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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Zwei-Zimmer-Appartement bezogen hatte. Er eilte zum Antigravschacht, und er spürte plötzlich, wie unsagbar müde er tatsächlich war. Der Schachteingang schien nicht näher zu kommen, obwohl er sich deutlich spürbar auf ihn zubewegte. Er schrumpfte im Gegenteil zusammen, wurde zu einem Loch irgendwo am Ende eines langen Tunnels.
    Jetzt hast du den Salat! waren die letzten Gedanken des jungen Kantor. Was danach mit ihm geschah, wußte er nicht zu sagen.
    Kallia Nedrun fand ihn zwei Stunden später. Sie sah ihn unmittelbar vor dem Schacht liegen und eilte mit einem Aufschrei zu ihm. „Medo nach Trakt vier - Ost!" schrie sie. „Medo nach Trakt vier - Ost!"
    Erst bei der zweiten Wiederholung merkte sie, daß sie in einer Sprache redete, die keiner verstand und von der sie nicht einmal wußte, was es für eine Sprache war. Immer in solchen und ähnlichen Situationen ging es ihr so, und es hing mit ihrer ungeklärten Herkunft zusammen. Sie schlug die Hand vor den Mund und wiederholte ihre Worte auf terranisch.
    Längst hätte eine Automatik auf den Liegenden aufmerksam geworden sein müssen. Den Grund, warum es nicht der Fall war, erfuhr sie wenig später. Myles hatte, um Energie zu sparen, die sekundären Anlagen des gesamten Gebäudes ausgeschaltet, und sie konnten nur mit seinem persönlichen Kode wieder aktiviert werden.
    Dementsprechend nützten auch ihre Hilferufe nicht viel, und es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich in den Schacht zu werfen, hinauf in die Medostation zu fahren und die Roboter persönlich zu alarmieren. Zwei der Maschinen schwebten ihr voraus zu der angegebenen Stelle. Als Kallia bei ihnen eintraf, hingen sie tatenlos über dem Körper. „Was ist?" schrie sie. „Warum tut ihr nichts? Er lebt noch. Helft ihm doch endlich!"
    „Kallia Nedrun, du befindest dich in einem psychisch instabilen Zustand", erklärte einer der Automaten. „Das ist nicht gut. Myles hingegen fehlt nichts. Er ist lediglich vor Erreichen seines Zieles eingeschlafen!"
    „Eingeschlafen!" echote sie. Die innere Anspannung fiel von ihr ab, und sie fühlte sich plötzlich um vieles leichter. „Er ist eingeschlafen. Dann bringt ihn in sein Bett!"
    Die beiden Automaten projizierten ein Antigravfeld um den Körper, hoben ihn hoch und schoben ihn in den Antigravschacht. Als sie längst verschwunden waren, stand Kallia immer noch da und starrte den leeren Einstieg an. Ihre Augen waren geweitet, das Grün schillerte im Licht der gelben Lampen wie pures Gold.
    Goldkäfer! hatte vor langer Zeit jemand zu ihr gesagt. Sie wußte nicht, wann und wo das gewesen war. Sie wußte nur, daß es in Terranisch ausgesprochen worden war. „Myles!" flüsterte sie leise. „Schlaf gut und ruhe dich einmal richtig aus! Glaube mir, du brauchst es. Du mußt tief schlafen, Myles!"
    Langsam wandte sie sich ab und eilte den Korridor zurück
     
    2.
     
    Der Mann legte die Fingerspitzen auf das winzige Feld neben der Tür. Ein kaum wahrnehmbares Summen ertönte, und die Tür glitt zur Seite. „Guten Abend", empfing der Syntron ihn. „Das Essen steht wie immer bereit. Und eine Nachricht ist auch für dich angekommen!"
    „Danke, Salomon", entgegnete der Mann. Er suchte als erstes die Dusche auf und erfrischte sich.
    Danach machte er sich über seine Mahlzeit her, und erst eine knappe Dreiviertelstunde nach seiner Heimkehr kümmerte er sich um die Nachricht, die der Syntron gespeichert hatte. „Bitte hole in der Reinigung deine Schuhe ab!" lautete die Meldung. Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, daß ihm noch genug Zeit blieb, genüßlich eine dicke Ferrol-Zigarre zu rauchen. Er suchte das Wohnzimmer auf, ließ sich in einen Sessel sinken und lehnte sich gemütlich zurück. Er rief die kleine Servoeinheit, und die Maschine rollte aus ihrer Ecke herbei, entzündete eine der Zigarren in ihrem Zigarrenhalter, blies sie einmal kräftig durch und reichte sie ihm. „Danke!" Er grinste bei diesem Anflug von Gefühlsduselei und widmete sich dann ganz dem Aroma dieses echten Produkts, das nicht etwa von einer ferronischen Firma auf Terra hergestellt, sondern direkt von den Wega-Planeten importiert worden war. Eine halbe Stunde ließ er sich für seinen Genuß Zeit, dann erhob er sich, eilte hinaus in den Flur, griff nach seiner Hausjacke und verließ die Wohnung. Mit dem Antigrav fuhr er hinab in das vierte Kellergeschoß, in dem sich die Serviceabteilungen des Hauses befanden. Ein dienstbeflissener Roboter eilte auf ihn zu, ertastete

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