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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auf den kleinen Nebenraum zu, für den nur er allein den Öffnungskode besaß. Er gab ihn ein, und die Tür glitt lautlos zur Seite. Er trat ein und ließ sie zufahren. Im grellweißen Licht einer Sicherheitslampe blinzelte er zu dem Energiefeld hinüber, in dem der Gegenstand hing, dem jetzt seine Gedanken galten. Er umschritt das Feld ein einziges Mal und sagte dann: „Schutzfeld ausschalten!"
    „Ist geschehen!" erklärte eine Stimme mitten aus der Luft.
    Er betrachtete das kleine, blanke Ding und streckte fast zaghaft die Hand danach aus. Es sah so harmlos aus und war doch eine gefährliche Waffe, gefährlich für jeden, der nicht damit umzugehen wußte. Er berührte die zweiteiligen Griffschalen aus echtem Walnußholz, dann schlossen sich seine Finger fest um den Griff. Der Lauf fühlte sich merkwürdig warm an, als sei der Colt soeben benutzt worden.
    Langsam und andächtig nahm Myles Kantor die Waffe aus dem Feld heraus und betrachtete sie.
    Es handelte sich um das erste Coltmodell mit geschlossenem Rahmen, angefertigt von der Colt Patent Fire-Armes Manufacturing Company in Hartford, Connecticut, U.S.A. Von dem Modell, das der junge Terraner jetzt in den Händen hielt, waren im Jahr 1873 alter Zeitrechnung zwischen Juni und Dezember 8000 Exemplare für die U.S.Cavalry angefertigt worden.
    Ziemlich lange betrachtete Myles das Monogramm auf der linken Rahmenseite: P.R. Es stand für Piet Rawland, wie man von Gucky wußte. So nämlich hatte der Revolverheld auf Xamandor sich genannt, bevor er sich selbst das Lebenslicht ausgeblasen hatte.
    Warum eigentlich?
    Myles kannte die Berichte aus der fernen Vergangenheit, und er hatte sich von Perry Rhodan über jene mysteriöse Herausforderung berichten lassen, die der Terraner einst auf Wanderer erhalten hatte. „Du kannst mich nur in meiner Zeit umlegen!" lautete der Schlüsselsatz von damals. Es waren auch diesmal die Worte jenes Revolvermannes gewesen, den ES aus einem unerfindlichen Grund ausgerechnet auf Xamandor hatte erscheinen lassen.
    Der Vorgang bedeutete etwas, wie auch alle anderen Vorgänge haargenau in das Puzzle paßten.
    Sie wußten es alle. Rhodan wußte es, Tifflor, Adams, alle anderen und auch das Team, das Myles sich zusammengesucht hatte.
    Und schließlich wußte auch Myles es ganz genau.
    Nur was es bedeutete, das war noch nicht klar, mit Ausnahme der Tatsache, daß ES aus nur ihm bekannten Gründen eine Spur legte.
    Hektik befiel den jungen Mann. Er trug die Waffe hinaus in die Halle, steckte sie in den Gürtel und beugte sich über den Kommunikator. Nach einer halben Stunde hatte er alle Instrumente zusammen, die er benötigte.
    Kleine Robotschweber brachten sie herein und deponierten sie in der Reihenfolge, wie er sie haben wollte. Die Uhr zeigte drei Uhr morgens, als Myles seine Arbeit beendet hatte, den Peacemaker in die dafür vorgesehene Halterung einpaßte, nochmals einen nachdenklichen Blick auf den Colt warf und danach die Schutzvorrichtung um die wertvolle Waffe einschaltete. Er trat an den Koordinationssyntron und aktivierte den Team-Speicher. „Myles an alle", sagte er. „Ich wünsche euch einen schönen guten Morgen. Ich werde Kallias Ratschlag beherzigen und mich erst einmal gründlich ausschlafen. Der Kode für das Schutzfeld der Waffe folgt anschließend. Ihr wißt, was ihr zu tun habt. Gute Nacht!"
    Er fügte den Kode hinzu und schaltete den Speicher aus. Dieser besaß eine eigene Sicherung, er war nur für die Mitglieder des Teams zugänglich.
    Kein Unbefugter konnte sich so in den Besitz der Waffe setzen. „Gute Nacht, Myles Kantor!" wünschte der Zentralsyntron. „Dies soll ich dir ganz besonders herzlich von Kallia ausrichten!"
    „Oh!" machte Myles leise. Verwirrt wandte er sich in Richtung Tür und blieb beim Hinausgehen mit der Schulter am Türrahmen hängen.
    Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, daß der Peacemaker aus der Realität stammte? Welche Rückschlüsse ließen sich aus dem Auftauchen Rawlands ziehen außer dem, daß ES schon immer Herr über die Zeit gewesen war und bereits vor über zweitausend Jahren den Revolvermann mitten aus seiner gewohnten Welt in der Vergangenheit geholt hatte? Einen Toten mit zwei blutverkrusteten Einschüssen in der Brust, der die Chance erhielt, sich sein Leben nochmals zu verdienen?
    Er setzte seine Gedanken fort und stellte irgendwann fest, daß er verkehrt gegangen war. Er befand sich am anderen Ende des Gebäudekomplexes. „Da fängt es schon an", meinte er

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