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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrer Ahnen gesegnet waren.
    Er durfte sich zu dieser schrumpfenden Elite zählen, die verzweifelt versuchte, den Verfall doch noch aufzuhalten. Er wollte das letzte aus der Frist herausholen, die ihm im Buch des Lebens bestimmt war. Und er gestand sich jetzt ein, daß er dieses Buch ein klein wenig hatte umschreiben wollen. Einem Kapitel eine Seite hinzufügen oder zwei.
    Es war zu spät dazu. Er hatte das Ziel nicht erreicht. Er war auf diesem unseligen Mond gestrandet, und es gab diesmal keine Hoffnung mehr. Auch ein technisches Wunder vermochte ihn nicht mehr zu retten. Er war vom Tod gezeichnet. Seine Züge verrieten kaum etwas von der unheilbaren Krankheit, die ihn mit jedem Tag dem Ende ein Stück näher brachte. Er hatte alles in seiner Macht Stehende in Bewegung gesetzt, um dem Tod doch noch einen Streich zu spielen, aber nun ...
    Er richtete sich im Sessel auf, als er die Hand auf seiner Schulter spürte. Langsam drehte er den Kopf und sah in das schmale Gesicht der Kommandantin. Außer ihm war sie die einzige an Bord, die nicht dem allgemeinen Schwachsinn verfallen war. Er war dankbar für das Lächeln auf dem sonst oft so strengen Gesicht. „Sie sind schon wieder in Gedanken?" fragte sie leise. „Sie trauern dem nach, was Sie schon zum Greifen nahe geglaubt hatten?"
    Der alte Mann mit dem ausdrucksvollen Gesicht lachte trocken. Seine Handbewegung löschte die Bildschir' nie.
    Thora war so beneidenswert jung -und gesund. Sie stammte wie er aus dem arkonidischen Hochadel, aus der hochangesehenen Dynastie der Zoltral. Für sie mußte dieses Ende der Expedition noch schrecklicher sein als für ihn.
    Sie strich ihm mit der Linken über die Schulter, während sie mit der Rechten eine kreisende Bewegung in der Luft machte, als wollte sie das ganze Universum umreißen. „Wir waren unserem Ziel so nahe", sprach sie das aus, was zum Mittelpunkt seines Denkens geworden war. „Der Planet der Unsterblichkeit, er existiert. Als Sie mit Ihren Forschungen begannen, konnten Sie sich dessen noch nicht sicher sein. Es handelte sich um eine Legende, deren Ursprung weit im Dunkel der Vergangenheit liegt. Es hatten auch früher schon allerlei Glücksritter, Abenteurer und selbst offizielle Expeditionen versucht, diese Welt des Ewigen Lebens zu finden. Niemand hatte je Erfolg."
    „Warum quälen Sie uns, Thora?" murmelte er.
    Thora legte ihm auch die rechte Hand auf die Schulter und ging federnd vor ihm in die Hocke. Sie blickte ihn lange und ernst an. Es entsprach nicht dem Verhalten, das zwischen beiden normalerweise angemessen erschienen wäre. Thora von Zoltral hatte das Kommando über den Förschungskreuzer übertragen bekommen. Was die Schiffsführung anbetraf, stellte sie eine Autorität dar, an der nichts und niemand vorbeikam.
    Was sie und den großen Wissenschaftler anging, so war die Rangordnung eindeutig bestimmt.
    Es war keine Achtungs- und Respektlosigkeit, als Thora nun dem alten Mann fest in die Augen blickte. Was bedeutete die Etikette des Imperiums in Tagen der Verzweiflung? „Sie als der größte lebende Wissenschaftler unseres einst so ruhmreichen Volkes", sagte sie, „haben sich an diese Legende geklammert, weil Sie schon lange um Ihre Krankheit wußten.
    Sie haben den Planeten des Ewigen Lebens als letzte Chance gesehen, dem „baldigen Tod zu entrinnen. Sie haben mir von Ihren mühevollen Nachforschungen erzählt, von Ihrem Bemühen, alle nur irgendwie erreichbaren Hinweise auf diese geheimnisvolle Welt zu erhalten."
    Er nickte, aber sein Geist schien abwesend. Sein Blick war in die Unendlichkeit gerichtet; dorthin, wo zwischen den Myriaden von Sonnen der Planet seine Bahn ziehen mußte, der ihm eine neue Zukunft hätte schenken können.
    Thoras Stimme drang wie aus weiter Ferne an sein Ohr. „Sie hatten die mächtigsten Männer und Frauen des Imperiums hinter sich! Selbst der Robotregent befürwortete, neben dem Wissenschaftlichen Rat, Ihre Forschungen. Sie hatten jegliche Unterstützung und bekamen jeden beliebigen Einblick in die Zentraldatei auf Arkon III."
    Ja, dachte er bitter. Und noch mehr.
    Er hatte sich auf der Kristallwelt in einem gewaltigen Archiv eine eigene Datei einrichten und seine gesammelten Unterlagen speichern können.
    Natürlich war er sich darüber im klaren gewesen, was ihm alle Türen und Tore geöffnet hatte. Die privilegierten Angehörigen seines Volkes, eben der am stärksten von der Dekadenz betroffene Hochadel, hofften auf seinen Erfolg und darauf, daß am Ende sie

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