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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zersiebte Überwachungseinrichtungen sowie Schutzschirmprojektoren.
    Wenn Iban-Mestroch nicht hinter dem wuchtigen Geschützsockel gekniet hätte, wäre er mit Sicherheit zerrissen worden.
    So aber hatte er unglaubliches Glück. Er wurde nur von einem Stahlsplitter am rechten Oberarm getroffen und von der Druckwelle über die gefugten Steinplatten gewirbelt.
    Er schleuderte gegen die Fundamente seines Tempels, wo er besinnungslos liegenblieb. Sein roter Bart und das gleichfarbene Haupthaar waren verbrannt; die alte 8,8-cm-Flak war zu einem Trümmerhaufen geworden.
    Zusammen mit dem Katastrophenalarm löste die Palastsyntronik noch zwei weitere Alarme aus.
    Teketit wurde im Sperrgebiet der Insel geortet, jedoch als Diener des Patriarchen identifiziert.
    Der diensthabende Springer schickte sofort einen Fluggleiter zur Landzunge.
    Der dritte Alarm wurde von einem unangemeldet einfliegenden Luftfahrzeug ausgelöst.
    Ehe die Automatabwehr ansprach, meldete sich der Naat Polperat und bat um Einflugerlaubnis.
    Er habe dringliche Nachrichten für den Patriarchen. Es ginge um eine wahrscheinlich sehr seltene Waffe.
    Der Diensthabende beschimpfte den Naat in übler Weise, ließ ihn jedoch weiterfliegen und in einem Vorhof landen.
    Die Sippe hatte endgültig genug vom Hobby ihres Gebieters. Man konnte alles übertreiben.
     
    *
     
    Die Springer hatten ihr Oberhaupt kurz entschlossen in die palastinterne Klinik eingeliefert und dafür gesorgt, daß weder Teketit noch der Inhaber der Garküche zu ihm vordringen konnte.
    Die Maßnahme war vernünftig, lag aber nicht im Interesse des Patriarchen. Er wußte noch immer nicht, was sich bei der Saurierjagd und später in der Garküche abgespielt hatte.
    Erst zwei Tage später, am 18. September 1171 NGZ, wurde er von einem seiner zahlreichen Söhne über den Besuch der beiden Diener unterrichtet.
    Es war 10:00 Uhr vormittags, als der Naat und Teketit gleichzeitig vorgelassen wurden.
    Zuerst erzählte Polperat die Geschichte, die sich in seiner Garküche abgespielt hatte. Ihr fehlte der logische Hintergrund.
    Kanur Ben Iban-Mestroch wurde dennoch aufmerksam. Das Schicksal des Saurierjägers war ihm gleichgültig.
    Dagegen wollte er haargenau geschildert haben, mit welchem Gegenstand er sich selbst in den Kopf geschossen hatte. Der Venno hörte interessiert zu. Das hatte er in dem Umfang noch nicht gewußt.
    Danach wurde der Naat entlassen, belohnt und nach Hause geschickt. Iban-Mestroch war nicht nur schnell gesundet, sondern auch von erneuter Aktivität erfüllt. Die Vernichtung des Fischkutters hatte man den Tentra-Blues offiziell gemeldet. Ein bedauerliches Versehen sei es gewesen. Der Kapitän sei leider unangemeldet in den Sperrbezirk des Palasts eingefahren. Niemand hatte den Mörder angeklagt.
    Der Sippenchef hatte jetzt andere Sorgen. Er hatte aus Teketits Andeutungen entnommen, daß jener viel bessere Angaben machen konnte als der schwerfällige Naat.
    Teketit gestand, dem Saurierjäger den Datenträger der Syntronkamera gestohlen zu haben, um seinem geliebten Herrn, wie von dem erwartet, dienstbar zu sein.
    Iban-Mestroch wurde von einem Gefühl des Wohlwollens überflutet. Dieser Venno war ein brauchbarer Diener. - Anschließend wurde der Datenträger in das Abspielgerät eingelegt. Der Patriarch sah alles, was der Naat Skrabin erlebt hatte. Die Aufnahmen der Automatkamera waren erstklassig und durch die verschiedenen Brennweiten anschaulich.
    Der Springer hörte auch die wüsten Wortgebilde eines Präterraners, der überdies Funktion und Herkunft einer Waffe erklärte, deren Anblick den Sippenchef erregt vom Ruhelager springen ließ. „Wo ist der COLT jetzt?" schrie er außer sich. „Wo?"
    Auf diese Frage war Teketit längst vorbereitet. Seine Antwort war identisch mit den Ergebnissen seiner logischen Überlegungen. „Rebasil Kaumo hat ihn, Herr. Er ist vor zwei Tagen ganz unerwartet geflüchtet und hat sogar sein einträgliches Geschäft im Stich gelassen. Er weiß durch die Aussagen des Saurierjägers, daß er einen historischen Schatz von ungeheurem Wert erbeutet hat So, wie ich den Epsaler einschätze, wird er versuchen, diesen prähistorischen Terrarevolver zu verkaufen."
    Iban-Mestroch stand schwer atmend vor dem in demutsvoller Haltung wartenden Venno. Der wußte, daß der Epsaler jetzt schon so gut wie tot war. „Findet ihn ganz schnell!" befahl der Patriarch mit eigentümlicher Ruhe. Seine hellblauen Augen schienen von innen heraus zu glühen. Hier und da

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