Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
1.

    Torp Lo­win­ski hat­te dar­in wohl sei­ne al­ler­letz­te Chan­ce ge­se­hen. Wenn er das ri­si­ko­rei­che Un­ter­neh­men über­stand, hat­te er al­le Aus­sich­ten, mit ei­nem mil­den Ur­teilss­pruch da­von­zu­kom­men. Er hat­te sein Schick­sal in un­se­re Hän­de ge­legt. Nur wir hat­ten noch die Mög­lich­keit, ihn vor der Gas­kam­mer im Zucht­haus von Tref­ton zu be­wah­ren.
    Schon vor vier­und­zwan­zig Stun­den war der Vi­deo-Ton­strei­fen auf mei­nen Schreib­tisch ge­flat­tert.
    »Zur Kennt­nis­nah­me Chef GWA-Raum­korps« hat­te auf dem Um­schlag ge­stan­den.
    Ich hat­te den Strei­fen so­fort durch den Klein­be­trach­ter lau­fen las­sen. Nun – die Jagd nach ei­nem fünf­fa­chen Mör­der und sei­ne Über­füh­rung war aus­schließ­lich An­ge­le­gen­heit des FBI. Noch nie­mals hat­ten wir uns von der GWA um nor­mal-kri­mi­na­lis­ti­sche De­lik­te in­ner­halb der Bun­des­staa­ten ge­küm­mert.
    Dies­mal lag der Fall je­doch an­ders, auch wenn die Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei auf Grund ih­rer Kom­pe­ten­zen das To­des­ur­teil be­an­tra­gen konn­te.
    Torp Lo­win­ski war ein schmäch­ti­ger Mann mit schwer zu ana­ly­sie­ren­den Kom­ple­xen. Nie­mals war er von ei­nem Mäd­chen ge­liebt wor­den; nie­mals hat­te man ihn zu ei­ner Par­ty ein­ge­la­den. Durch die­ses stän­di­ge Zu­rück­sto­ßen war er auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, sei­nen er­folg­los An­ge­be­te­ten an­ony­me Droh­brie­fe zu schi­cken und ho­he Sum­men zu for­dern, an­dern­falls die El­tern »dran glau­ben müß­ten«.
    Schließ­lich stei­ger­te sich die Ver­wir­rung sei­nes Geis­tes der­art, daß er die Vä­ter von fünf Mäd­chen aus dem Hin­ter­halt er­schoß. Er be­nutz­te bei den Mor­den ei­ne im frei­en Han­del er­werb­ba­re Luft­pis­to­le, de­ren Stahl­bol­zen er vor­her ver­gif­tet hat­te.
    Die Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei hat­te den Fall als Bun­des­de­likt auf­ge­grif­fen und den Mör­der nach ei­nem kur­z­en Feu­er­ge­fecht ge­stellt.
    Bei der Ver­hand­lung war das Ge­richt dem An­trag des Staats­an­wal­tes ge­folgt und hat­te Torp Lo­win­ski zum Tod in der Gas­kam­mer ver­ur­teilt. Das Ge­setz ließ bei den Ver­bre­chen kei­nen an­de­ren Rich­ter­spruch zu.
    Nach­dem ich mir al­le Ein­zel­hei­ten ein­ge­prägt hat­te, war der Vi­deo-Ton­strei­fen von mir an den Chef der GWA, Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, zu­rück­ge­sandt wor­den. Gleich­zei­tig hat­te ich da­mit die An­fra­ge ver­bun­den, warum ei­nem GWA-Schat­ten die­se Mit­tei­lun­gen ge­macht wur­den und was er mit dem Wis­sen an­fan­gen soll­te.
    Zehn Mi­nu­ten spä­ter war der An­ruf des Al­ten er­folgt. In sei­ner ty­pi­schen, un­ge­mein er­fri­schen­den Art hat­te er mir mit­ge­teilt, ich soll­te mich ge­fäl­ligst nicht um Din­ge küm­mern, die mein Säug­lings­ver­stand doch nicht ver­ar­bei­ten könn­te.
    Vor drei Stun­den hat­te ich dann den Be­fehl er­hal­ten, so­fort im ge­hei­men Zen­trum des GWA-Haupt­quar­tiers zu er­schei­nen. Die Bio-Dienst­mas­ke sei selbst­ver­ständ­lich an­zu­le­gen.
    Ich hat­te al­so die Pro­ze­dur auf mich ge­nom­men, et­wa drei­tau­send Me­ter un­ter die Erd­ober­flä­che zu fah­ren und mei­nen Kör­per ei­nem Ro­bo­ter-Test zu un­ter­wer­fen.
    Nach­dem Ge­hirn­fre­quen­zen, Ner­ven­re­fle­xe, Gau­men- und Han­d­ab­drücke ge­mes­sen und aus­ge­wer­tet wor­den wa­ren, hat­te die Ma­schi­ne vor mir das me­ter­star­ke Pan­zer­tor ge­öff­net und die Rohr­bahn alar­miert.
    Im Va­ku­um der Röh­re war ich mit Schall­ge­schwin­dig­keit nach Nord­ost be­för­dert wor­den. Nun stand ich im neu­en Zen­trum der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr tief un­ter den Fels­mas­sen des Al­le­ghe­ny-Ge­bir­ges.
    Die Er­bau­er die­ser gi­gan­ti­schen An­la­ge be­haup­te­ten zu­ver­sicht­lich, das mit ato­ma­ren Fels­frä­sern er­schaf­fe­ne La­by­rinth aus rie­si­gen Hal­len, klei­ne­ren La­bors und un­zäh­li­gen Gän­gen wä­re ab­so­lut si­cher ge­gen je­de Art von Ato­man­grif­fen.
    Als wir aber vor et­wa neun Mo­na­ten mit den Kol­le­gen aus Großasi­en und Ruß­land in

Weitere Kostenlose Bücher