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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kassian. „Aber war das alles nötig? Ich meine, es ging nur darum, ein Schiff einzunehmen, das über keine große Kampfkraft verfügen sollte."
    „Du vergißt die Syntronsperre", meldete sich Galaman zaghaft aus dem Hintergrund. „Dieser Verbrecher ist nicht mit einem Raumschiff auf der Kristallwelt erschienen, sondern in einer Bombe, die er nur zu aktivieren brauchte. Wir hätten ihm die Landung niemals gestatten, sondern ihn im Weltraum aufbringen sollen."
    „Er mußte landen", erwiderte Atlan, ohne sich umzusehen. Es war doch vorbei. Was stimmte also nicht? Wieso hatte er das Gefühl, alles sei zu glatt verlaufen? Was war es, das man übersehen hatte? Oder spielten ihm nur die Nerven einen Streich? „Was mit Spathar geschieht, interessiert mich nicht weiter. Ich will an die Speicher seines Syntrons. Im Raum hätten wir ihn nicht so überraschen können wie hier, nachdem wir alles taten, um keinen Verdacht in ihm aufkommen zu lassen."
    Kassian lachte rauh. „Wir hätten ihn aus dem Universum gepustet", sagte er grimmig. „Mitsamt den Daten, die er vielleicht für uns hat?"
    Galaman schüttelte verständnislos den Kopf.
    Atlan hatte ihn als integren und freundlichen Mann kennengelernt, der ihn ebenfalls gern als neuen Imperator gesehen hätte. Galaman war, falls Atlan überhaupt so etwas nötig hatte, eine Art Fürsprecher beim Imperialen Rat, der manche Tür zu öffnen vermochte. Immerhin hatte er sich wesentlich dafür eingesetzt, daß Atlans diverse Forderungen im Zusammenhang mit den Entdeckungen der letzten Tage erfüllt wurden. „Eines der Grundübel unserer Vorfahren", erklärte Atlan, „war die Überheblichkeit angesichts der eigenen Macht. Wir dürfen nicht wieder in diesen Fehler verfallen."
    „Aber wir sind überlegen!" erwiderte Kassian mit glänzenden Augen. „Haushoch! Was ist ein Frachter gegen die Macht des Imperiums?"
    Atlan sah, wie die Mannschaftsmitglieder der HUNOR auf Antigravplatten oder in Gleiter geladen wurden, die unter scharfer Bewachung den Raumhafenkontrollgebäuden entgegenschwebten, wo der Imperiale Ordnungsdienst schon auf sie wartete.
    Die eigene Macht, wollte er gerade sagen, ist nur immer so stark wie der Gegner. Was wir heute erreicht haben, das kann schon morgen jeder andere schaffen, der uns herausfordert. Vor allem dann, wenn er Arkonide ist und von so einflußreichen Leuten unterstützt wird wie...
    Und da geschah es.
    Er sah, wie Spathar sich zwischen seinen Bewachern auf der Antigravscheibe aufbäumte und zu lachen begann. Es war das Lachen eines Wahnsinnigen. Oder eines Todgeweihten, der nichts mehr zu verlieren hatte.
    Atlan hatte eine schreckliche Ahnung. Er rief eine Warnung, die vom Syn des Gleiters ohne Zeitverlust an den Raumhafen gesendet wurde, aber sie kam schon zu spät.
    Spathar von Saleon, der dort unten auf der Scheibe stand, verging in einer heftigen Explosion, die seine Bewacher auf der Stelle in den Tod riß. Sie hatten im Gefühl des Sieges leichtfertigerweise ihre TRUVS desaktiviert. „Ein Roboter!" erkannte Galaman entsetzt. „Bei Arkons Göttern, es war nur ein Robot in seiner Maske! Und der echte Spathar...„ Der echte Spathar hatte sein Robotdouble gefangennehmen lassen und sich selbst in seinem Frachter versteckt. Die von ihm gesteuerte Selbstvernichtung des Doppelgängers war das Signal für das Feuer, das er die hinter Verkleidungen aus Formenergie getarnten Geschütze speien ließ, ziellos nach allen Richtungen und nur auf die größtmögliche Zerstörung bedacht, die er unmittelbar vor dem unausweichlichen Ende noch anrichten konnte.
    Spathars Lachen erstarb mit dem Schiff, das sich im eigenen atomaren Feuer selbst auslöschte. Er hatte nie eine Chance gehabt, die Schirmfelder um die HUNOR zu durchschlagen, die zum Glück immer noch standen. Der Abtransport der Verhafteten und Paralysierten war durch Strukturlücken erfolgt.
    Spathar mußte das gewußt haben. Er hatte den schnellen Tod einer langen Gerichtsverhandlung und dem eindeutigen Urteil vorgezogen.
    Und jetzt ballte Atlan die Hände, als er den plötzlich entstandenen Schlauch sah, der mit nur wenigen Metern Durchmesser aus der roten Glocke über dem HUNOR-Inferno in den Himmel und den Weltraum stieß, wohin sich die auf Landeerlaubnis wartenden Raumer zurückgezogen hatten. Die entstandenen Überschußenergien wurden in das übergeordnete Kontinuum abgeleitet. Der Vorgang dauerte nur wenige Sekunden. Am Himmel wetterleuchtete es heftig. Für Augenblicke staffelten sich

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