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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mag es nicht, wenn Leute etwas in gewisse Dinge hinein interpretieren, wenn sie sie nicht verstehen. Ich halte mich lieber an die Tatsachen, Inspektor.«
    »Wobei das eine das andere nicht ausschließen muss.«
    »Das akzeptiere ich, und ich denke auch darüber nach, was Sie damit gemeint haben.«
    Suko lächelte. »Das ist gut.« Er deutete auf die Reihe der abgebildeten Menschen. »Ich fasse noch mal zusammen. Ich gehe davon aus, dass diese Menschen aufgrund ihrer Vergehen in dieses Maul geschickt wurden, um sie dort zu bestrafen.«
    »Wie könnte die denn ausgesehen haben?«
    Suko hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Professor, ich kann nur raten. Nach allem, was wir wissen, kann es etwas mit dem Schatten zu tun haben, der meinen Kollegen und Ihre Studentin entführte, denn auch das ist nicht grundlos geschehen. Da steckt schon etwas dahinter.«
    »Ich frage nicht weiter und lasse das mal so stehen. Bisher war alles nur Theorie. Ich bin gespannt, was noch geschieht.«
    »Ja, das können Sie.«
    Der Professor hatte sicherlich noch einige Fragen. Er stellte sie nicht mehr, denn jetzt schaute er zu, wie Suko unter seine Jacke griff und etwas hervorholte, das wie ein dunkles Rohr aussah.
    »Was ist das denn?«
    Suko lächelte. »Es ist eine Peitsche, und sie hat besondere Eigenschaften.«
    »Welche?«
    »Ich hoffe, dass Sie diese gleich zu sehen bekommen«, erklärte Suko.
    »Da bin ich gespannt.«
    Suko ließ sich nicht mehr ablenken. Er senkte die Peitsche und schlug den Kreis über dem Boden. Es rutschten drei dunkle Riemen hervor, die an die Körper von Schlangen erinnerten und dafür sorgten, dass der Professor hinter seiner Brille große Augen bekam.
    Max Askin konnte sich nicht vorstellen, was der Inspektor mit der Peitsche wollte, wagte es aber auch nicht, eine Frage zu stellen. Er ließ Suko nicht mehr aus den Augen.
    Suko war noch eine halbe Körperlänge näher an die Wand herangegangen.
    Um das Relief in seiner ganzen Größe betrachten zu können, musste er den Kopf in den Nacken legen. Die Figuren verteilten sich über die gesamte Breite der Wand, und Suko überlegte, wo er den ersten Schlag ansetzen sollte.
    Bei den Monsterköpfen oder den Menschen?
    Er entschied sich für die Mitte. Es war nur ein Versuch, aber den zog der Inspektor durch.
    Er holte aus. Die drei Riemen fielen dabei über seine rechte Schulter nach hinten.
    Eine Sekunde später schlug er zu und traf!
    ***
    Wir mussten ein Stück gehen, um die Felswand zu erreichen. Wir sprachen dabei über die Zeit, in die wir möglicherweise geschafft worden waren. Es war für uns beide schwer, uns vorzustellen, dass sie Tausende von Jahren vor der unsrigen lag.
    Der Sandsturm war nur kurz gewesen. Er hatte sich völlig gelegt. Nur weit in der Ferne war noch eine lange Fahne zu erkennen, die über der Wüstenlandschaft schwebte.
    Die Umgebung hatte sich stark verändert. Der Sand war weggeweht worden. Er hatte Spalten und Löcher gefüllt und lag ansonsten nur noch als eine dünne Schicht über dem grauen Fels.
    Das Gehen war nicht einfach. Zwar hatten wir unsere Schuhe gereinigt, aber die zahlreichen Körner waren nicht alle verschwunden. Beim Gehen merkten wir das Scheuern, doch keiner von uns klagte.
    Da die Felswand in einem tiefer liegenden Kessel stand, mussten wir an der Seite zu ihr hinrutschen. Es gab da nur diesen blanken Fels, auf dem es keine Vorsprünge oder Spalten gab, wo wir uns mit den Füßen abstützen konnten.
    Wir hielten uns an den Händen fest, um uns gegenseitig Halt zu geben, was auch gut klappte. Wir erreichten den Boden des Kessels, ohne dass wir uns Verletzungen zugezogen hatten. Nur umgab uns jetzt wieder die tiefe Stille, in der selbst unser Atmen laut klang.
    Kathy Hamilton lächelte mich an.
    »Wie geht es jetzt weiter, John?«
    So genau wusste ich das auch nicht. Ich konnte nur auf unser Glück vertrauen.
    »Es liegt an diesem Relief, Kathy. Die Menschen darauf sind der Schlüssel. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.«
    »Warum nicht?«
    »Das war schon in der Uni so.«
    »Dann kam der Schatten«, sagte sie.
    »So ist es.«
    »Ach so«, drang es flüsternd über ihre Lippen. »Dann denkst du, dass auch jetzt dieser Schatten auftauchen und uns wieder zurückbringen könnte. Oder dass wir diesen - diesen - Höllensturz erleben. Oder liege ich da falsch?«
    »So ähnlich sehe ich das.«
    »Und wie willst du den Schatten locken?«
    Ich wusste es nicht. Wir standen hier in der Vergangenheit, und das Relief sah so

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