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1564 - Wenn die Toten sprechen

1564 - Wenn die Toten sprechen

Titel: 1564 - Wenn die Toten sprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für sie war.
    Als Maria Conti den ehemaligen Friedhof betrat, erlebte sie die gewohnte Stille. Jemand schien ihr die Tür zu einer anderen Welt geöffnet zu haben. Aber mit ihren Gedanken war Maria ganz woanders. Sie musste ständig an das Kreuz denken. Sie spürte das Gewicht in ihrer Tasche, und wenn sie es berührte, erfasste sie eine Zuversicht, wie sie es lange nicht mehr erlebt hatte.
    Früher hatte es hier zahlreiche Wege gegeben. Auch jetzt waren sie noch vorhanden, aber das dichte Gras hatte sie im Laufe der Jahre überwuchert, sodass von ihnen kaum mehr etwas zu sehen war. Vom letzten Sturm lagen hin und wieder abgerissene Zweige auf dem Boden.
    Nur wenige Spaziergänger begegneten ihr, und sie war froh darüber.
    Für Maria war es ein entscheidender Tag, das war ihr klar. Ihr Dasein stand auf der Kippe. Sie wusste nicht recht, wie sie sich fühlen sollte. Sie wusste nicht mal, wo sie genau hingehörte. Das Einzige, was sie wusste, war, dass es weitergehen sollte wie das Schicksal es für sie vorgesehen hatte.
    Sie vertraute ihm.
    Maria wusste selbst, dass sie anders war als ein normaler Mensch.
    Handlanger der Hölle hatten sie aus dem Kloster geholt und versucht, sie dem Bösen zu opfern. Es war ihnen glücklicherweise nicht gelungen, aber für immer darauf verlassen wollte sie sich nicht.
    Maria empfing wieder die Stimmen der Toten. Es war ihr, als müssten sie ihre letzten Gedanken loswerden.
    Maria hatte plötzlich das Gefühl, dass die Stimmen ihr andere Botschaft schickten als sonst.
    Sie waren also da, aber sie hatten sich verändert. Es schien ihr, als wollten sie sich zurückziehen und nichts mehr von ihr wissen, weil sie unter einem besonderen Schutz stand, der ihnen nicht gefiel.
    Aber wenn sich die Stimmen wegen des Kreuzes, das sie bei sich trug, zurückzogen, dann stufte Maria sie nicht mehr als positiv ein.
    Wieder war das Rauschen in Marias Kopf, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Nie hatte sie so bei einem Gang über den Friedhof empfunden wie an diesem Tag. Und immer mehr wurde ihr bewusst, dass die Stunde der Entscheidung da war, als sie sich dem Platz näherte, an dem sie sich sonst immer aufhielt.
    Es war der älteste Teil des Friedhofs. Hier schützten Bäume und Strauchwerk die alten Grabsteine. Sie wusste nicht mal, ob der Teil noch geweiht war. Jedenfalls hatten die bösen Gedanken und Vorstellungen hier freie Bahn gehabt.
    Maria roch das frische Grün. Auch die Erde schickte ihr ihren Geruch entgegen, und nicht zum ersten Mal, seit sie den alten Friedhof betreten hatte, verspürte sie ein Kribbeln auf ihrer Haut.
    Ihr Gesicht war ernst. Ein starker Druck lag auf ihrer Brust. Das Atmen fiel ihr schwerer als sonst.
    Als eine zweite Heimat hatte Maria den Friedhof angesehen, als einen Ort, an dem sie sich sicher gefühlt hatte, und jetzt war alles anders geworden.
    Sie spürte die andere Seite in ihrer Nähe. Was sie tat, wo sie steckte, das wusste sie nicht, aber sie war vorhanden, daran gab es für sie nicht den geringsten Zweifel.
    Wäre sie jetzt allein gewesen, wäre Furcht in ihr hochgestiegen. Sogar vor den Stimmen hätte sie sich gefürchtet. Aber sie war nicht allein, sie trug einen besonderen Schutz bei sich, und immer wenn sie das Kreuz in der Tasche berührte, ging es ihr wieder besser.
    Sie hatte sich in diesem wunderbaren und wundersamen Gegenstand nicht getäuscht. Das Kreuz gab ihr das Vertrauen zurück, auch wenn die Angriffe der Stimmen weiterhin vorhanden waren. Die Toten standen nicht mehr auf ihrer Seite. Das Rauschen in ihren Ohren hörte sich gefährlich an, und das bereitete ihr schon Unbehagen.
    Plötzlich sah sie wieder die alten Grabsteine vor sich, deren Gestein so düster wirkte, als wäre es uralt und stammte aus einer Zeit, als es hier noch keine Menschen gegeben hatte.
    Sie ging noch einige Schritte weiter, bis sie auf der Stelle anhielt.
    Und das hatte seinen Grund.
    Diesmal waren es nicht die Stimmen, die sie zu diesem Verhalten veranlasst hatten, es war ein anderer Laut, und der hatte mit den Stimmen der Toten überhaupt nichts zu tun.
    Ein Seufzen…
    Nicht wohlig, eher gequält und auch lang gezogen. Und es wurde auch nicht von einer Geisterstimme abgegeben, sondern von einem normalen Menschen. Es war sogar zu erkennen, dass es sich dabei um ein weibliches Wesen handelte.
    Obwohl Maria die Person noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, wusste sie, um wen es sich handelte. Es konnte nur Silke Hartmann

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