1560 - Agenten des Bewahrers
sich in seinem Sessel zurück. „Hoffentlich sind unsere Freunde auf den Muschelraumern gut genug", sagte er. „Es wäre schade, wenn sie unsere Spur nicht verfolgen können, nur weil irgend jemand geschlafen hat."
Seine Sorge war unberechtigt.
Als das Großraumschiff eine Stunde später in einen der Hangars der BASIS einschwebte, teilte Kommandant Pressek Ölphar, ein Ertruser, mit, daß sich 17 Muschelraumer im Anflug auf die BASIS befänden.
Mittlerweile hatten die Techniker an Bord der CARA die beiden herausgesprengten Schotte ersetzt, so daß der Raumer weiter voll einsatzfähig war.
Sato Ambush kam an Bord. Der Wissenschaftler brachte eine Liste von Beibooten mit, die im Rahmen der nächsten Aktion ausgeschleust werden sollten. Auf ihr war annähernd die Hälfte der Beiboote aufgeführt. Er trug einen SERUN, der über der Brust offen war und erkennen ließ, daß er darunter einen Kimono angelegt hatte.
Als er die Zentrale betrat, verneigte er sich vor Rhodan und den anderen. „Ich habe dich lange nicht gesehen, Sato", begrüßte Rhodan ihn. „Das ist nicht weiter verwunderlich", erwiderte der Pararealist. „Ich habe mich in letzter Zeit ausschließlich mit meinem Ki auseinandergesetzt und hatte daher nur wenig Gelegenheit zu Begegnungen mit anderen Menschen."
Ambush hatte sich in seiner Jugend ausgiebig mit orientalischen Selbstverteidigungskünsten beschäftigt und hatte dabei das Ki entdeckt, jene unbegreifliche Kraft, die nach Ansicht der Orientalen Körper und Seele zusammenhält und die Essenz des Seins ist. Beim Experimentieren mit dem Ki hatte er seine ersten pararealistischen Erlebnisse gehabt. Er hatte sich in der Folge darin geübt und danach die Fähigkeit erlangt, nicht nur sich selbst, sondern auch andere in parallele Wirklichkeiten zu versetzen. Aus der Kunst hatte er im Lauf der Jahre eine Wissenschaft gemacht, die jedoch zu seinem Leidwesen von vielen wissenschaftlichen Kapazitäten immer noch nicht anerkannt wurde.
Rhodan hatte ihn zu sich an Bord der CARA gebeten, weil er hoffte, die speziellen Fähigkeiten von Sato Ambush im Verlauf dieses Einsatzes für sich nutzen zu können. Er bat den Wissenschaftler Platz zu nehmen und sich mit den Informationen auseinanderzusetzen, die sie bisher gewonnen hatten.
Danach nahm er Verbindung mit der Hauptleitzentrale der BASIS auf. Harold Nyman, der Kommandant, übermittelte die Bilder der Ortung auf die Monitoren der Korvette. Die 17 Muschelraumer bildeten eine weite Zange. Offensichtlich war beabsichtigt, die BASIS einzuschließen. „Okay", sagte Rhodan. „Wir haben lange genug gewartet. Gehen wir auf die Reise!"
Die truillauschen Raumschiffe hatten den Kessel noch nicht vollendet, da leuchtete die BASIS plötzlich im Glanz der siebenfach gestaffelten Feldschirme auf. In Sekundenbruchteilen baute sich ein energiereicher Metagravfokus auf, und das Trägerschlachtschiff schoß mit Höchstbeschleunigung davon.
Die Muschelschiffe eröffneten das Feuer, doch die Schutzschirmstaffel der BASIS neutralisierte alle Treffer ohne Mühe.
Unmittelbar darauf verschwand sie im Hyperraum. 40000 Lichtjahre näher am Zentrum von Truillau tauchte sie wieder auf und begab sich augenblicklich in den Ortungsschutz einer nahen Sonne. Das Trägerschiff hatte nunmehr einen sternenreichen Abschnitt der Galaxis erreicht. Der Kalo sowie der Wachbereich der Sonnensatelliten befanden sich nun weit hinter ihr.
Rhodan war sicher, daß die bisherigen Aktionen Aufmerksamkeit und ein zwiespältiges Echo erzielt hatten. Er hoffte, daß der Effekt ausreichte, und daß nunmehr Informationen zum Bewahrer von Truillau sowie - und das war ihm zunächst noch wichtiger - zu den Rebellen flössen, die sich Topar nannten.
Während er sich mit seiner Mannschaft auf einen weiteren Einsatz vorbereitete, fuhr die BASIS Sonden aus und nahm ihre Horchtätigkeit wieder auf. Das ganz komplexe System der Informationsaufnahme arbeitete auf Hochtouren. Man suchte nach Hinweisen darauf, ob die Ankunft der BASIS Aufmerksamkeit erregt hatte und in welchem Maß erste Gegenreaktionen angeregt worden waren. Rhodan wartete darauf, daß von irgendwoher Instruktionen kamen, wie mit dem Eindringling zu verfahren war. Die Hochleistungssysteme des Raumschiffs waren darauf ausgerichtet, den Punkt zu ermitteln, von dem diese Anweisungen kamen, da er aller Voraussicht nach den Aufenthaltsort des Bewahrers oder doch zumindest die Kommandostelle anzeigte, die mit dem Bewahrer direkt in Verbindung
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