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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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  PROLOG
     
    Irland 1653
    „Mylord, Ihr müsst sofort kommen.“ Ein Dienstmädchen stand an der Tür zu den privaten Räumlichkeiten von Gavin O’Neil, dem Herrn über Ballinarin, und seiner Frau Moira. Es wirkte völlig aufgelöst und musste mehrmals tief durchatmen, bevor es hervorstieß: „Es geht um Briana!“
    Gavin schaute alarmiert hoch. Offenbar war das Mädchen ziemlich durcheinander. „Was ist denn passiert, Adina?“
    „Sie ist verwundet worden, Mylord.“
    „Verwundet?“ Moira O’Neil, Brianas Mutter, war bereits aufgesprungen.
    „Ja, Herrin. Durch ein englisches Schwert, so wurde mir gesagt.“ Adina hatte vor Angst die Augen weit aufgerissen. „Ein Läufer kam soeben mit der Nachricht auf dem Hof an. Einige Burschen aus dem Dorf tragen Eure Tochter gerade jetzt über die Felder nach Hause.“
    Gavin legte schon den Gurt um und steckte das Schwert in die Scheide. Mit wenigen großen Schritten durchmaß er den Raum. An der Tür drehte er sich noch einmal um und wechselte einen Blick wortlosen Einverständnisses mit Moira. Dann eilte er hinaus.
    „Wir brauchen heißes Wasser, Adina“, rief Moira im Hinauslaufen der Bediensteten zu. „Und saubere Tücher. Sag Cook Bescheid, sie soll schmerzstillende Medizin zubereiten. Und jemand soll meine Söhne und deren Frauen holen.“
    Moira musste jetzt tatsächlich rennen, um mit Gavin Schritt halten zu können. „Wenn die englischen Hundesöhne ihr auch nur ein Haar gekrümmt haben, bringe ich jeden Einzelnen von ihnen höchstpersönlich um“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck mörderischer Wut.
    Er hatte sich bereits in den Sattel eines bereitstehendes Pferdes geschwungen, als er eine Prozession von Dorfbewohnern ausmachte, die sich langsam den grasbewachsenen Hügel nach Ballinarin hinaufbewegte. An der Spitze der Gruppe erkannte Gavin einen kräftigen Burschen, der den leblosen Körper von Briana auf den Händen trug.
    Gavin glaubte, das Herz würde ihm stehen bleiben. „Herr im Himmel, nein!“ Er sprang vom Pferd ab und rannte über die Rasenflächen.
    „Briana, oh, meine Briana!“ Er nahm sein jüngstes Kind auf die Arme und wiegte es wie einen Säugling. Die Dorfbewohner hielten respektvollen Abstand zu dem Herrn über Ballinarin und nahmen ihre Kopfbedeckungen ab. Schweigend sahen sie zu, wie Gavin O’Neil den schlaffen, blutüberströmten Körper behutsam auf den Boden bettete und ein ums andere Mal Brianas Namen rief.
    Moira kam nun ebenfalls angelaufen, dicht gefolgt von Rory und seiner Frau Anna Claire, die ihren Adoptivsohn Innis bei sich hatten. Hinter ihnen eilten auch Conor und Emma herbei. Alle blieben wie angewurzelt stehen angesichts des Bildes, das sich ihnen bot.
    „Wer hat das getan?“ Gavins Stimme war tränenerstickt, und in seinen Zügen breiteten sich die Spuren unendlicher Qual aus.
    „Darum können wir uns später kümmern.“ Moira legte ihrer Tochter prüfend die Finger an den Hals und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Brianas Herz schlug kräftig und gleichmäßig. Mochte sie auch viel Blut verloren haben – die Spuren in den Kleidern wiesen darauf hin –, so waren die Verletzungen doch keinesfalls lebensbedrohlich. „Wir müssen sie ins Haus schaffen.“
    So vorsichtig, als sei sie noch immer das kleine Bündel, als das er sie vor fünfzehn Jahren erstmals gesehen hatte, hob Gavin seine Tochter hoch und hielt sie an seine breite Brust gepresst. Mit schweren Schritten ging er die Anhöhe zu dem großen Portal des Haupthauses hinauf. Schweigend folgten ihm seine Familienangehörigen und die Dörfler.
    „Adina“, forderte Moira das Dienstmädchen energisch auf, „du wirst mir helfen, Brianas Wunden zu versorgen.“
    „Oh ja, Mistress.“ Adina war heilfroh, etwas zu tun zu haben. Briana, der unerschrockene kleine Wirbelwind, war der erklärte Liebling aller Bediensteten auf Ballinarin. Das Leben war niemals langweilig und die Arbeit auch niemals zu viel, wenn Briana in der Nähe war.
    Moira bedeutete ihrem Mann, Briana auf ein dickes, weiches Fell vor der offenen Feuerstelle in der Halle zu legen. „Ich werde mir zunächst mal ihre Schulter etwas genauer ansehen. Dort scheint mir der Hauptgrund für den Blutverlust zu sein.“
    Sie und Adina begannen mit äußerster Vorsicht, den blutdurchtränkten Ärmel aufzuschneiden, um die Wunde reinigen zu können. Erleichtert und mit weicher Stimme erklärte Moira schließlich: „Es sieht schlimmer

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