen. Das war für mich nicht zu begreifen. Aber es musste einen Grund dafür geben, und der ließ mich nicht los.
    Ich hatte von einer Strafe der Hölle gehört und wollte herausfinden, ob das einfach nur so dahingesagt worden war oder ob mehr dahintersteckte.
    Sheila wandte sich wieder an mich und sagte: »Aber ein Fall für dich ist es wohl nicht - oder?«
    »Naja…«
    »Jedenfalls nicht für Bill«, sagte Sheila entschieden.
    »Warten wir doch erst mal ab, was die Kollegen von der Spurensicherung sagen.«
    »Sicher.« Sheila lächelte. »Nur glaube ich nicht, dass irgendwelche schwarzmagischen Kräfte bei diesem Selbstmord eine Rolle spielen.« Ihr Blick füllte sich mit Misstrauen. »Oder bewegen sich deine Gedanken schon wieder auf diesem Weg, John?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Nur so.«
    Bill winkte ab. »Nimm es nicht so tragisch, John. Sheila ist heute leicht sauer.«
    »Ist das ein Wunder? Ich habe mich auf einen schönen Abend gefreut, und nun das. Für die junge Frau tut es mir leid, sehr leid sogar, aber da kann man nichts machen. Die Dinge liegen nun mal so, und damit hat es sich. Sie hat bestimmt eine zu große Angst vor diesem Schläger gehabt. Wahrscheinlich muss man davon ausgehen, dass dieser Typ ihr Zuhälter war, der sie - was weiß ich…«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, gab ich zu.
    »Na bitte. Oder hast du eine andere Erklärung?«
    Ich hob die Schultern. »Im Moment nicht, aber du weiß selbst, Sheila, dass man nichts im Leben ausschließen kann.«
    »Aha.«
    »Was heißt das nun wieder?«
    »Du hast noch einen Verdacht.«
    Ich goss Wasser aus der Flasche in mein Glas. Nach dem Trinken sagte ich: »Man muss eben in alle Richtungen denken. Dieser Schläger muss nicht unbedingt Ritas Zuhälter gewesen sein. So jedenfalls sehe ich das. Dahinter kann auch etwas anderes stecken.«
    »Jetzt denkst du wieder in deinem Sinne, wie?«
    »Nein, Sheila, ich habe keinen konkreten Verdacht. Ich möchte erst mal abwarten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen lauten. Danach sehen wir weiter.«
    »Genau«, sagte Bill und grinste breit. Ähnliche Diskussionen wie ich hatte er mit seiner Frau schon öfter geführt. Sheila war auch kein Vorwurf zu machen. Seit Beginn ihrer Ehe hatte sie immer versucht, mit ihrem Mann Bill ein normales Leben zu führen. Das war ihnen nicht gelungen, weil sie immer wieder in haarsträubende Abenteuer hineingeraten waren und deshalb genau wussten, dass es noch eine andere Seite gab.
    Selbst ihr gemeinsamer Sohn Johnny war von diesen Vorfällen nicht verschont geblieben und hatte sich schon öfter gegen die Mächte der Finsternis wehren müssen. Dieses Trauma wollte Sheila endlich abschütteln, wobei sie allerdings wusste, dass es ihr kaum gelingen würde, denn da hätte sie schon gegen das Schicksal ankämpfen müssen, und wer konnte das schon?
    Wir führten unsere Unterhaltung nicht mehr weiter, weil der Kollege Murphy auf unseren Tisch zukam. In der Hand hielt er eine mit Wasser gefüllte Flasche, aus der er einen Schluck nahm, bevor er sich setzte.
    Bill kannte meinen Kollegen, Sheila nicht, und so stellten wir Inspektor Murphy vor.
    »Und Sie leiten die Untersuchung, Mr Murphy?«,

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