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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Sie kommen dieser Tage viel zu leicht über meine Lippen.“ Nach einem tiefen Atemzug gestand sie: „In Wahrheit ist mir überhaupt nicht kalt. Ich habe schlicht und ergreifend Angst.“
    „Sehr gut“, kommentierte Keane ihre Ehrlichkeit und zwinkerte ihr zu. „Das bedeutet, dass du allem äußeren Anschein zum Trotz doch ein Mensch bist. Ich hatte schon geglaubt, du seist ein Engel.“
    Sie hätten sich noch eine Weile unterhalten können, doch plötzlich richtete sich Keane in seinem Sitz auf. Greyhall kam in Sichtweite, und Keane schaute Briana sehr ernst an. „Hör zu, Liebes, du darfst deine Hoffnungen nicht zu hoch ansetzen. Ich habe deinem abenteuerlichen Plan nur zugestimmt, weil mir selbst keine bessere Idee kam.“ Und weil ich es nicht ertragen konnte, dich abreisen zu sehen, fügte er im Stillen hinzu.
    „Aber wir müssen es auf jeden Fall versuchen“, erklärte Briana und reckte entschlossen das Kinn vor.
    „Selbstverständlich“, stimmte Keane zu, „aber trotzdem muss ich dich warnen. Lord und Lady Cranmer werden Alana niemals freiwillig herausgeben. Sie werden mit allen Mitteln dafür kämpfen, sie zu behalten.“
    Briana zuckte nur mit den Schultern, und Keane lächelte ihr aufmunternd zu. „Lass es uns versuchen“, meinte er und drückte ihre Hand. „Und wenn es das Schicksal will, werden wir unsere Niederlage mit Würde tragen.“
    „Du wartest hier auf uns“, sagte Keane zu Vinson, als dieser die Kutsche in dem großen Hof des Cranmer-Anwesens zum Stehen brachte. „Ich glaube nicht, dass wir lange fortbleiben werden, denn unsere Gastgeber haben kaum die Absicht, uns zum Essen einzuladen.“
    Kurz darauf schritt Briana an Keanes Seite die Stufen zu dem großen Portal hinauf, dicht gefolgt von Mistress Malloy.
    Am Eingang erwartete sie bereits ein Butler. „Guten Tag, Farley“, begrüßte Keane ihn, woraufhin der Bedienstete lediglich näselte: „Mylord.“
    „Ich habe eine Nachricht geschickt, dass ich heute kommen würde. Lord und Lady Cranmer erwarten mich.“
    „Sehr wohl, Mylord. Wenn Ihr mir folgen wollt.“
    Farley ging den dreien voraus und führte sie in den Besuchersalon, kündigte die Herrschaften aus Irland namentlich an und blieb dann abwartend neben der Tür stehen.
    „Lord Alcott.“ Ein grauhaariger Mann in einer Gewandung aus blauem Samt und Satin ging einen Schritt auf Keane zu und reichte ihm eine Hand zur Begrüßung.
    Keane erwiderte den Händedruck und übernahm dann die gegenseitige Vorstellung. „Darf ich Euch Briana O’Neil vorstellen. Briana, das sind Lord und Lady Cranmer, die Großeltern von Alana.“
    Lord Cranmer wahrte noch gerade die Regeln der Höflichkeit, indem er sich über Brianas Hand neigte. Seine Frau jedoch, eine wuchtige Erscheinung, die so breit wirkte, wie sie lang war, brachte jedoch nur ein noch gerade als solches erkennbares Kopfnicken zu Stande als Zeichen dafür, dass sie die Gäste überhaupt wahrgenommen hatte.
    „Meine Gattin und ich sind sehr überrascht über Euren Besuch“, erklärte der ältere Herr.
    „Das verstehe ich nicht“, versetzte Keane, wobei er sich nach Kräften bemühte, jeglichen Ansatz von Ärger aus seinem Tonfall herauszuhalten. „Ich bin gekommen, um meine Tochter zu sehen.“
    „Der Zeitpunkt dafür ist äußerst unpassend.“ Lady Cranmers Stimme hatte große Ähnlichkeit mit klirrendem Eis, so kalt klang sie. „Das Kind befindet sich in Gesellschaft seines Kindermädchens. Es müssen schließlich Regeln und Zeitabläufe eingehalten werden. Es wird festgelegt, wann gegessen oder geschlafen wird. Ich halte nichts davon, Ausnahmen von diesen Regeln zu machen.“
    „Und wann spielt Alana?“
    „Spielen?“ Lady Cranmers Augen glitzerten vor Wut. „Babys brauchen nicht zu spielen, Lord Alcott. Was Kleinkinder am nötigsten brauchen, ist eine feste Hand. Und natürlich ein Kindermädchen, das Erfahrung darin hat, aufsässige Kinder zu disziplinieren.“
    „Handelt es sich bei dem Kindermädchen meiner Tochter etwa um dieselbe Person, die auch Victoria durch ihre Kindheit begleitet hat?“ Keanes Stimme klang etwas höher als zuvor, ein unverkennbares Anzeichen seines kaum noch gezügelten Zorns.
    Lady Cranmer errötete vor Verlegenheit bei der Erinnerung daran, was aus ihrer Tochter geworden war. Die Mätresse des einen Iren, die Ehefrau eines anderen. „Ich gestatte diesen Tonfall nicht in meinem Haus!“
    Briana sah, dass Keane kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren, und schnell

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