1560 - Agenten des Bewahrers
Rhodan. „Du hast es gesagt", erwiderte er. „Es wird mir ein Vergnügen sein. Ich werde Gorukule in die Besonderheiten der Parallelität und der Pararealität einweisen. Ich bin sicher, er wird entzückt sein!"
Davon war Rhodan nicht so ganz überzeugt, aber das sagte er nicht. Er war froh, daß der Wissenschaftler bereit war, sich mit dem Prizappa zu befassen und ihn somit von der Zentrale fernzuhalten.
Die Aussicht auf ein interessantes Gespräch lockerte den Widerstand des Froschähnlichen, und er gab die genauen Koordinaten der bezeichneten Welt an.
Rhodan warf Sato Ambush einen Blick zu, und der Wissenschaftler verstand. Es würde seine Aufgabe sein, so viele Informationen wie möglich aus Gorukule herauszuholen und ihn besonders hinsichtlich Keliapos und der Putam-Mönche auszuloten.
Als der Astrogator die gewünschten Daten von Keliapo hatte, komplimentierte Rhodan Gorukule und Sato Ambush aus der Zentrale. Unmittelbar darauf schickte er eine HF-Sonde aus. Sie hatte den Auftrag, nach Ablauf von einigen Stunden - wenn die Korvette sich längst in einem anderen Bereich der Galaxis befand - eine verschlüsselte Hyperfunknachricht an die BASIS oder an eines der anderen Beiboote zu senden, in der sie mitteilte, wohin die CARA geflogen war. So hoffte Rhodan gewährleisten zu können, daß ihm jemand zu Hilfe kommen konnte, falls dies notwendig werden sollte.
Rhodan dachte nicht daran, jetzt gleich nach Keliapo zu fliegen.
Ihm war daran gelegen, mit den Topar, den Rebellen von Truillau, in Verbindung zu treten. Auf dieses Ziel waren sämtliche Horchoperationen der BASIS ausgerichtet. Mittlerweile hatte das Trägerschiff eine Reihe von Informationen aufgefangen, aus denen sich einige vorsichtige Schlüsse ziehen ließen. So hoffte Rhodan, in einem von ihrem augenblicklichen Standort nicht allzuweit entfernten Sonnensystem Kontakte mit den Topar knüpfen zu können. Sicher konnte er allerdings nicht sein, daß nicht bewußt Falschinformationen in einen Teil der aufgefangenen Funksprüche eingestreut worden waren, um die BASIS in eine Falle zu locken.
Dennoch war er entschlossen, es zu versuchen, da ein gewisses Risiko niemals auszuschließen war. Er hoffte, daß sein Gegenspieler durch die letzte Aktion der BASIS und ihrer zahlreichen Beiboote von ihm abgelenkt worden war. „Schließlich kann der Bewahrer nicht wissen, ob ich in der BASIS oder in einem der Beiboote bin", sagte er zu Goodman Goyd. „Und er kann schon gar nicht wissen, in welchem der Beiboote ich mich aufhalte."
Er gab Somsat Blat ein Zeichen, und die CARA beschleunigte. Sie tauchte in den Hyperraum ein und überwand die Distanz zum Zielsystem in wenigen Minuten.
Auf der Bahn des fünften Planeten, eines Riesen mit einer Atmosphäre aus Methan, Ammoniak, Wasserstoff und Wasser, glitt die Korvette in das System. Innerhalb weniger Minuten erfaßten die Informationssysteme die kleine gelbe Sonne und die sieben Planeten, vermaßen, analysierten und klassifizierten sie. Keiner der Planeten war bewohnt. Technische Einrichtungen - wie etwa Beobachtungsoder Ortungssatelliten - gab es nicht. „Vorläufig ist mir ein Rätsel, weshalb es Hinweise auf dieses System gibt", sagte Goodman Goyd. „Abwarten", erwiderte Rhodan. „Wir müssen den Topar Zeit lassen, sich zu entscheiden."
Somsat Blat führte die Korvette auf eine Umlaufbahn um den fünften Planeten, und Rhodan verließ die Zentrale, um sich in seiner Kabine zur Ruhe zu legen. Als er nach zwei Stunden zurückkehrte, war noch nichts geschehen, was in irgendeiner Weise auf die Rebellen von Truillau hinwies. „Sieht ganz so aus, als hätten wir uns verrechnet", sagte der Assistent des Cheftechnikers Shaughn Keefe.
Rhodan lächelte. „Geduld scheint nicht gerade deine Stärke zu sein", sagte er. „Wir haben Wochen benötigt, um nach Truillau zu kommen, und jetzt soll gleich in den ersten Tagen etwas passieren? Ich richte mich auf eine lange Wartezeit ein."
Goodman Goyd strich sich mit beiden Händen über das Haar bis in den Nacken zum Pferdeschwanz. „Ich weiß, die Chinesen sagen, ein Augenblick der Geduld kann viel Unglück verhüten", entgegnete er. „Aber auf den Philippinen heißt es auch, daß kein Heu mehr nützt, wenn das Pferd tot ist."
„Mit anderen Worten fürchtest du, daß unsere Gegner in aller Ruhe eine Falle für uns aufbauen, während wir hier verharren", stellte Rhodan fest. Er ließ sich dem Techniker gegenüber in einen Sessel sinken. „Nur nicht nervös werden,
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