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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sagen, dass die Ereignisse für die alte Frau allmählich zu aufregend wurden. „Ich glaube, mit dieser Reise haben wir dich überfordert. Ich finde, du solltest auf direktem Wege nach draußen gehen und dort in der Kutsche mit Vinson auf uns warten“, schlug sie vor.
    „Ja, Mylady.“ Mistress Malloys Stimme war kaum noch mehr als ein Krächzen, und Farley öffnete rasch die Tür, die nach draußen auf den Hof führte. Vinson, der sofort erkannte, dass sich die alte Frau kaum noch auf den Beinen halten konnte, eilte sofort herbei und führte sie zu der Kutsche. Fürsorglich half er ihr beim Einsteigen.
    „Lord Alcott und ich werden auch in kurzer Zeit herauskommen“, rief Briana. „Sorge inzwischen gut für Mistress Malloy.“ Und in zischendem Flüsterton fügte sie hinzu: „Halt sie fest, Vinson, vielleicht wird sie noch ohnmächtig.“
    Mit einem unhörbaren Seufzer der Erleichterung folgte Briana dem Butler der Cranmers zurück in den Salon, wo Keane und die Eheleute saßen und sich gegenseitig hasserfüllt musterten.
    „Da bist du ja endlich wieder“, sagte Keane, als Briana ein wenig atemlos an seine Seite eilte und seine Hand ergriff.
    „Ja, und ich glaube, es wird Zeit, dass wir uns verabschieden.“
    „Nein, erst will ich meine Tochter sehen.“
    Briana spürte, wie ihr Herzschlag kurz aussetzte vor Schreck. Mit dieser Wendung hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Wann hast du diese Entscheidung getroffen?“, wollte sie wissen.
    „Gerade eben erst“, antwortete er. „Ich habe nicht die weite Reise von Irland nach London gemacht, um dann unverrichteter Dinge umzukehren. Ich habe nicht die Absicht, dieses Haus zu verlassen, solange man mir nicht die Erlaubnis gibt, mein Kind wenigstens kurz zu sehen.“
    „Aber …“ Briana überlegte fieberhaft. Sie musste Keane dazu bewegen, schnellstmöglich in die draußen wartende Kutsche einzusteigen. Sie wusste nicht, wie lange das Schlafmittel wirken würde, mit denen sie die Kekse präpariert hatte. Es war nur eine sehr geringe Dosierung gewesen, denn Briana hatte ursprünglich geglaubt, sie nur für das kleine Kind zu benötigen.
    Jeden Moment konnte Maida Alarm schlagen. Es wäre nur eine Sache von wenigen Minuten, bis ihnen eine ganze Horde schwer bewaffneter Soldaten auf den Fersen wäre.
    „Alana schläft selig und süß“, sagte sie zu Keane. „Wenn du sie jetzt weckst, wird sie nur anfangen zu weinen.“
    Er schaute sie ungläubig und zutiefst getroffen an. „Das hätte ich niemals von dir erwartet, Briana. Ich habe wirklich darauf vertraut, dass gerade du in dieser Situation fest zu mir halten würdest.“
    „Das tue ich ja, Keane“, versicherte sie in flehendem Tonfall. „Deshalb musst du mir jetzt einfach glauben, dass es für uns alle am besten ist, wenn wir auf der Stelle dieses Haus verlassen. Jetzt, Keane.“ Sie zupfte an seinem Ärmel. Warum erkannte er denn nicht, dass sie mitten in der Ausführung eines Planes waren?
    „Farley, es soll dafür gesorgt werden, dass Lord Alcott und seine Begleitung umgehend dieses Haus verlassen. Der Befehlshaber über die Wachsoldaten möge eine Eskorte bereitstellen, die die Kutsche von Lord Alcott von unserem Anwesen hinfort begleitet.“
    „Sehr wohl, Mylady.“ Farley eilte hinaus, um den Befehl auszuführen, und kehrte kurz darauf wieder in den Salon zurück. „Die Wachsoldaten haben ihre Position zu beiden Seiten der Kutsche von Lord Alcott bezogen“, meldete er.
    Daraufhin erhob sich der alte Lord Cranmer und trat zu Keane. „Kommt mit uns, Lord Alcott“, forderte er ihn auf.
    Keane warf einen verzweifelten Blick zur Treppe. „Ich bin ein Feigling und ein Idiot, dass ich mich wie ein dummer Junge fortschicken lasse, obwohl ich Alana noch nicht einmal gesehen habe. Ich bin von so weit her gekommen, und dann erhalte ich nicht einmal die geringste Möglichkeit, mit meinem Kind zusammen zu sein.“
    „Es wird andere Gelegenheiten geben, Keane, das verspreche ich dir“, raunte Briana ihm drängend zu. „Viele, viele andere Gelegenheiten. Glaube mir!“
    Doch er verstand sie immer noch nicht. Mit vor Trauer fast schwarzen Augen schaute er noch einmal in Richtung Treppe. „Ich würde es mit tausend Mann aufnehmen für eine einzige Chance, Alana aus diesem höllischen Gefängnis zu befreien.“
    Briana schloss einen Moment lang verzweifelt die Augen. Sie musste ihn dazu bringen, nach draußen zu gehen. Jeden Moment konnte ihre so klug eingefädelte Befreiungsaktion scheitern, wenn

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