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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Häuser aus schieferartigem Material, nicht besonders hoch gebaut, gleichermaßen für Zwotter und Menschen brauchbar. „Wie weit man schauen kann", staunte Mieka.
    Die Arkonidin hielt sich dicht neben ihm und warf Beau ab und zu bewundernde Blicke zu.
    Absichtlich zeigte er die Miene voller Melancholie, die er wie kein zweiter beherrschte. Sein Gesicht war wie geschaffen für diesen Ausdruck.
    Mieka nahm kurz Beaus Hand, ließ dann aber schüchtern von seinen Fingern ab. „Die Sicht bleibt nur für ein paar Minuten so", erklärte Keemila. „Das sind die schönsten Momente in diesem Land. Genießt, denn bald kommt wieder der Sturm."
    In der Entfernung erhoben sich neue Staubfontänen und nahmen Kurs auf den Horizont.
    Windstöße trieben Pudersand vor ihnen her - allmählich gelangte wieder ein goldener Schleier in die Luft. Bald war der Horizont verschwunden, dann reichte die Sicht nur noch ein oder zwei Kilometer weit.
    Kurz vor Beginn eines lichten Kakteenwaldes bog Keemila ab und führte sie in die Schlucht. Ab jetzt beschäftigte sich Beau kaum noch mit der Umgebung. Er folgte nur noch den anderen. In Wahrheit war er mit sich selbst und seinen Ängsten beschäftigt.
    Wo lauerte der unbekannte Feind?
    War er sicher hier oder in Gefahr? „Keemila", fragte er plötzlich, „ich habe gehört, daß ihr Zwotterfrauen besondere Erlebnisse habt ..."
    „Die Gesichter?"
    „Ja! Erzähle mir davon!"
    Plötzlich wurde Keemila einsilbig. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Fremde verstehen das nicht. Es geht um die Zukunft der Zwotter."
    „Ich weiß", sagte er vorsichtig. „Gibt es eine Möglichkeit, die Gesichter mitzuerleben?"
    Daraufhin schwieg die Zwergin eine Weile. Sie blieb stehen, wischte einen Felsbrocken von Staub frei und setzte sich schwerfallig. „Das könnte sein, Beaunomet Jaffe. Achte darauf, wenn es viel Geschrei gibt. Dann treffen sich alle auf dem Platz in der Mitte von Dizzkel-Point."
    Keemila führte sie auf dem Weg, den sie gekommen waren, zurück.
    Mieka faßte ihn plötzlich am Arm. „Da hinten, Beau! Siehst du sie, zwischen den Felsen?"
    Er kniff die Augen zusammen und erkannte bald, was die Arkonidin meinte. Nun wurde auch Sammité aufmerksam. „Noch mehr Zwotter?" fragte die Arkonidin mit dem blondgefärbten Haar. „Ja. Das sind männliche Zwotter. Sie sind noch ein bißchen scheu, weil sie in letzter Zeit nicht oft Fremde zu Gesicht bekommen haben. Wartet, bis sie zutraulich werden. Dann wird man sie nicht mehr los."
    Beau warf Sammité einen begehrlichen Seitenblick zu. Der rotgeschminkte Mund, die mandelförmigen Augen ... An Sammité war etwas, was sie von der braven Mieka himmelweit unterschied. Er wollte sie haben, um jeden Preis.
    Schwer atmend erreichte Beau mit den anderen die Sandebene. Von hinten hörte er das Schnattern der Zwottermänner.
    Mieka und Keemila verschwanden im Haus; das, worin Killmert, Beiken, Melda und Manurod warteten.
    Indessen nutzte Beau die Gelegenheit. Er hielt Sammité am Arm und sagte: „Warte. Ich habe mit dir zu reden."
    „Aber ich nicht mit dir."
    Sein Griff schloß sich fester um ihren Ellenbogen. Ihre Arroganz machte ihn rasend. „Du redest trotzdem mit mir. Ich will dich treffen. Ohne die anderen! In fünf Stunden, in Ordnung?" Mit dem Arm deutete er auf eines der anderen Gebäude, von dem er wußte, daß es leer stand. „In Ordnung?" wiederholte er nochmals, mit einem drohenden Unterton.
    Sammité zuckte die Schultern. „Vielleicht, Beau. Wenn mir danach ist." Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu und verschwand ebenfalls int Haus.
    Ein harter Windstoß blies ihm Sand ins Gesicht. Beau fluchte. Eine goldgelbe Staubfontäne trieb genau auf seinen Standort zu - doch bevor es soweit war, folgte er den anderen.
     
    *
     
    Die Zwotterfrauen befanden sich alle draußen.
    Und im Haus ereignete sich eine kleine Sensation - erstmals bekam der Arkonide Manurod eine lichte Phase.
    Der Kommandant setzte sich plötzlich auf und öffnete die Augen. „Mieka ...", flüsterte er.
    Sofort war die Frau bei ihm; alle anderen gruppierten sich um die beiden herum. „Manu!"
    Beau fand, daß der Glatzkopf ein brutales Gesicht hatte. Doch sein sanftes Verhalten stand ganz im Gegensatz dazu. Die albinotischen Augen wirkten noch verschleiert, seine Haut war bleich. „Mieka ... Was ist geschehen? Ich sollte tot sein."
    Sein fragender Blick traf Beau und die anderen, die Hände verkrampften sich in den Handschuhen seines SERUNS. „Wir wurden gerettet, Manu",

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