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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte mich um. »Was will er denn?«
    »Den Bericht des letzten Falls habe ich ihm schon gegeben. Weshalb er euch sprechen will, weiß ich nicht, aber er wird nicht allein sein, das ist mir bekannt.«
    »Wer ist denn bei ihm?«
    »Ein Staatsanwalt namens Gordon Flagstone.«
    »Kenne ich nicht.« Ich schaute Suko an. »Du etwa?«
    »Nein.«
    »Er ist auch nicht von hier. Jedenfalls hat er sich bei Sir James angemeldet, und ihr sollt dabei sein.«
    »Warum auch nicht?«, sagte Suko und verschwand als Erster in unserem Büro.
    Ich blieb noch einen Moment stehen, um Glenda anzuschauen. Sie trug einen dieser jetzt wieder modern gewordenen Schottenröcke mit einem Muster in Brauntönen. Als Oberteil hatte sie sich für einen hellen Pullover entschieden.
    »Ist was?«
    Ich grinste sie an. »Gut siehst du aus.«
    »Danke. Und sonst?«
    »Weißt du wirklich nicht, was dieser Staatsanwalt von Sir James und uns will?«
    »Keine Ahnung, ehrlich.«
    »Wie heißt er noch mal?«
    »Gordon Flagstone.«
    Der Name sagte mir noch immer nichts. Das war auch nicht wichtig. Ich würde den Mann ja bald kennen lernen. Trotzdem war meine Neugierde noch nicht gestillt, und als ich am Schreibtisch saß, griff ich zum Telefon, um eine bestimmte Person zu kontaktieren.
    »Wen willst du anrufen?«, fragte Suko.
    »Purdy Prentiss.«
    »Aha.«
    »Ich will wissen, ob sie den Kollegen kennt, mit dem wir es bald zu tun bekommen.«
    »Nun ja, dann mal los.«
    Ich hatte Glück und erwischte Dr. Purdy Prentiss, die Staatsanwältin, in ihrem Büro. Als sie sich meldete klang ihre Stimme ein wenig gehetzt.
    »Hast du es eilig, Purdy?«
    »Nein, John. Ich bin nur gerade reingekommen. Ein Unfall hielt mich auf. Guten Morgen, erst mal.«
    »Ja, einen wunderschönen.«
    »Und was gibt es zu dieser frühen Stunde? Hast du wieder ein Drachenriff entdeckt?«
    »Danke, das eine hat mir gereicht. Ich möchte von dir, wenn möglich, nur eine Auskunft haben.«
    »Dann frag mich mal.«
    »Es geht um einen Kollegen von dir. Er heißt Gordon Flagstone. Sagt dir der Name etwas?«
    »Natürlich. Flagstone war Vertreter der Anklage in einem bestimmten Prozess. Es ging um den Würger Chikaze. Der Mann hat zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen. Er wurde zu lebenslang verurteilt und kam sogar in die Festung. Du hast von dem Zuchthaus gehört?«
    »Ja, das ist mir bekannt. Es lieg ziemlich einsam. Flucht so gut wie ausgeschlossen.«
    »Genau, John, und dort muss der Würger jetzt sitzen. Das war kein Fall für dich.«
    »Stimmt. Aber ich habe von ihm gehört oder gelesen. Suko und ich waren wirklich nicht involviert.«
    »Und jetzt?«
    »Keine Ahnung, Purdy. Ich weiß nur, dass ich gleich mit Sir James und deinem Kollegen zusammentreffen werde. Um was es dabei geht, ist mir leider unbekannt.«
    »Dieser Würger sitzt ja. Er war ein verdammt böser Finger, John, das kann ich dir sagen.«
    Ich fragte: »Von einem Ausbruch hast du nichts gehört?«
    »Nein.«
    »Das lässt mich hoffen.«
    »Wieso?«
    »Nun ja, Würger stehen nicht auf meinem Dienstplan. Das überlasse ich anderen.«
    Purdy Prentiss musste lachen und erkundigte sich danach, wie es sonst bei mir lief.
    Ich erzählte ihr von der letzten Vampirgeschichte, bei der wir nicht ganz so erfolgreich gewesen waren.
    »Mann kann nicht immer gewinnen.«
    »Weiß ich, Purdy. In diesem Fall wäre es nur besser gewesen, wir hätten es getan.«
    »Das kann ich nachvollziehen.«
    Ich bedankte mich für die Auskünfte, wünschte ihr noch einen schönen Tag und legte auf. Suko hatte ich über Lautsprecher mithören lassen und wartete auf seinen Kommentar, der noch nicht erfolgte.
    »Sag was, Alter!«
    »Du denkst an den Würger.«
    Ich grinste. »Sieht man mir das an?«
    »So ähnlich.«
    »Ja, ich denke an ihn. Purdy hat mich auf diesen Gedanken gebracht. Aber ich denke auch an Flagstone. Er hat den Würger damals angeklagt, was noch nicht lange zurückliegt.«
    »Weiß ich. Den Fall kenne ich aus den Zeitungen. Er hat so einige Menschenleben auf dem Gewissen. Die Leute haben sogar von einer Stahlklaue gesprochen, so nannten sie ihn, und ich weiß, John, dass er einen komischen Namen hatte.«
    »Chikaze.«
    »Bingo. Purdy nannte ihn ja.« Suko schob seinen Oberkörper etwas vor.
    »Und was, bitte, sagt dir dein Gefühl?«
    »Nichts Gutes.«
    »Das ist nicht neu. Ich meine nur, ob du daran denkst, dass der Besuch des Staatsanwalts etwas mit diesem abgeschlossenen Fall zu tun hat.«
    »Eigentlich nicht. Der war nichts für uns.

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