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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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schaltete sie sich in den unangenehmen Wortwechsel ein. „Ich bin mir sicher, Lady Cranmer, dass Ihr keine Einwände erhebt, wenn wir nur eben schnell nach oben gehen und Alana und ihrem Kindermädchen einen kleinen Besuch abstatten?“
    „Und ob ich etwas dagegen habe“, widersprach die Hausherrin böse und sah ihren Gatten dabei an, als erwartete sie Unterstützung von ihm. „Das Kind hat seinen Vater längst vergessen, Lord Alcott. Ihr würdet es nur in große Konflikte stürzen.“
    Keane hielt die zu Fäusten geballten Hände fest an seinen Körper gedrückt. „Das Kind? Nennt Ihr die Kleine jemals bei ihrem Namen? Sie heißt Alana. Haltet Ihr Alana je auf dem Arm? Kuschelt Ihr überhaupt mal mit Alana? Habt Ihr endlich verstanden: Sie hat einen Namen, und der lautet Alana.“
    Lady Cranmer trat einen Schritt zurück, als sie das Funkeln in Keanes Augen bemerkte. „Jetzt habt Ihr doch selber gezeigt, warum ich es strikt verbieten muss, dass Ihr das Kind seht, Lord Alcott. Wenn das Mädchen Euer Temperament geerbt hat, ist es unsere Pflicht, ihm dieses auszutreiben, bevor es zu einer widerspenstigen jungen Frau heranwächst, die stets nur sagt, was ihr gerade einfällt, und die keinerlei Selbstbeherrschung hat.“
    „Was habt Ihr vor? Wollt Ihr unliebsame Charaktereigenschaften aus ihr herausprügeln?“
    „Wir werden dafür sorgen, dass sie ausgeschaltet werden. Dazu bedienen wir uns aller Mittel, die dafür erforderlich sind.“
    Briana sah, dass Lady Cranmer kurz davor war, die Gäste hinauszuwerfen. Schnell wandte sie sich an Lord Cranmer, bedachte ihn mit ihrem strahlendsten, bezauberndsten Lächeln und sagte: „Ich glaube, Lord Alcott hat meine Anwesenheit hier vergessen zu begründen.“ Und als der alte Adelige leicht den Kopf neigte, fuhr sie schnell fort: „Lord Alcott und ich werden heiraten. Und ich dachte, es wäre angemessen, sein leibliches Kind vor der Hochzeit mit ein paar Geschenken zu erfreuen.“
    „Wie reizend von Euch, meine Liebe.“ Auf Lord Cranmers Zügen breitete sich ein ehrlich erfreutes Lächeln aus. „Habt Ihr die Geschenke mitgebracht?“
    „Ja.“ Briana gab Mistress Malloy einen Wink. Demonstrativ ignorierte sie Keanes unverhohlene Überraschung und die Verwirrung, die sie in seinen Augen erkannte.
    Mistress Malloy förderte aus ihrem kleinen Reisesack einen weichen Ball zu Tage, der dem ähnelte, den Briana dem kleinen Daniel McCann geschenkt hatte. Dann wickelte sie vorsichtig die Kekse in Tierform aus, die die Köchin in Carrick House gebacken hatte.
    „Vielleicht könnten unsere Haushälterin und ich Eure Erlaubnis bekommen, Alana kurz zu sehen und ihr vielleicht auch die Geschenke zu zeigen?“, wagte Briana einen weiteren Vorstoß.
    Lord Cranmer sah fragend zu seiner Frau hin, die nach einigem Zögern widerwillig nickte. „Zeig den Damen den Weg, Farley“, befahl sie ihrem Butler. „Und sorge dafür, dass auch einer unserer Soldaten sie begleitet“, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Maida“, rief der Butler, als er, begleitet von einem Soldaten, der ein Schwert trug, Briana und Mistress Malloy zu den Räumlichkeiten, in denen Alana mit dem Kindermädchen wohnte, vor einer Tür im zweiten Stockwerk stehen blieb. Er klopfte kurz an und trat dann ein, denn das Kindermädchen machte keinerlei Anstalten, sich aus einem bequem aussehenden Schaukelstuhl zu erheben.
    „Lady Cranmer hat diesen beiden Damen hier erlaubt, das Kind zu besuchen.“
    „Dann sollen sie es besuchen. Aber nicht so lange. Es ist bald Zeit für den Mittagsschlaf.“
    Briana lächelte Farley und den Wachmann so freundlich wie irgend möglich an. „Ich habe da draußen auf dem Flur eine gepolsterte Bank gesehen“, meinte sie leichthin. „Vielleicht möchtet ihr es euch dort so lange bequem machen, bis wir unseren Besuch bei Alana beendet haben?“
    Butler und Soldat wechselten einen Blick und nickten dann zustimmend. „Wir würden uns tatsächlich gern einen Moment ausruhen, Mylady. Vielen Dank.“
    Als die beiden Männer die Tür hinter sich zugezogen hatten, durchquerte Briana den Raum und blieb vor dem kleinen Mädchen stehen, das bisher überhaupt noch nicht auf die Neuankömmlinge reagiert hatte. Es saß in einer Art Viereck, das an drei Seiten von Sofas und an der vierten Seite von einer Wand begrenzt wurde.
    Briana ging in die Hocke und streckte eine Hand nach dem Kind aus. „Nun sieh nur, wie süß du bist. Du musst das hübscheste kleine Etwas auf

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