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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meinung zwar mit dünner, aber gut verständlicher Stimme verkündet. Verstohlen sah sie sich um, doch niemand schien auf sie zu achten. „Pssst, ein bißchen leiser bitte, Pirrts", flüsterte sie.
    Das Wesen stieß ein schrilles Lachen aus. „Schultern wie ein Ochse, Arme wie ein Haluter, ein Hintern wie ein Saurier, aber Mut wie eine Laus", schrie Pirrts. Sein Fell sträubte sich und schien dabei noch greller zu werden. „Halt die Klappe", forderte Morken Kattush ärgerlich. „Und verzieh dich in deine Ecke, sonst gibt’s die nächsten zwei Wochen keinen Mäuseauflauf."
    „Laus!" schrie Pirrts und rollte sich auf den Polstern des Gleiters zusammen. „Er tut, als sorgte er für mich.
    Dabei muß ich jede Maus selbst fangen."
    Er schloß die Augen und schnaufte, als hätten ihn diese Worte bis an den Rand der Erschöpfung gebracht. „Mach dir nichts draus. Er spinnt mal wieder", lächelte der Chef des Hanse-Kontors. Pirrts begleitete ihn fast ständig. Das katzenähnliche Wesen war ein Olltrocc und stammte vom Planeten Kastral im Somas-System, Es verfügte über eine gewisse Intelligenz und behauptete von sich, in dieser Hinsicht könne es jeden Palpyroner in die Tasche stecken. Oxnan war sich dessen nicht sicher, ob es wirklich so war, schloß es jedoch auch nicht aus. „Wirst du den Vortrag halten?"
    „Ich werde", versprach sie. „Allerdings verschiebt sich der Termin um eine Woche. Es tut mir leid. Es geht nicht früher."
    „Spielt keine Rolle." Morken Kattush lachte. „Das geht schon in Ordnung. Mach dir keine Sorgen."
    „Die spinnt, die Alte", zischte Pirrts mit schriller Stimme. „Die ist bloß zu faul zum Reden."
    Morken Kattush lachte. Er bedeutete der Wissenschaftlerin mit einer Geste, daß sie nichts auf das Gerede des kleinen Wesens geben sollte. „Worum geht es denn?" fragte er. „Eine wissenschaftliche Expedition", antwortete Gench Oxnan. „Es heißt, daß es gewisse Göttergaben in der Wüste zu finden gibt. Wir werden uns darum kümmern."
    Der Kontorist lachte schallend. „Göttergaben? Gench, ich bitte dich! Wie kann man so naiv sein, an so etwas zu glauben?"
    Lautlos glitt das Fenster hoch, und ebenso geräuschlos entfernte sich der Gleiter.
    Phoran seufzte. „So eine moderne Maschine müßten wir auch haben", sagte er. „Dann wären wir besser dran."
    Gench Oxnan zuckte mit den Schultern. „Ist mir egal", erwiderte sie. „Ich fliege auch mit der größten Schrottkiste von Palpyron. Wichtig ist nur, daß wir zum Yanozin-Vulkan kommen und uns dort umsehen können."
    Genness Phoran legte ihr eine Hand auf den Arm. „Glaubst du, daß der Vulkan wirklich Göttergaben herausgeschleudert hat?" fragte er. „Es muß etwas dran sein an den Gerüchten." Sie drehte sich um und blickte zur Burg zurück. Ein verächtliches Lächeln glitt über ihre Lippen. „Die Burg ist für mich das Symbol des Mittelalters. Vielleicht hat der Höllenschlund des Yanozin-Vulkans die neue Zeit ausgespuckt. Könnte doch sein, daß Hallushcran die Nase voll hat von diesen Feudalherren, die nichts anderes im Kopf haben, als den allerletzten Blutstropfen aus uns und den Palpyrönern herauszupressen, damit sie selbst in Luxus und Überfluß leben können."
    „Falls Hallushcran so etwas wie eine Nase hat", lächelte Phoran. „Bei einem Gott kann man das schließlich nicht wissen - oder?"
     
    *
     
    Gench Oxnan dachte an die blitzende und funkelnde Maschine, die Morken Kattush geflogen hatte, als sie den Transporter sah, dem sie und fünf weitere Forscher sich anvertrauen sollten. Daß auch noch drei Scouts von den Palpyrönern dabei waren, spielte keine Rolle in seinen Überlegungen. Tatsächlich brachten sie zusammen noch nicht einmal soviel Gewicht auf die Waage wie einer der Epsalpyroner.
    Der Transportgleiter sah aus, als habe ihn jemand mit voller Wucht frontal gegen eine Betonmauer geflogen und sei danach mit ihm durch einen Tunnel geschrammt, der viel zu eng war. Die Maschine war auch innen verstaubt und verdreckt, da Fenster nicht vorhanden waren, und der Wind hineinwehen konnte, was sich von ihm bewegen ließ. Die Sitze waren irgendwann verlorengegangen. Dafür hatte der Scout Gonoz Krejt klobige Hocker aus Holz in die Maschine gestellt, auf die man sich während des Fluges setzen konnte. „Glaubst du wirklich, daß wir es damit schaffen können?" fragte Om Teutrek, eine zierliche Historikerin. Sie wog nur etwa 450 Kilogramm.
    Gench Oxnan zuckte gleichmütig mit den Schultern. Sie überwachte, wie

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