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1558 - Pentaskopie

Titel: 1558 - Pentaskopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zerstört werden. Sie sind zu wertvoll für uns. Egal, was Monos plant und tut, wir werden weiter dafür sorgen, daß sie nicht vernichtet werden."
    Parvanuth: „Wenn die Zeit reif ist, werden wir unsere Bemühungen intensivieren. Bis dahin sorgst du für den unauffälligen Abtransport, während ich die Versuche der Vorphase fortführe."
    Sarrisong: „So soll es geschehen."
     
    1.
     
    „Ein Unglück kommt selten allein", meinte Vainu betreten, als sie vom Pech ihres Gefährten erfahren hatte. „Auch ich habe keine gute Nachrichten. Ich habe mit unseren wenigen Freunden in Ybor gesprochen und dabei erfahren, daß es auch Sigrat erwischt hat."
    „Erwischt?" fragte Glendorp staunend. „Was willst du damit sagen?"
    „Er ist vor zehn Tagen spurlos verschwunden. Wie die anderen vor ihm. Es ist unglaublich, was da geschieht."
    Glendorp ließ sich in einer Ecke des Wohnraums auf einen Hocker fallen. Er wirkte müde und erschöpft. Er schüttelte stumm den verunstalteten Kopf.
    Vainu reichte ihm eine Schale mit dampfender Flüssigkeit. „Trink die Kraftbrühe", bat sie. „Sie wird dir helfen. Ich mache Wasser heiß, damit du dich waschen kannst."
    Er starrte auf seine Hände. Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie sehr er sich bei der Suche nach den verlorenen Tieren mit Dreck besudelt hatte. Die schweren Regenfälle des Tages hatten ihren Beitrag dazu geleistet. Der Boden war aufgeweicht und nur schwer begehbar gewesen. Außerdem hatte der Regen die Spuren der entwichenen Wildrinder verwischt. „Wir haben die halbe Herde verloren, Vainu", sagte er undeutlich. Da dem Klon-Geschöpf die Nase fehlte und die Ober- und die Unterlippe grob gespalten waren, hatte Glendorp ständig Schwierigkeiten, sich verständlich zu artikulieren. Aber Vainu war längst daran gewöhnt. Sie verstand ihren Lebensgefährten auch dann, wenn er Wortfetzen produzierte. „Das ist schlimm", antwortete die Biontin. „Aber es wirft uns nicht um."
    „Wir müssen neue Absicherungen bauen." Er machte eine Pause und schlürfte etwas von der Brühe. „So ein Vorfall darf sich nicht wiederholen. Wir brauchen Vorräte für die kalte Jahreszeit."
    „Sagtest du nicht, im Zeughaus lägen energetische Sperrzäune herum? Warum holen wir uns nichts davon? Du weißt, wie leicht wir dort eindringen können. Und außerdem, Faragit und seine Leute haben kein Interesse an diesen technischen Geräten."
    „Deine Überlegung ist nicht übel", gestand er. „Allerdings weißt du, daß ich nicht gern nach Ybor zurückkehre.
    Auch nicht für ein paar nächtliche Stunden. Wir haben nur wenige Freunde dort. Und jetzt einen weniger, wenn Sigrat wirklich nicht mehr auftaucht."
    „Dann müssen wir Palisadenwände errichten und die Herde bewachen, wenn wir sie aus dem abgezäunten Bereich lassen. Ich brauche dir nicht zu sagen, was das für einen Aufwand bedeutet."
    „Ich werde darüber nachdenken. Jetzt muß ich mich erst einmal waschen."
    Vainu hielt zwei Schüsseln mit Wasser bereit. Die eine dampfte und roch verlockend, denn sie hatte ätherische Öle zugesetzt.
    Als sich der Klon entkleidete, wurde sein ganzer verunstalteter Körper sichtbar. Vainu machte das nichts aus.
    Sie selbst war alles andere als vollkommen, und wie alle Bionten, so hatte auch sie sich an die körperlichen Eigenarten des Gefährten gewöhnt.
    Glendorp war aus dem Genmaterial terranischer Siedler geformt worden. Seine Vorfahren hatten sich vor etwa 2000 Jahren auf der Welt Passe im Antares-System niedergelassen. Der Biont war daher durchaus menschenähnlich.
    Sein 183 Zentimeter großer Körper war völlig unbehaart, und die Haut zeigte sich in einem schmutzigen Weiß.
    Albinotische Merkmale in der Haut und das Fehlen von Pigmentzellen verhinderten, daß sich diese unansehnliche Farbe jemals änderte. Auch die Tropensonne von Drumbar konnte ihm keine Spur eines Teints verleihen.
    Die fehlende Nase würde durch zwei Nüsternöffnungen ersetzt, die sich Glendorp vor der Gesichtswäsche mit zwei kleinen Kunststoffstöpseln verschloß.
    Wenn er die Spaltlippen öffnete, wurden zwei Reihen von gelblichbraunen Knochenleisten sichtbar. Aus der rechten Seite des Brustkorbs wuchs dem Bionten ein dritter Arm. Diese Extremität war deutlich noch blasser als der übrige Leib. Mit zwei Pflasterstreifen pflegte Glendorp diesen Arm abgewinkelt auf der Brust zu befestigen, so daß er ihn nicht bei seinen Arbeiten störte.
    Der Arm war absolut funktionslos. Er ließ sich weder nach dem Willen des Bionten

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