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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus wie auch in meiner Zeit. Es hatte sich nicht verändert.
    Diese Reihe der Menschen schien für die Ewigkeit geschaffen worden zu sein.
    »Es ist schwer, nicht wahr?«
    »Du sagst es, Kathy. Wir wissen einfach zu wenig, aber es ist uns bekannt, dass hier eine Magie im Spiel ist, die ich noch nicht durchschaue. Ich meine, dass nicht die Figuren so wichtig sind, sondern mehr der Schatten, der sogar eine Form hatte und…«
    »Sei mal ruhig, bitte!«
    Ich hielt sofort den Mund, denn ich sah, dass sich die Haltung der Studentin verändert hatte. Sie drehte sich auf der Stelle, aber sie hob auch die Schultern.
    »Was ist denn?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht. Ich glaubte, etwas gehört zu haben.«
    »Ich nicht.«
    »Aber ich«, flüsterte sie. »Das ist mir schon mal passiert, als es mich auf das Dach trieb.«
    »Wieder diese Stimme?«
    »Leider ja.«
    »Und wo hast du…«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »In meinem Kopf, John. Verdammt, er ist wieder da!«
    Ich lief auf sie zu und hielt sie fest. Ihr schwerer Atem streifte mein Gesicht. Ihre Augen waren leicht verdreht, und sie krallte ihre Finger in meine Oberarme.
    »Er ist da, John, o Gott, er ist wieder da! Dieser grauenhafte Schatten. Er ist - er ist - ich weiß es nicht genau, aber er hat keinen Kern.«
    »Was fühlst du?«
    »Böse, John. Er ist böse. Er bringt Nachrichten, Botschaften. Er hat schon immer zum Bösen gehört. Ich spüre es. Er mag uns Menschen nicht.«
    »Aber du siehst ihn nicht?«
    »Richtig.«
    »Ist er sehr nahe?«, fragte ich. »Ja.«
    »Und was will er?«
    »Mich, nur mich.«
    »Gut, dann wird er auch mich mitnehmen müssen.«
    Die Frau in meinen Armen wurde immer schwerer. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ich sie nicht mehr halten konnte. Wo war er?
    Ich drehte meinen Kopf und sah keinen Schatten in meiner Nähe vorbeihuschen. Aber ich musste ihr einfach glauben. Der Schatten hatte Kathy gefangen genommen. Er war auf geistiger Ebene in sie eingedrungen. Sie erlebte so etwas wie eine geistige Folter. Sie konnte sich nicht mehr wehren. Sie schüttelte sich in meinen Armen, und sie schlug mit den Händen um sich.
    Ich schaffte es nicht mehr, sie festzuhalten, und deshalb musste ich sie zu Boden sinken lassen. Auf dem Rücken blieb sie liegen. Sie schrie, sie warf den Kopf hin und her und riss sich auf dem härten Gestein die Wangen auf.
    Ich durfte sie nicht länger in dieser Lage lassen, ging in die Hocke und hob sie wieder an, sodass ich ihren Hinterkopf auf meine Knie betten konnte. So schaute ich ihr ins Gesicht, sah ihre Augen und erkannte den völlig fremden Ausdruck darin.
    Was ging hier vor? Warum war sie so gestraft worden? Wer war ihr und mein Feind?
    Ich warf einen Blick auf die Szene des Reliefs. Dort hatte sich nichts verändert, aber ich spürte, dass von diesen Gestalten etwas Böses ausging.
    Das war eine Aura, die mir nicht gefiel. Diese Menschen waren nicht den normalen Weg gegangen. Man hatte sie als Warnung nachgebildet. Sie selbst waren längst vergangen und vielleicht von der Hölle verzehrt worden.
    Und trotzdem schien in diesen steinernen Abbildungen noch etwas von ihrer Kraft oder Macht vorhanden zu sein.
    Schlagartig hörten Kathys Zuckungen auf. Ohne Übergang blieb sie starr liegen, und nichts mehr an ihr bewegte sich. Ich fürchtete schon, dass sie nie mehr aufstehen würde, doch dann hörte ich ihr Stöhnen, und sie hob mit einer ruckartigen Bewegung ihren Oberkörper an und stand auf.
    Sie blieb auch nicht in meiner Nähe, sondern ging einige Schritte zur Seite.
    Ich war schon überrascht und erhob mich ebenfalls schnell. Mein Blick traf sie, und ich fragte: »Was ist mit dir los?«
    Kathy antwortete nicht. Sie drehte sich auf dem Fleck. Sie hatte sich verändert. Nicht vom Körper her, es war der Ausdruck in ihrem Gesicht, der mich stutzig werden ließ.
    »Was ist los mit dir?«, wiederholte ich meine Frage.
    Sie schaute mich an. Ich sah, dass sich der Ausdruck in ihren Augen verändert hatte. Nicht allein das, er war mir so fremd geworden, und als sie anfing zu sprechen, da klang ihre Stimme so tief wie die eines Mannes.
    »Wir haben unsere Heimat gefunden. Wir befinden uns jetzt in ihr. Es ist der dritte Versuch gewesen. Beim ersten Mal haben wir angegriffen, als wir entdeckt wurden. Da waren wir noch zu schwach. Der zweite Versuch hat fast geklappt, aber wir haben sie noch mal zurückschicken müssen. Jetzt aber stecken wir in ihr.«
    Sogar die Sprache hatten sie übernehmen können, und mir

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