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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erzeugen und vielleicht sogar, aus unwirklichem Eis wirkliches Eis zu machen. Vielleicht bediente es sich dazu einer Art Magie, denn nach der ersten Begegnung zu urteilen, hätte es solche Verwandlungen aus eigener Kraft nicht zustande gebracht.
    Sie konzentrierte sich auf die neuerliche Anwendung der Zeitlosen Bewegung, Doch sie spürte, daß es diesmal nicht gelingen würde. Zwar war die Kraft noch in ihr vorhanden, aber so schwach, daß sie damit nichts ausrichten konnte. Vielleicht mußte sie sich erst wieder aufladen.
    Sie war verloren.
    Wimmernd sank sie auf die Knie. Ihre Lage war ausweglos, denn wohin sie aus ihren inzwischen fast blinden Augen sah, überall war nur eisiges Chaos.
    Verzweifelt nestelte sie an dem dünnen Halswulst, in dem die zusammengerollte Kugelhülle verschwunden war. Erstaunlicherweise waren ihre Finger nicht steif, obwohl sie trotz der Handschuhe spürte, wie kalt es war.
    Als ihre Finger den vorderen Teil des Halswulstes berührten, klickte es. Im nächsten Moment rollte sich eine Art schlaffer Kapuze aus dem Wulst, faltete sich blitzschnell auf und stülpte sich als transparente Kugelhülle über ihren Kopf.
    Ein warmer Luftstrom floß über ihr Gesicht. Der Reif schmolz. Die Haut aber brannte höllisch.
    Sie taumelte durch den Schneesturm - und sie schrie, denn das verschaffte ihr Erleichterung.
    Allmählich ließ der Schmerz nach. Noch schneller konnte sie wieder sehen.
    Und sie sah verblüfft, daß der verharschte Schnee, die Packeisblöcke und die wirbelnden Eisnadeln verschwunden waren. Verschwunden waren auch die beiden kleinen Monde.
    Statt dessen spannte sich ein stahlblauer Himmel über der sumpfigen Lichtung, auf der sie stand, und über den vor Feuchtigkeit und Hitze dampfenden Dschungel, der die Lichtung einschloß.
     
    *
     
    Sie stand ruhig und versuchte zu erkennen, wo der Dschungel weniger dicht war, so daß sie gute Aussichten hatte, ihn zu durchqueren.
    Bis der Schrei ertönte.
    Es war ein schrilles, markerschütterndes Kreischen, das sie bisher nur einmal in ihrem Leben gehört hatte, soweit sie sich erinnerte: von dem geschwänzten, mordlustigen Teufel, der ihr nachstellte.
    Der Schrei war links von ihr ertönt, deshalb wandte sie sich nach rechts, tappte durch ein paar sumpfige Pfützen und zwängte sich durch Sträucher und Lianen in den Dschungel.
    Dort kauerte sie nieder und lauschte.
    Sie wunderte sich nicht darüber, daß sie die Geräusche aus ihrer Umgebung hörte.
    Anscheinend war sie es gewohnt, daß ihre Kombination Laute hindurchließ, auch wenn sie geschlossen war. Die Geräusche setzten sich aus dumpfen Rufen, hellem Gezeter, lautem Pfeifen, phlegmatischem Quaken, lieblichem Gezwitscher und geheimnisvollem Rascheln zusammen.
    Normalerweise hätte sie diese ganze Skala von Lauten für bedrohlich gehalten. So jedoch ignorierte sie diese Geräusche und lauschte nur auf solche, die ihr die Annäherung des Mordteufels verrieten. Wobei sie natürlich nur raten konnte, welche Geräusche das sein würden.
    Dumpfes, lautes Stampfen gehörte aber sicherlich nicht dazu.
    Deshalb ignorierte sie es, als es sich ihr langsam näherte. Erst, als es verstummte und kurz darauf ein graugrüner Saurierschädel durch das Dickicht brach und sie aus kleinen runden Augen anglotzte, schrak sie auf und wich rückwärts gehend aus.
    Doch der Saurier schnaufte nur desinteressiert, dann wandte er sich ab und stapfte weiter.
    Dabei riß er Äste von Bäumen und ganze Büsche aus dem Boden, zermalmte sie mit seinem kräftigen Gebiß und schluckte sie hinunter. Für kurze Zeit wurde seine linke Flanke sichtbar, und sie sah, daß der Pflanzenfresser zirka sechs Meter lang und fast drei Meter hoch war.
    Da sein tonnenschwerer Körper eine regelrechte Gasse durch die Dschungelvegetation brach, beschloß sie, ihm zu folgen, um bequemer und schneller vorwärts zu kommen.
    Einige Zeit später erreichte der Koloß eine weite Lichtung, auf der wahrscheinlich irgendwann ein Waldbrand gewütet hatte. Ein paar verkohlte Stämme ragten aus der zirka zwei Meter hohen, jungen und grünen Vegetation, die nachgewachsen war.
    Der Saurier legte den Kopf in den Nacken und brüllte triumphierend. Hier würde er sich gütlich tun können.
    Er stapfte in den Jungwuchs hinein und begann sein Festmahl.
    Sie blieb in respektvoller Entfernung stehen und beschloß, abzuwarten, bis ihr Wegbereiter weiterging. Ihr Verfolger schien ihre Spur verloren zu haben, denn sie hatte seit seinem Schrei nichts wieder von

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