1563 - Geheimsache RIUNAN
vernahm Gukky Atlans wohlvertraute Stimme. „In zwei Tagen setzen wir dich auf Arkon ab", versprach Michael Rhodan dem vor Erwartung aufgeregten Mausbiber. „Wenn Atlan deine Hilfe braucht, ist es bestimmt dringend und wichtig. Wir hier müssen dann leider wohl oder übel für einige Zeit auf deine wertvolle Mitarbeit verzichten."
Gucky verzichtete darauf, in Mikes Gedanken danach zu forschen, wie er das gemeint hatte. „Ich bin sicher bald wieder zurück. Vielleicht. Nimm Kurs auf Arkon, und wenn wir da sind, wissen wir mehr. Ich packe inzwischen meine Sachen."
Mike rief ihm nach: „Vergiß nicht Knuddel danach zu fragen, ob er dir nicht noch ein paar von den geklauten Mohrrüben einpakken kann."
Vielleicht wäre Gucky wie ein ertappter Sünder rot im Gesicht geworden, so aber sträubten sich nur seine Fellhaare rund ums Kinn. Ohne zu teleportieren, watschelte er, sich seiner Wichtigkeit durchaus bewußt, aus der Zentrale und begab sich in seine Kabine, um in aller Ruhe und mit Genuß die Beute seines Busenfreundes zu verzehren.
Er würde den guten Knuddel wohl für eine Weile vermissen müssen. „Das ist der Preis, den Genies zu zahlen haben", murmelte er und biß kräftig zu, und das mit seinem einzigen Nagezahn. ,Wie er das problemlos schaffte, war noch immer sein Geheimnis
3.
Mit einem uralten Frachter, dem sich nicht einmal ein zum Tode Verurteilter anvertraut hätte, trafen am
7.
November 1172 NGZ äußerst verdächtig aussehende Individuen auf dem Asterioden Cyrazo ein. Aufgrund ihres Aussehens wurden sie von den „Behörden" des Lasterplanetoiden als höchst willkommen eingestuft und durften ohne Kontrolle passieren.
Die einzige Frage, die ihnen geptellt wurde, lautete: „Habt Ihr genügend Zahlungsmittel dabei?"
Die hatten sie. D(amit war alles in Ordnung.
Vor der Landung hatte der Kommandant der zwölfköpfigen Geheimtruppe, Jenner, seinen Leuten nochmals eingetrichtert: „Benehmt euch so, wie es sich in diesem außergewöhnlichen Fall gehört. So richtig unauffällig auffällig. Spielt, was die Glücksmaschinen herhalten, aber verliert nicht sämtliche Kröten gleich am ersten Tag. Unser eigentlicher Auftraggeber trifft erst in ein paar Tagen ein. Bis dahin müssen wir uns eingelebt haben. Grinse nicht so unverschämt, Barkam von Jip!"
„Ich meinte ja nur", entschuldigte sich sein Stellvertreter und grinste weiter. „Hm, ihr wißt also Bescheid?"
Die Truppe bestätigte das einmütig.
Es muß an dieser Stelle erwähnt werden, daß Theta höchstpersönlich diese zwölf Männer unter dem Gesichtspunkt der besonderen Umstände ausgesucht hatte. Das Dutzend arkonidischer Geheimagenten hatten Aufträge in vielen Sektoren der Galaxis erledigt und sich stets hervorragend den Gegebenheiten angepaßt. Mit stockkonservativen und degenerierten Arkoniden hatten sie nichts mehr gemeinsam. Sie hätten unter Umständen auch als Terraner durchgehen können.
Ihr scheinbar altes Schiff, rein äußerlich betrachtet ein halbes Wrack, innen jedoch hochmodern eingerichtet, wurde nach der Landung positronisch versiegelt und am Rand des kleinen Raumhafens außerhalb der Kuppel geparkt. Man hatte ein Hotel für sie reserviert, auf Verlangen natürlich das erste Haus am Platze, das City-Palace.
Schon auf den ersten Blick gefiel den Haudegen das Etablissement. Besonders der lebenslustige Raban bekam glänzende Augen, als er in der Eingangshalle einige hübsch und adrett gekleidete Hotelangestellte entdeckte, die das Schicksal hierher verschlagen hatte und die vielleicht von einem Kolonialplaneten stammten. Wahrscheinlich waren sie es leid geworden, Kühe oder anderes Getier zu züchten, und listigen Anwerbern zum Opfer gefallen.
Jedenfalls entschloß sich Raban, ihnen nach Kräften zu helfen, sobald der Auftrag erledigt war. Aber er würde wohl besser schon vorher damit anfangen.
Der Springer Herkules begrüßte sie persönlich und gab sich jovial, wie es bei Geschäften dieser Art angebracht war. Dann geleitete sie eine gute aussehende Dame zu ihren Zimmern.
Die Zimmer waren alle durch Zwischentüren verbunden, so daß man sich jederzeit treffen konnte, ohne den Korridor betreten zu müssen.
Nachdem sie sich in den komfortablen Einzelzimmern eingerichtet hatten, trafen sie sich verabredungsgemäß in Jenners Doppelzimmer, das als Besprechungsraum diente.
Noch einmal wiederholte Jenner seine Verhaltensmaßregeln und versicherte, daß die Operation nicht dazu gedacht sei, ihm und seinen
Weitere Kostenlose Bücher