Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unwillkürlich schmunzeln mußte. „Dein Angebot ehrt uns, Eicco Gilbran", sagte er. „Aber wir wollen auf Kontor Fornax keine Wurzeln schlagen. Wir wollten nur einen Abstecher hierher machen und müssen schnell weiter zum Weisen von Fornax."
    „Wie ihr wollt", sagte Eicco Gilbran, und Enttäuschung klang aus seiner Stimme mit. „Aber ich fürchte, daß ihr unsere Gastfreundschaft für einige Zeit doch in Anspruch nehmen müßt. Es wird bestimmt noch vierzehn Standardtage dauern, bis VATER sich wieder beruhigt hat. Laßt eure Schiffe solange zurück und verbringt ein paar schöne Tage auf Kontor Fornax. Die Hanseaten werden euch wie Götter empfangen."
    Modlar Pereviz versuchte, wild gestikulierend, Alaskas Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als Alaska ihn anblickte, machte der 1. Pilot heftige verneinende Bewegungen. „Du mußt verstehen, daß wir unsere Schiffe nicht gerne unbewacht in unbekanntem Raumgebiet zurücklassen, Eicco Gilbran", sagte Alaska daraufhin. „Könnt ihr sie nicht abschleppen und sie in den Orbit von Kontor Fornax schaffen?"
    „Das ist leider unmöglich", sagte der Kommandant von ENTSORGER-1 bedauernd. „Das würde VATER nicht zulassen. Wir können froh sein, wenn VATER die ENTSORGER-EINS passieren und sie uns halbwegs sicher durch die Gefahrenzone lotsen läßt. Ihr braucht euch um die Sicherheit eurer Raumschiffe jedoch nicht zu sorgen. So wie VATER euch festgenagelt hat, sorgt er auch dafür, daß keine Unbefugten ins Faalin-System eindringen können." Eicco Gilbran machte eine Pause, dann fügte er mit Nachdruck hinzu: „Ich wiederhole meine Bitte: Kommt mit nach Kontor Fornax und seid für die Dauer eures Aufenthalts unsere Ehrengäste."
    „Eine solche Bitte könnten wir nicht abschlagen", antwortete Alaska Saedelaere zögernd. „Wir nehmen die Einladung gerne an."
    „Dann lege ich mit dem ENTSORGER bei euch an und nehme euch an Bord", sagte Eicco Gilbran und führte gerührt hinzu: „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ihr uns macht. Ihr werdet euren Entschluß nicht zu bereuen haben."
    Modlar Pereviz, Viira Quenschar und Annu Simila hatten während Alaskas Sprechfunkkontakt mit dem Kommandanten des ENTSORGER-1 die Köpfe zusammengesteckt. Nach Beendigung des Gesprächs wandte sich Modlar Pereviz Alaska zu und sagte: „Die Sache gefällt uns nicht. Irgend etwas stimmt mit diesem Eicco Gilbran nicht. Wir sind der Meinung, daß wir die beiden Raumschiffe nicht unbewacht zurücklassen sollten."
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, da stürmte Sey-Nia-M’en mit ihren beiden männlichen Begleitern in die Kommandozentrale. „Ich habe alles mitgehört und meinen Ohren nicht getraut, Alaska", rief sie erbost. „Da ich fürchte, daß diese Hanseaten alle Frequenzen abhören, bin ich persönlich gekommen, um dir die Meinung zu sagen.
    Es kann doch nicht dein Ernst sein, die WO-MUN und die TAMBO in der Peripherie des Faalin-Systems ohne Absicherung zurückzulassen!"
    Alaska Saedelaere lächelte. „Es freut mich, daß wir in diesem Punkt einer Meinung sind", sagte er zufrieden. „Ihr könnt mir glauben, daß ich keine Sekunde daran gedacht habe, Eicco Gilbrans Einladung vorbehaltlos anzunehmen. Ich glaube zwar, daß die Freude über unser Auftauchen und das Angebot der Gastfreundschaft echt war. Aber die Art, wie der Hanseat darauf drängte, daß wir unsere Raumschiffe verlassen, hat mich stutzig gemacht. Wir lassen jedenfalls auf der TAMBO eine Wachmannschaft zurück. Allerdings würde ich vorschlagen, dies den Hanseaten gegenüber zu verschweigen. Wenn unsere bösen Ahnungen unbegründet sind, so sollen sich die Hanseaten wegen unseren Mißtrauens nicht gekränkt fühlen. Und wie willst du es halten, Sey-Nia?"
    „Ebenso", sagte die Kartanin entschlossen. „Ich lasse auf der WO-MUN eine zehnköpfige Wachmannschaft zurück. Dennoch hoffe ich wie du, daß unser Mißtrauen gegen diese seltsamen Hanseaten unbegründet ist. Wir sehen uns auf der ENTSORGEREINS."
    Mit diesem Gruß entfernte sich die Kartanin aus der Kommandozentrale. Alaska Saedelaere bat Modlar Pereviz, drei Leute aus der Mannschaft zu bestimmen, die an Bord bleiben sollten, und die übrige Mannschaft zu instruieren, daß sie den Hanseaten gegenüber Stillschweigen über diese Maßnahme bewahren sollten.
    Bei der Frage nach der mitzuführenden Ausrüstung entschloß sich Alaska in Absprache mit Modlar Pereviz für einen Kompromiß. Zwar sollte aus Rücksicht auf die Hanseaten auf schwere Bewaffnung

Weitere Kostenlose Bücher