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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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äußere Schleusentür der kleinen Bugkanzel sprengten, schritt Teketit in seinem wiegenden Gang hinter seinem Herrn her.
    Der Venno ahnte, was man vorfinden würde. Zu deutlich waren ihm die Videoszenen und die Schilderung des Garküchenbetreibers Polperat in Erinnerung.
    Dieser sogenannte COLT-Revolver mußte mehr als eine gewöhnliche Waffe sein.
    Niemand außer Teketit ahnte, was sich im Innern der blasenförmig gewölbten Bugkanzel des Container-Beiboots abspielte. In ihr gab es nur die beiden Pilotensitze und eine dahinter angebrachte Sitzbank.
    Darauf hatte sich der Epsaler niedergelassen. Er sprach mit seinem Peacemaker wie mit einem Lebewesen.
    Eigentlich war Rebasil Kaumo mit dem festen Vorsatz hergekommen, den Planeten sofort zu verlassen.
    Er hatte die Hilfstriebwerke zum Aufbau des gravomechanischen Feldes anlaufen lassen und die Bordelektrik eingeschaltet.
    Dann aber hatte der Peacemaker zu rufen begonnen. Der Epsaler hatte geantwortet, und daraus war nun eine Zwiesprache zwischen dem Revolver und ihm geworden.
    Zwei Tage waren schon vergangen, und Kaumo hatte es nicht bemerkt. Jetzt aber meldete seine Ortung die näher kommenden Springer.
    Kaumos Augen glänzten in innerem Feuer. Er lachte leise. Behutsam strich er über das blauglänzende Metall seiner Beute, die neben ihm auf der hinteren Sitzbank lag. „Sie wollen dich holen", kicherte der Epsaler. „Das ist der Patriarch. Wollen wir es dulden?"
    Er spürte einen seltsamen Impuls und befolgte ihn.
    Wieder, wie so oft in den beiden vergangenen Tagen, lüftete er den Hahn an und ließ die freiwerdende Trommel rotieren.
    Wieder lief sie aus und stand still. Irgendeine der sechs Patronenkammern war nun vor dem langen Lauf.
    Als draußen die Schleusentür barst und kräftige Hände den Verschluß der Innentür betätigten, setzte der Wildbrethändler lachend die Mündung über das rechte Ohr. „Die werden uns das Spiel nicht verderben", flüsterte er wie verschwörend. „Wie heißt es? Oja - russisches Roulette."
    Er drückte ab.
    Ein lauter, dumpfer Knall klang auf. Das Hartbleigeschoß durchschlug sein Ziel und tötete Rebasil Kaumo.
    Kanur Ben Iban-Mestroch verlor kein überflüssiges Wort.
    Mit bebenden Händen nahm er die Waffe vom Sitz und hob sie in Augennähe.
    Er war der erste unter den neuen Besitzern mit genug Fachverstand, um die eingeschlagenen Schriftzeichen und Symboliken einwandfrei identifizieren zu können.
    Das, was er las, flüsterte er vor sich hin: „COLT’s Patent Fire-Arms Manufacturing Company, HARTFORD, CONN., U.S.A.
    Single Action Army 1873, - Gal. .45 Long Colt."
    Und noch zwei Inschriften fand er. Eine war in schlechter, laienhafter Ausführung auf die linke Schloßseite gekratzt. PR, konnte er entziffern.
    Die zweite betraf die Seriennummer des Colts. Die Zahl 6067 war einwandfrei zu erkennen. Er hatte zu den ersten achttausend Exemplaren für das War Department, U.S.A. gezählt.
    Der Patriarch wußte, daß er einen echten Peacemaker gefunden hatte; einen COLT-SAA mit Siebeneinhalb-Zoll-Lauf und im Kaliber .45, identisch mit 11,43 Millimeter Geschoßdurchmesser.
    Nur in dieser Ausführung durfte ein Single Action Army die Bezeichnung Peacemaker für sich in Anspruch nehmen. Darüber hinaus handelte es sich gar noch um eine der ganz wenigen Luxusausführungen, die damals mit persönlichen Anschreiben an einige hohe Offiziere der Abnahmekommission gegangen war.
    Iban-Mestroch ging. Sein neues Prachtstück trug er an die breite Brust gepreßt wie ein Heiligtum.
    Draußen angekommen, sprach er nur noch einige Worte. „Verwandelt das Beiboot in eine Gaswolke. Mit allem was drin ist."
    Teketit folgte dem Patriarchen. Er ahnte, daß der Springer dem Fluidum der geheimnisvollen Waffe bereits erlegen war. Sie schien ihre jeweiligen Besitzer in besonderer Weise zu lieben.
    Auf eine ziemliche laute Weise, dachte der Venno
     
    8.
     
    Weder Teketit noch der Springerpatriarch Kanur Ben Iban-Mestroch hatte je den Begriff Triumvirat der Kleinen gehört.
    Deren Raumschiff, die HARMONIE, kannten sie naturgemäß auch nicht. Noch abwegiger wäre für sie die Idee gewesen, die drei so verschiedenartigen Intelligenzen würden in dem vergessenen Atalia-System etwas suchen, was für die weiteren Geschicke der galaktischen Völker bedeutsam sein könnte.
    Dennoch zählte der im Simban-Sektor der Eastside liegende Stern zu jenen drei bewohnten Sonnensystemen, die vom Galaktischen Ortungsnetz GALORS als mögliche Bezugspunkte für eine

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