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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Sie und Matt spähten in die Richtung, aus der die grellen Töne kamen.
    In knapp anderthalb Kilometern Entfernung befand sich ein violett schimmernder Wald, aus dem sich jetzt einige Schatten lösten. Matt griff nach dem Feldstecher, der um seinen Hals baumelte, um zu sehen, was dort vor sich ging. Der Gleitfokus zoomte stufenlos heran, bis die Gestalten in zwanzigfacher Vergrößerung sichtbar wurden. Was sich in den fein geschliffenen Linsen abzeichnete, ließ Matt das Blut in den Adern gefrieren.
    Drei junge Männer in Wildlederkleidung verfolgten johlend eine pechschwarze Taratze, aus deren Rücken zwei Pfeilschäfte ragten. Offensichtlich hatten sie der Ratte im Wald aufgelauert, denn die fiepende Kreatur brach zwischen den ungewöhnlich gefärbten Gewächsen hervor, um über die Lichtung zu fliehen. Die Bogenschützen folgten dem fast zwei Meter großen Nager in einer weit gefächerten Linie. Sie wollten verhindern, dass er zur Seite ausbrach.
    Einer der Jäger trug einen Lederwams, der mit Perlenstickereien und Taratzenfellstreifen besetzt war. Während er der großen Ratte mit gleichmäßigen Schritten hinterher rannte, zog er einen neuen Pfeil aus dem Köcher an seiner Seite. Ohne den Lauf zu verlangsamen, legte er den Schaft auf den Bogen, spannte die Sehne und schoss.
    Ein gefiederter Blitz sauste durch die Luft und bohrte sich zitternd in einen dicht behaarten Hinterlauf. Fiepend sprang die Zweimeterratte in die Luft, bevor sie gehetzt weiter humpelte.
    Nur wenige Schritte später wurde sie von weiteren Pfeilen gespickt, die sie zielsicher in Schulter und Hinterpartie trafen. Die Bogenschützen johlten bei jedem Schrei des Nagers begeistert auf, ohne die geringsten Anstalten zu machen, ihm den Gnadenstoß zu versetzen. Den Kerlen schien vielmehr daran gelegen, ihr Opfer langsam zu Tode zu hetzen als ob sie sich möglichst lange an seinen Qualen ergötzen wollten.
    Die Taratze spürte genau, dass sie gegen die weitreichenden Waffen keine Chance hatte.
    Wenn sie sich zum Kampf stellte, würden die Gegner sie mit tödlichen Treffern eindecken, bevor sie nah genug heran war, um ihr gefährliches Raubtiergebiss einzusetzen. Die Taratze musste ihr Heil also weiter in der Flucht suchen. Getrieben von der Hoffnung, rechtzeitig Deckung zu finden, bevor der Blutverlust sie so weit schwächte, dass sie ihren Jägern nicht mehr entkommen konnte.
    Ein schrilles Fiepen ausstoßend, ließ sie sich aus dem aufrechten Gang nach vorne fallen, um die Flucht auf allen Vieren fortzusetzen. Auf diese Weise verkleinerte sie das Ziel für die heran sausenden Pfeile.
    Prompt zischten zwei gefiederte Schäfte über sie hinweg, aber ihre Verfolger stellten sich schnell auf die neue Situation ein. Bereits der nächste Pfeil bohrte sich wieder tief in ihr Fleisch.
    Matthew schnürte es bei diesem grausamen Schauspiel die Kehle zu. Das, was die drei Bogenschützen dort veranstalteten, war keine Jagd, sondern pure Quälerei!
    Während er den Feldstecher zurück auf die Brust sinken ließ, glitt seine Rechte instinktiv zur Seitentasche der Tarnhose, In der die Beretta 98 G steckte. Mit einem Warnschuss konnte er die Jäger viel leicht so lange ablenken, bis die Taratze In den nahen Wald geflüchtet war.
    Nach seinem Besuch in der Community London hatte er gehofft, eins von den LPGewehren mitnehmen zu können, doch die Octaviane hatten sich leider dagegen entschieden. Nach dem Angriff der Nordmänner [1] waren sie noch vorsichtiger geworden, wenn es darum ihre moderne Waffentechnik aus den Händen zu geben. Und wenn Matthew die Beweggründe auch nachvollziehen konnte glücklich machte ihn die Entscheidung nicht. Zumal er schließlich im Auftrag der Community unterwegs war, um Kontakt mit den Bunker Überlebenden von Nordamerika aufzunehmen von denen niemand wusste, ob sie überhaupt existierten. Eine undurchdringliche Strahlung ließ seit dem Kometeneinschlag vor fünfhundertvier Jahren Funkverkehr nur auf kurze Distanzen zu.
    Matts Fingerkuppen spürten bereits das harte Metall der Beretta unter dem olivgrünen Stoff, doch ehe er die Klettverschlüsse öffnen konnte, packte Aruula sein Handgelenk und hielt ihn mit hartem Griff zurück. Dank ihrer mentalen Fähigkeiten spürte sie genau, was er vorhatte.
    »Taratze erhält nur, was sie verdient!«, knurrte sie ohne eine Spur von Mitleid.
    Matthew wusste, wie viele Angehörige ihres Stammes schon unter den Krallen und Zähnen der grausamen Riesenratten gestorben waren. In Aruulas Augen

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