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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Füßen.
    Mir war klar, dass ich sie loslassen musste, was ich auch tat. Dann stieß ich sie zurück.
    Es sah so aus, als würde sie zu Boden stürzen. Sie hatte sich schon gebückt, als sie sich mit einer Drehbewegung fing.
    Jeder konnte sehen, dass ihr Körper vom Kopf bis zu den Füßen von dieser Glut erfasst worden war. Für mich wäre sie tödlich gewesen.
    Nun aber war sie mit dem Kreuz in Kontakt gekommen, und seine Macht hatte alles umgedreht.
    Jetzt verglühte sie selbst. Das Schicksal, das mir zugedacht gewesen war, hatte sie erreicht. Das war mehr als gerecht.
    Sie schrie! Nein, sie schrie nicht. Es sah nur so aus, als würde sie schreien. Sie hatte den Mund weit aufgerissen.
    Plötzlich sah ich, dass ihre Haut durchsichtig wurde. Ich schaute in einen von Glut erfüllten Körper hinein, in dem sich das Skelett abmalte. Ein Bild wie aus einem Albtraum. Und als sich ihre Haare praktisch auflösten und zu Boden fielen, da war es auch mit ihr vorbei. Sie kippte nach hinten und prallte auf den Gehsteig. Es hätten eigentlich Funken in die Höhe stieben müssen, doch das geschah nicht, denn in dieser Person wütete kein normales Feuer.
    Ein letztes Zucken mit dem Kopf, dann lag sie still und würde auch nicht mehr aufstehen.
    Ich ging nicht zu ihr, denn es gab noch die anderen drei Hexen. Sie hatten alles mit angesehen und sich auch nicht vom Fleck gerührt. Jetzt wussten sie, welches Schicksal ihnen bevorstand.
    Ich brauchte nichts zu erklären und wartete auf ihren Angriff, der nicht erfolgte. Sie hatten eingesehen, dass es eine Macht gab, die stärker war als die ihrer Anführerin.
    Es war der Schrei der Farbigen, die alle drei aus ihrer Lethargie riss. Sie flohen.
    Diese Tatsache überraschte mich so sehr, dass ich stehen blieb und ihnen nicht nachlief. So konnten sie sich einen großen Vorsprung verschaffen.
    Wäre Suko bei mir gewesen, hätte ich ihn zurückgelassen und die drei Hexen verfolgt. So aber ließ ich sie laufen und ging wieder zurück in die Gaststätte…
    ***
    Ich trat in eine schweigende Welt. Die Gäste saßen noch an ihren Tischen, aber sie waren bis ins Mark erschüttert.
    Niemand sprach mich an. Nur die schweren Atmzüge bildeten eine akustische Kulisse.
    Larry war noch immer bewusstlos. Um seinen Kopf herum hatten sich Blutlachen gebildet.
    Ich passierte ihn und ging auf den Wirt zu, der seine Schrotflinte auf den Tresen gelegt hatte. Dafür hielt er ein Glas mit Whisky in der Hand, das er mir mit zitternden Händen reichte. »Danke«, sagte ich. Den Schluck konnte ich jetzt vertragen.
    Während ich trank, ließ Rocky mich nicht aus den Augen. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe mich nicht getraut, abzudrücken.«
    Ich stellte das leere Glas zurück. »Ist auch besser so.«
    »Und diese - diese Frauen, die nicht verbrannt sind?«
    Ich hob die Schultern. »Weg, geflüchtet.«
    »Ja«, flüsterte er. »Dann ist die eine an ihrem eigenen Feuer verbrannt.«
    »Es hat sich gegen sie gerichtet.«
    Er deutete auf mein Kreuz. »Dadurch?«
    Ich nickte nur.
    Aber der Mann hatte noch etwas auf dem Herzen. Ich sah es ihm an. Er wusste nur nicht, wie er beginnen sollte, und deshalb half ich ihm ein wenig.
    »Sie denken an die drei Männer, nicht wahr?«
    »Das tue ich. Wissen Sie, was mit ihnen geschehen wird?«
    »Nein. Aber bestimmt nichts Positives. Eine mächtige Person hat sie sich geholt, und ich glaube nicht, dass sie ihnen noch eine Chance gibt.«
    »Kommen sie denn zurück?«
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
    »Und was sollen wir jetzt tun?«
    Eine Idee hatte ich auch nicht. Ich konnte allerdings auch auf eine Antwort verzichten. Durch die offene Tür drang das Geräusch eines Wagens, der vor der Gaststätte anhielt. Wenn ich mich nicht zu sehr täuschte, war das mein Rover.
    Dann verstummte der Motor.
    Da hatte ich mich schon umgedreht und war auf dem Weg zur Tür.
    Ja, es war mein Rover, der wieder vor der Tür stand.
    Ich war einen Schritt ins Freie gegangen, da wurde die Fahrertür aufgestoßen.
    Assunga stieg aus. Sie schlug die Tür wieder zu, blieb neben dem Rover stehen und nickte mir zu.
    »Ah, du bist noch da.«
    »Wie du siehst.«
    »Ich wusste doch, dass meine Freundinnen dich nicht schaffen. Na, sie haben noch viel zu lernen.« Sie warf dem verbrannten und verkrümmt daliegenden Körper einen schnellen Blick zu. »Aber sie wollten nicht hören. Sie hielten sich einfach für zu gut.«
    »Die anderen sind geflohen.«
    »Ja, ich werde sie wieder einfangen.«
    Ich stand

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