Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sehen war, konnte ihrer Meinung nach nur ein Lückenfüller sein: ein großer kreisrunder Raum mit hohem Kuppeldach, einer leeren Kreisfläche in der Mitte und darum herum treppenartig aufsteigende Sitzreihen.
    Eine Arena?
    Das war wieder ein Begriff, der wie ein Lichtblitz aus ihren versunkenen Erinnerungen ins Bewußtsein gekommen war. Nur verbanden sich damit keinerlei Assoziationen.
    Plötzlich hallte eine Stimme durch die Arena. Sie sagte Worte, aber es mußten Worte einer ihr unbekannten Sprache sein, denn sie verstand sie nicht.
    Da sie im Undefinierbaren bisher fast ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht hatte, reagierte sie darauf, indem sie die Waffe von der Schulter nahm und schußbereit in beiden Händen hielt.
    Es wurde wieder still.
    Wenig später ertönte abermals eine Stimme. Es war dieselbe Stimme wie vorher, aber sie sprach Worte einer wieder anderen Sprache. Sie verstand nichts.
    Nach einer zweiten Pause kam dieselbe Stimme wieder.
    Diesmal verstand sie die Worte. Sie kannte die Sprache demnach. „Wer bist du?" verstand sie. „Ich weiß nicht", antwortete sie wahrheitsgemäß. „Aber wer bist du? Und wo bin ich hier?"
    „Ich bin Tolsh", sagte die Stimme. „Und du befindest dich im Wrack der GAINIR, und zwar in der Arena der ehemaligen Upanishad. Wie du wahrscheinlich bemerkt hast, ist die Arena mit technischen Einrichtungen wie Holoprojektoren, Klimareglern und Wind- und Schwerkraftgeneratoren ausgestattet, um zahlreiche verschiedene Umwelten simulieren zu können."
    Sie kannte nicht alle Begriffe, die genannt worden waren - beziehungsweise gehörten sie zu den Dingen, die von der Amnesie betroffen waren, aber sie verstand ungefähr, was gemeint war, weil sie vorher schon von selbst darauf gekommen war, daß das Packeis und der Dschungel Vorspiegelungen waren, die künstlich hervorgerufen worden waren.
    Doch was mit „im Wrack der GAINIR" gemeint war, wußte sie nicht, auch wenn die Worte etwas in ihr anklingen ließen. „Im Wrack der GAINIR", wiederholte sie. „Was bedeutet das?"
    „Ich werde es dir erklären", erwiderte die Stimme.
    Hinter einer Lücke in den Sitzreihen glitten zwei Metallplatten auseinander.
    Etwas stolzierte durch die Öffnung.
    Sie schoß, bevor sie einen klaren Gedanken zu fassen vermochte, denn die Gestalt, die durch die Öffnung gekommen war, sah genauso aus wie der Mordroboter vor seiner „Demaskierung".
    Etwas explodierte in der Mitte des Körpers und zerriß ihn. Zahllose Metallstücke flogen davon und regneten in weitem Umkreis herab.
    Sie schleuderte ihre Waffe auf den glatten, warmen Boden, warf sich darüber und schlug zornig mit den Fäusten auf das Vernichtungsinstrument ein.
    Denn nach dem Schuß war ihr klargeworden, daß der Stolzierende nicht identisch mit dem Mordroboter sein konnte.
    Tolsh schien zwar vom gleiche Typ gewesen zu sein, aber seine Programmierung hatte offenkundig nicht „Mord" geheißen. Wahrscheinlich hatte er ihr helfen wollen. Diese Chance hatte sie sich ein für allemal zerstört.
    Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder. Sie hatte in Panik gehandelt, doch das war entschuldbar, weil ein Ding wie Tolsh zweimal versucht hatte, sie umzubringen. Wenigstens aber war Tolsh auch nur ein Roboter gewesen und kein Lebewesen.
    Sie stand auf. Die Waffe behielt sie. Möglicherweise gab es noch mehr Roboter im Wrack der GAINIR, was immer das sein mochte, und sie mußten nicht so harmlos sein wie Tolsh, sondern trachteten ihr vielleicht auch nach dem Leben.
    Sie würde nur lernen müssen, sich besser zu beherrschen und erst zu prüfen, bevor sie schoß - sofern ihr die Zeit zum Prüfen blieb. Aber sie mußte in der Lage sein, ihr Leben zu verteidigen.
    Um festzustellen, was das war, wo sie sich befand - und um dorthin gehen zu können, wohin sie hatte gehen wollen, als sie von irgendwoher aufgebrochen war.
    Denn sie ahnte dumpf, daß sie damals noch nicht unter Amnesie gelitten hatte und deshalb auch genau gewußt hatte, wohin sie gehen wollte und weshalb. Allerdings vermochte sie sich nicht vorzustellen, daß das, was Tolsh „Wrack der GAINIR" genannt hatte, ihr Ziel gewesen war. Folglich mußte sie weiterziehen.
    Sie ging auf die Lücke in den Sitzreihen und auf die Öffnung zu, aus der Tolsh gekommen war. Bedauernd musterte sie die herumliegenden Teile des Roboters. Die meisten Stücke hatten die Form von Bewegungssegmenten einer starken Wirbelsäule.
    Sie bückte sich und nahm einen der Wirbel in die Hand, weil sie plötzlich an

Weitere Kostenlose Bücher