1563 - Geheimsache RIUNAN
klar?"
„Ich werde in vier Tagen dort sein."
„Sehr gut! Dann reden wir weiter. Ach ja, noch etwas: komme auf jeden Fall allein! Keine Tricks!"
Das Gerät schaltete sich ab, ehe Atlan antworten konnte.
Nachdenklich und nicht hundertprozentig zufrieden mit dem geführten Gespräch kehrte er in sein Hotel zurück.
Es gab noch wichtige Dinge zu erledigen, bevor er sich in das Ungewisse Abenteuer stürzte.
Als erstes stellte er eine Verbindung mit Theta her und bat sie, den persönlichen Zerhacker dazuzuschalten, der damit zugleich auch sein Hotel-Videophon entsprechend kodierte, so daß niemand ihr Gespräch abhören konnte. „Ich habe vernommen, was mit Garvan passiert ist", sagte sie nach der Begrüßung. „Bergram hat mir berichtet. Vielleicht stimmt deine Vermutung, die Konkurrenz betreffend, aber überzeugt bin ich nicht davon. Und was gibt es bei dir? Oder willst du mir nur eine gute Nacht wünschen?"
Atlan lächelte ihr zu. „Zuvor eine Frage: Du hast mit Sicherheit von dieser Spielhölle Cyrazo gehört, nehme ich an."
„Bei allen Sternen! Hast du das nötig?"
Atlan überhörte die Anspielung. „Also kennst du Cyrazo - hoffentlich nicht durch eigene Erfahrung." In kurzen Worten schilderte er ihr seine Unterredung mit dem Unbekannten, der ohne Zweifel ein Springer sein mußte, einer jener Galaktischen Händler, die ihre Finger in jedem nur denkbaren Geschäft haben, besonders in den nicht ganz astreinen. „Und dort soll ich ihn treffen."
„Sieh zu, daß du da nicht dein Hemd verlierst, Atlan."
„Ich spiele nicht, zumindest nicht auf Cyrazo, wenn es sich vermeiden läßt. Nun verlangt der Unbekannte, daß ich allein komme, also ohne jede Begleitung. Und das ist mir, ehrlich gesagt, zu riskant. Wie ist es? Könntest du mir helfen?"
„Gern, aber ich habe keine Lust..."
„Nein, das meine ich nicht, Theta. Du bleibst schön hier auf Arkon. Aber vielleicht könntest du bei deinen guten Beziehungen veranlassen, daß einige Männer des arkonidischen Geheimdienstes sich nach Cyrazo begeben und sich dort mehr oder weniger unauffällig herumtreiben. Für ihre Spiel- und sonstigen Schulden komme ich natürlich auf, denn gewinnen werden sie mit Sicherheit nicht."
„Ich verstehe schon. Eine eiserne Reserve im Hintergrund, falls etwas nicht nach Plan läuft."
„Genau das, meine Liebe. Kannst du das arrangieren?"
„Und ob ich das kann - bei meinen Beziehungen, wie du sagtest. Genügt ein Dutzend?"
„Natürlich. Sie werden mich hoffentlich erkennen, oder ich sie."
„Keine Angst, dafür sorge ich schon. Du wirst sie auf jeden Fall erkennen, denn ich werde besonders verrufene Typen anfordern, damit ihnen der Einsatz auch Freude macht. Sie werden auch alle am linken Ohrläppchen einen winzigen Platinring tragen. Gut so?"
„Danke, du bist ein Schatz. Leite den Einsatz sofort ein, in vier Tagen, oder eher, bin ich auf dem Asteroiden der Laster."
„Und wehe", drohte sie scherzhaft, „du lachst dir da eine dreibeinige Schönheit vorr Rand des Universums an!"
„Zwei Beine reichen völlig", konterte Atlan und unterbrach die Verbindung.
Noch am selben Abend ließ er sich zu seiner Jacht bringen, damit er eine weitere Sicherheitsmaßnahme in die Wege leiten konnte.
Die DEMARON war mit ihrer Länge von nur fünfunddreißig Metern und einem mittleren Durchmesser von zwanzig Metern ein relativ kleines Schiff, besaß aber einen hochmodernen und besonders leistungsfähigen Kompaktmetagravantrieb mit einer großen Reichweite.
Außer der fast luxuriösen Inneneinrichtung verfügte die Jacht natürlich über Funk- und Ortergeräte modernster Konstruktion und entsprechende Lebenserhaltungssysteme.
Im Bug versenkt sorgte ein starker Impulsstrahler für die Sicherheit des Schiffes, wobei Atlan in erster Linie an die Vernichtung treibender Asteroiden dachte, wenn er mit Unterlicht ein Sonnensytem durchquerte.
Heute wollte er an Bord bleiben und auch hier schlafen, denn er wußte nicht, wie lange es dauern würde, bis er die gewünschte Verbindung erhielt. Schließlich hielt sich die MONTEGO BAY unter dem Kommando Michael Rhodans in einem völlig anderen Sektor auf.
Da er im Hotel nichts mehr gegessen hatte, versorgte er sich aus seinen eigenen Vorräten, ehe er sich im Kontrollraum um die Funkanlage kümmerte. Tatsächlich dauerte es fast zwei Stunden, bis er eine freie Relaisstrekke gefunden hatte, die seine gewünschte Hyperverbindung herstellen konnte.
Endlich meldete sich die MONTEGO BAY.
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