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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der robotischen Natur Tolshs zweifelte. Aber der genaue Augenschein beseitigte die Zweifel. Das Material war kein Zellgewebe, sondern eine synthoplastexotische Metallegierung - und im Hohlraum des Wirbels befand sich kein Knochenmark, sondern der fadendünne Strang eines Multi-Impulsleiters.
    Wieder ein Begriff, der dem Dunkel der Amnesie entronnen war!
    Sie legte den Wirbel behutsam hin. Einer Eingebung folgend, sammelte sie danach alle Stücke und schichtete sie zu einem pyramidenförmigen Haufen auf.
    Anschließend ging sie weiter.
    Als sie die Öffnung erreichte, hörte Sie ein Geräusch. Sie fuhr herum, die Waffe schußbereit im Anschlag, doch sie beherrschte sich diesmal.
    Weil sie von ihrer Position aus nicht viel sah, kehrte sie noch einmal an den Rand der Arena zurück und ließ ihren Blick schweifen. Aber sie bemerkte nichts Verdächtiges.
    Sie ging zur Öffnung zurück und durch sie hindurch. Dabei lauschte sie mit weitgeöffneten Sinnen, denn ihre Wachsamkeit war geschärft worden. Das Geräusch hatte wie das Scharren von Metallplastik auf Metallplastik geklungen. Es hätte durchaus von der Fortbewegungsart eines robotischen Oberkörpers mit zwei Armen herrühren können.
    Nach ein paar Schritten kam sie an die rechteckige Öffnung eines Schachtes, der von gelblichem Leuchten erfüllt war. Sein Boden lag auf gleicher Ebene wie der Boden, auf dem sie stand, aber nach oben schien er hundert Meter weit oder weiter zu reichen.
    Links und rechts neben der Schachtöffnung befanden sich je zwei Leuchtplatten. Je eine auf jeder Seite leuchtete grün. Aber es war kein stetiges Leuchten, sondern ein flackerndes.
    Sie trat auf den Boden des Schachtes - und schwebte ein Stück nach oben.
    Sofort fiel ihr ein, daß es ein Antigravschacht war, in dem sie sich befand.
    Und sie erinnerte sich daran, daß man einen Antigravschacht nur dann benutzen sollte, wenn die Kontrollichter Grün anzeigten - und zwar ein stetig leuchtendes Grün. Flackerten sie, bedeutete das, die Antigravprojektoren arbeiteten unregelmäßig und konnten jederzeit ganz ausfallen.
    Das geschah im nächsten Moment.
    Glücklicherweise war sie da nicht höher als einen Meter gewesen, so daß sie den Fall durch Abfedern in den Knien mildern konnte. Sie wollte den Schacht verlassen, doch da setzten die Projektoren wieder ein. Sie wurde einen Viertelmeter angehoben und wieder abgesetzt. Mit einem Sprung rettete sie sich nach draußen.
    Die Leuchtfelder zeigten ein stetiges Grün.
    Etwa zehn Sekunden lang.
    Dann erloschen sie. Dafür leuchtete Rot auf. Wenn sie den Schacht nicht rechtzeitig verlassen hätte, wäre sie jetzt zu Tode gestürzt. Die Technik arbeitete unzuverlässig.
    Oder hatte der Mordroboter auf diese Weise versucht, sein Ziel zu erreichen?
    Warum wollte er sie eigentlich töten?
    Sie schüttelte den Kopf und begab sich auf die Suche nach der Nottreppe. Die Erinnerung daran war gleichzeitig mit der an den Begriff Antigravschacht gekommen. Sie hatte sie bald gefunden. Es war eine stark gewendelte Treppe, die in einem zweiten, engeren Schacht verlief.
    Sie stieg hinauf, immer auf einen Überfall gefaßt. Vorerst blieb sie jedoch unbehelligt. Aus Neugier sah sie sich in jedem Stockwerk um. Sie fand in den ersten drei Etagen viele Räume, deren Türen offenstanden und in denen sich verstaubte Trainingsgeräte zur Körperertüchtigung befanden, die anscheinend sehr lange nicht mehr benutzt worden waren.
    Andere Räume waren völlig leer oder mit Matten ausgelegt und teilweise mit Sprossenwänden oder flachen Bretterliegen ausgestattet. Auch hier lag überall eine dicke Staubschicht. Nur die Korridore waren sauber.
    In den nächsten vier Stockwerken gab es eine Halle mit einem großen rechteckigen Becken, in dem allerlei Gerumpel in faulig riechendem Wasser lag. Der Boden ringsum war mit Schlamm bedeckt, und an verschiedenen Stellen der Decke tropfte Wasser.
    Ein anderer großer Raum schien eine Messe gewesen zu sein. Umgeworfene und teilweise zertrümmerte Tische und Stühle und eine lange Theke mit ausgeglühten Automaten deuteten daraufhin und zeugten von sinnloser Gewalt.
    Andere Räume ließen sich entweder nicht öffnen, waren leer oder mit Wohnelementen einfacher Art ausgestattet. Außerdem gab es eine Mikrofilm-Bibliothek. Aber sämtliche Filmspulen waren aus ihren Fächern gerissen und mitten im Raum verbrannt worden. Über dieser Etage ging die Treppe nicht weiter. Dort mußte ein Feuersturm gewütet haben.
    Alles war schwarz, verzerrt

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