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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kadetten durcheinander. Dem Chef der Raumakademie war nicht mehr anzumerken, welche Mengen Nock-Schock er in dieser Nacht in sich hineingeschüttet hatte. Er stand wie ein Fels ... „Raumschiff ENTSORGER-1, Kommandant Eicco Gilbran. Eiccos Mannschaft besteht ausschließlich aus erprobten Raumfahrern. Der ENTSORGER-1 bekommt die Aufgabe, den Erstkontakt mit den Fremden aufzunehmen. Eicco! Dir stehen fünfzig Mann deiner Wahl zu."
    Eicco Gilbran war ein rüstiger Hundertjähriger und Alban Sturms Stellvertreter. Er trug sein Haar lang wie eine Gurradmähne und hatte sich einen wallenden Bart wachsen lassen, der von seinem derben Gesicht nur die fliehende Stirn mit den wässerigen Augen und die Knollennase erkennen ließ. Er hatte eine leicht gebückte Haltung, lange Arme und krumme Beine und wurde auch der „Cromagnon" genannt.
    Der Reporter stellte mit aufgeregter Stimme fest, daß dies Eicco Gilbrans 18. Ausfahrt war. „Was wird diese Kaperfahrt bringen? Neue Bürger? Wie viele? Welcher Abstammung und Herkunft?
    Menschen? Kartanin? Gurrads? Blues gar? Oder Hauri? Aber was wichtiger ist: Auch einen Innovationsschub für unsere Technik? Wir wissen noch nicht, was für ein Raumschiff den Alarm ausgelöst hat.
    Vielleicht handelt es sich auch um mehr als nur ein Schiff?" fragte der Reporter, an die Zuschauer gewandt.
    Aber Beth fühlte sich nicht angesprochen. Sie blickte durch die Projektion des Reporters von FTV hindurch und konzentrierte sich auf den tanzenden Nocturnenschwarm.
    Die großen, dünnen Membrankörper segelten in schier endloser Reihe zur Oberfläche des 14.
    Planeten hinab und verteilten sich auf die drei Stöcke von VATER. Und VATER wuchs. Und Sie fing seine euphorischen Hypersignale auf, setzte sie in klangvolle Melodien um und ließ diese zu einer vollendeten Komposition verschmelzen.
    Und Alban Sturm dirigierte. Er hetzte die jungen Kadetten über den Raumhafen, ließ sie vor der BERGEN, der HAMBURG, der NOWGOROD und der ROSTOCK Aufstellung nehmen. Alban hatte seine Sturmtruppe sicher im Griff. Er verabschiedete die Kommandanten mit freundschaftlichen Backenstreichen und schickte sie zu ihren Mannschaften. Die Kommandanten ihrerseits jagten die Leute an Bord ihrer Schiffe.
    Alban Sturm wartete, bis alle 50-Meter-Raumer und die ENTSORGER-1 besetzt waren, dann bestieg er selbst an der Spitze seiner gemischten Mannschaft, zu der auch die jüngst geprüften Kadetten gehörten, unter denen Beth Holborst Znaim erkannte, die DANZIG.
    Die Nocturnenmusik schwoll an, strebte einem dramatischen Höhepunkt entgegen.
    FTV blendete in die Startzentrale um und zeigte einen zornigen Pirmin Deix. Der Kontorchef gab unter Flüchen seine Befehle. Der Countdown lief. Nur noch drei Minuten. „Wo steckt dieser verdammte Muhler bloß", rief Pirmin Deix. Dann entdeckte er die fliegende Kamera und herrschte sie an: „Wenn du mich hören kannst, Daniel, dann nimm das als Warnung! Laß dir eine gute Ausrede einfallen, sehst landest du in den Quarzbergwerken des Südpols."
    Dan krümmte sich wie unter Schlägen. Aber Beth beruhigte ihn mit Liebkosungen.
    Noch zwei Minuten. Der neu formierte Schwarm aus jungen Nocturnen fuhr über Pirmin Deix’ Projektion hinweg und ließ sie zerfallen. Es waren Tausende und Abertausende von Jurignocturnen, die vom 14. Planeten fortstrebten. Ohne die Führung der behäbigeren Alten wurde ihr Tanz ungestümer, wilder, zum Ausdruck einer anderen Art der Ekstase.
    Der neu formierte Schwarm würde in die Weiten von Fornax hinausziehen, wachsen und reifen, bis er das Ende der Wachstumsphase erreichte und in die Stockphase eintrat. Aber bevor der Schwarm der Jungnocturnen auf die Reise durch die Galaxis gehen konnte, hatte er noch eine wichtige Funktion unter der Leitung von VATER und dem Kommando von Sie zu erfüllen.
    Noch eine Minute.
    Die vierzig Transportplattformen hoben unter dem Jubel der Menge langsam vom Landefeld ab.
    Sie würden der kleine Kaperflotte das Geleit bis in die höchsten Atmosphäre-Schichten geben und dann umkehren und auf dem Raumhafen auf ihren weiteren Einsatz warten.
    Start!
    Der Jubel der Zuschauer kannte keine Grenzen, als zuerst der ENT-SORGER-1 und gleich darauf die DANZIG und die vier 50-Meter-Raumer auf ihren Antigravfelder in den Nachthimmel schwebten, begleitet von aufwühlenden Sphärenklängen einer Musik, die sich beständig steigerte und einem furiosen Finale zustrebte.
    Und dann kam der Höhepunkt. Die Nocturnenmusik endete in eine Explosion wie der

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