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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sich immer und immer wieder jedes böse, verletzende Wort in Erinnerung zu rufen, das Keane zu ihr gesagt hatte. Wie konnte aus Keane innerhalb von wenigen Stunden ein ihr völlig Fremder werden?
    Irgendetwas musste passiert sein, was aus ihrem Liebhaber einen grausamen egoistischen Mann gemacht hatte. Jemand musste ihn davon überzeugt haben, dass er kein Recht hatte, Briana zu lieben und in dieser Liebe Erfüllung zu finden. Wer hatte ihn dazu getrieben, sie zu verlassen, obwohl er wusste, dass er ihr damit das Herz brach?
    Und warum?
    Briana hasste dieses Gefühl totaler Hilflosigkeit. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Es musste eine Lösung für dieses Rätsel geben. Wie damals, als man sie ins Kloster verbannt hatte, so kam es ihr auch jetzt so vor, als würde man ihr ihr Leben wegnehmen.
    Na los, denk nach, ermahnte sie sich selbst. Lass dir etwas einfallen. Sonst werde ich den Rest meines Lebens in dieser abgrundtiefen Einsamkeit verbringen, die ich im Kloster bereits durchlitten habe.
    Entschlossen zog Briana ihre Reitkleider an und machte sich auf den Weg zu den Ställen. Ein scharfer Ritt über die Hügel rund um Ballinarin hatte ihr immer schon geholfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, wenn alles um sie herum zusammenzubrechen schien.
    Als Keane die Treppe herunterkam, stand die gesamte Familie O’Neil unten und wartete auf ihn. Sogar Vater Malone war gekommen. Nur Briana war nirgends zu sehen, und er war beinahe erleichtert darüber. Er wusste nämlich nicht, wie er hätte Haltung bewahren sollen, wenn er sie noch ein allerletztes Mal hätte anschauen, vielleicht sogar mit ihr reden müssen.
    So würde ihm der Abschied hoffentlich nicht so schwerfallen. Allerdings musste er dann als letzte Erinnerung den Gedanken an Brianas Gesicht, schneeweiß, die Augen weit aufgerissen vor Schock und an ihr herzzerreißendes Weinen mit auf den langen Weg nach Carrick und den Rest seines Lebens nehmen.
    Ganz bewusst zwang sich Keane dazu, sämtliche Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Nur so konnte er mit ruhiger, gleichmütiger Stimme sagen: „Wie nett von Euch, dass Ihr alle gekommen seid, um uns abfahren zu sehen.“
    „Seid Ihr ganz sicher, dass Ihr nicht doch noch ein paar Tage unser Gast sein wollt?“ Moira trat vor und sah ihn bittend an. „Euer Butler und die gute Seele von Haushälterin sind gewiss noch völlig erschöpft von all den Anstrengungen der vergangenen Tage, wenn nicht gar Wochen. Nicht nur sie, sondern auch Eure entzückende kleine Tochter würden ein paar Tage hier auf Ballinarin genießen.“
    Bei der Erwähnung von Alana wurde Keane ein wenig blass um die Nase. Mistress Malloy hatte ihm erzählt, dass sich die Kleine die Äuglein nach Briana ausgeweint hatte und sich schließlich sogar vollkommen erschöpft in den Schlaf geweint hatte.
    Keane neigte sich tief über Moiras Hand. „Wir sind zutiefst dankbar für Eure Gastfreundschaft und das großzügige Angebot, noch eine Weile auf Ballinarin zu bleiben. Aber es ist wirklich höchste Zeit, dass wir dieses Fleckchen Erde verlassen.“
    Sie alle folgten ihm hinaus in den Hof, wo Keane sich noch einmal der Familie O’Neil zuwandte. Er verabschiedete sich formvollendet von den Damen des Hauses, schüttelte Rory und Conor kurz die Hände und reichte dann Gavin O’Neil ebenfalls die Hand. Dieser nahm sie, ließ sie aber sogleich wieder los. Es war offenkundig, dass er sich äußerst unbehaglich fühlte.
    Nun erst sah Keane einen Wagen, der direkt hinter seiner Kutsche stand, der bis zum Rand mit Lebensmitteln, Decken, Tischtüchern und sogar einer kleinen Wiege beladen war.
    „Was hat das zu bedeuten?“
    Gavin O’Neil zuckte die Schultern. „Ich wollte sicherstellen, dass Ihr alles habt, was Ihr braucht und keinerlei Komfort auf der ohnehin schon beschwerlichen Reise entbehren müsst.“
    „Das ist ganz und gar unnötig“, erklärte Keane mit eisiger Stimme.
    „Ich weiß, aber ich wollte einfach irgendetwas tun.“
    „Vielleicht dein Gewissen entlasten, Vater?“
    Alle drehten sich beim Klang von Brianas Stimme hastig um und sahen, dass sie auf ihrem Lieblingshengst saß. Das Tier blies und schnaubte so sehr, dass für jeden erkennbar war, wie sehr Briana ihn an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit getrieben haben musste.
    Sie ließ sich aus dem Sattel gleiten und blieb mit leicht gespreizten Beinen vor ihrem Vater stehen. In der rechten Hand hielt sie ein Schwert.
    „Was hat das denn nun wieder zu bedeuten?“ Gavins

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