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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Automatikgurt ein und hielt meine Freundin fest.
    Der Motorradfahrer war zu einer Notbremsung gezwungen. Da er knapp hinter uns gefahren war, wäre er beinahe gegen das Roverheck gekracht.
    Er riß die Maschine nach rechts, das Hinterrad rutschte nach vorn, und er kam quer zur Fahrbahn zum Stehen.
    »Was ist denn los, Tony?« wollte Vicky wissen. Es gab vor uns kein Hindernis, folglich auch keinen Grund, so scharf und unvermittelt zu bremsen. Das verwirrte sie.
    Ich blieb ihr die Antwort schuldig, hakte meinen Gurt los, stieß die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Auf Totenschädel reagiere ich immer allergisch.
    Ich wollte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter reißen, da klappte der Motorradfahrer das Plexiglasvisier hoch und rief entrüstet: »Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, Mann? Sie können doch nicht grundlos wie verrückt bremsen. Wollten Sie meine Reflexe testen? Hätte ich mich überschlagen sollen?«
    Ich traute meinen Augen schon wieder nicht, denn hinter dem Kunstglas war das glatte Gesicht eines jungen Mannes zum Vorschein gekommen.
    Eine optische Täuschung? Eine Halluzination? Was hatte ich vorhin gesehen?
    »Den Hals hätte ich mir brechen können!« wetterte der junge Mann. »Hat man Ihnen den Führerschein geschenkt, oder besitzen Sie überhaupt keinen?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich verlegen. »Es tut mir leid.«
    »Davon hätte ich jetzt sehr viel, wenn es mich erwischt hätte.«
    »Es ist zum Glück ja nichts passiert«, sagte ich.
    »Das ist aber bestimmt nicht Ihr Verdienst.«
    Ich wollte ihm Geld geben, ein kleines Trostpflaster, wie ich sagte, doch damit machte ich ihn erst recht wütend.
    »Sie denken wohl, sich mit Geld alles richten zu können. Zu der Sorte Mensch gehören Sie also. Behalten Sie Ihr verdammtes Geld. Ich brauche es nicht. Verwenden Sie es lieber dafür, ein paar Fahrstunden zu nehmen, die haben Sie nämlich dringend nötig.« Der erboste Motorradfahrer klappte das Visier nach unten, und ich sah weiterhin sein junges, glattes Gesicht, keine Knochenfratze.
    Er gab Gas und fuhr mir fast über die Zehen, Ich konnte seinen Ärger verstehen.
    Etwas benommen stieg ich wieder in den Wagen. Vicky Bonney musterte mich mit ihren veilchenblauen Augen. »Du schuldest mir eine Erklärung, Tony.«
    Der Motorradfahrer war nicht mehr zu sehen. Ich wandte mich meiner Freundin zu. »Ich glaube, ich bin urlaubsreif.«
    »Wieso?«
    »Als ich vorhin in den Spiegel sah, war mir, als trüge der Motorradfahrer einen Totenkopf auf seinen Schultern. Als er das Visier hochklappte, stellte sich das als Irrtum heraus.«
    »Eine verrückte Spiegelung auf dem Glas«, sagte Vicky.
    Ich nickte. »Ja, wahrscheinlich.« Ich setzte die Fahrt fort. Wir verließen den Hyde Park, überquerten die Bayswater Road, erreichten Paddington, und kurz darauf bog ich in die Chichester Road ein. Vor dem Haus Nr. 22 stoppte ich meinen Wagen. »Wieder daheim«, sagte ich und stieg aus.
    Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Körper. Ich sah das Motorrad wieder. Es stand meinem Haus schräg gegenüber an der Ecke. Vom Fahrer keine Spur.
    Vicky fiel meine heftige Reaktion auf und musterte mich besorgt. »Was beunruhigt dich?« fragte sie.
    »Die Maschine«, antwortete ich und wies mit dem Kinn auf das Gefährt.
    »Ist das denn dieselbe?«
    »Mit Sicherheit«, sagte ich.
    »Du hast den Mann so geärgert, daß er vielleicht wissen will, wer du bist«, sagte meine Freundin.
    »Er war vor uns hier«, sagte ich. »Wie kann er wissen, wo ich wohne? Geh ins Haus, Vicky. Ich komme gleich nach.«
    »Ich glaube, diesmal siehst du Gespenster«, sagte Vicky.
    »Hoffentlich«, erwiderte ich und begab mich zum Motorrad. Ich berührte vorsichtig den Motor; er war noch heiß. Ein Beweis dafür, daß ich mich nicht irrte. Eigentlich hätte ich ihn nicht gebraucht.
    Ich merkte mir das polizeiliche Kennzeichen und kehrte zu meinem Rover zurück. Nachdem ich ihn in die Garage gefahren hatte, betrat ich mein Haus.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, und ihr Freund, der Ex-Dämon Mr. Silver, wohnten wieder bei uns, nachdem Mr, Silvers Familie auseinandergefallen war.
    Cuca, die Mutter seines Sohnes Metal, lebte irgendwo in der Hölle, und Metal hatte sich mit Cardia, einer Reisenden ohne Seele, in eine andere Welt begeben. [1]
    »Du siehst aus, als wäre dir Asmodis persönlich begegnet«, sagte Mr. Silver lächelnd. Er war zwei Meter groß und hatte silbernes Haar. Lange Zeit mußte er ohne seine wertvollen

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