Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stückchen Verständnis für sein Auftreten abringen. Er hat den Clown gespielt und für Abwechslung gesorgt.
    Er hat uns über die Probleme mit dem Modulroboter hinweggetröstet und das Lachen an Bord zurückkehren lassen. Genau zwei Wochen hat das gedauert, dann ist er in seinen alten Intrigantentrott zurückgefallen. Und es wird immer schlimmer, Tek. Er entwickelt sich zu einer Landplage. Wer weiß, was er heute wieder alles ausbrütet, das wir in den nächsten Wochen zu spüren bekommen!"
    Während sie sprach, hatte sich einer der Nebeneingänge der Kommandozentrale geöffnet. Der Intrigant erschien wie auf Bestellung. Tekener erkannte Stalker aus den Augenwinkeln und fixierte ihn.
    Das knöcherne Wesen aus Estartu wedelte zur Begrüßung mit den Armen und verbeugte sich mehrmals nach allen Seiten.
    Dann erst schien Stalker wahrzunehmen, daß die Kommandantin über ihn sprach. Sein Körper versteifte sich in der halb aufgerichteten Haltung, in der er sich befand, und schwankte bedrohlich hin und her. Als Shina den Mund schloß und auf Teks Antwort wartete, klatschte der ehemalige Sotho Beifall. „Gut gesprochen!" murmelte er. „Aber du tust mir bitter unrecht. Nicht ich bin es, der auf allen herumhackt.
    Du bist es, der mich in Grund und Boden stampft, und dabei habe ich es nicht verdient." Er fuhr empor, zog die Schultern zurück und reckte den Kopf nach vorn. „Oder erkläre es mir, wenn du es kannst. Ich bin unschuldig in allem, was du mir vorwirfst. Wieso soll ich die Halle mit meiner Kriegskiste nicht jedem zugänglich machen? Du hast nicht begriffen, daß es ein Zeichen des guten Willens ist. Der Maniac ist an allem schuld!"
    „Das solltest du uns vielleicht erklären, Stalker." Tekener grinste in seiner typischen Art, und sein Gesicht blieb ernst dabei. Stalker kannte die menschliche Mimik gut genug, um zu wissen, daß Tekener ihn warnte und ihm zeigte, daß er keinen Sinn mehr für merkwürdige Späße hatte. „Ihr versteht mich sehr gut", klagte die skelettähnliche Gestalt. „Ihr könnt mich gar nicht Mißverstehen. Ihr habt mir vorgeworfen, für die Vorgänge an Bord verantwortlich zu sein. Ich soll Besatzungsmitglieder entführt haben. Als sich herausstellte, daß nicht ich es war, sondern ein ehemals von Foch programmierter Roboter, da habt ihr euch nicht einmal bei mir entschuldigt. Und als ich selbst das hinunterschluckte und alles versuchte, die Mannschaft aufzuheitern und auf angenehme Gedanken zu bringen, da habt ihr dahinter immer noch eine Gemeinheit oder Hinterlist vermutet. Und jetzt sagt, habe ich das wirklich verdient?"
    Es gelang ihm tatsächlich, die anwesenden Besatzungsmitglieder zu beeindrucken. Shina Gainaka suchte nach passenden Worten, und Tekener sprang in die Bresche. Er trat Stalker entgegen und verschränkte die Hände vor dem Bauch. „Hiermit entschuldige ich mich offiziell bei dir", erklärte er. „Ich spreche als Expeditionsleiter im Namen der gesamten Mannschaft. Ich entschuldige mich für alles, worin wir dir unrecht getan haben. Und damit laß es gut sein. Wir bemühen uns, Estartu so schnell wie möglich zu erreichen. Die ROBIN fliegt, so schnell es eben geht.
    Habe Geduld mit uns, Stalker!"
    „O ja, natürlich." Der ehemalige Sotho sah Tekener aus einem einzigen Auge an. Das andere hielt er zur Decke gerichtet, als empfinge er von dort oben die Weisheit der Welt. „Ich übe mich ständig darin, Tekener. Und ich will euch ein Beispiel dafür geben, daß mir nichts daran liegt, Hals über Kopf und unter Überbeanspruchung der Schiffstechnik in meine Heimat zu kommen. In ein paar Tagen erreichen wir Vilamesch. Die Galaxis liegt bekanntlich an unserem Weg. Ich kenne in Vilamesch eine Welt, auf der wir wichtige Hinweise über die Superintelligenz ESTARTU finden können. Was war doch der eigentliche Grund, warum die ROBIN nach Estartu fliegt? ESTARTU muß etwas über ES wissen! Ich kann nicht mehr tun, als euch ständig meine Kooperationsbereitschaft vor Augen zu halten. Daß ich den Lagerraum mit der Kriegskiste nicht mehr verriegelt halte, tue ich doch auch allein aus dem Grund, um euch das zu beweisen."
    Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf und machte die Augen kugelrund. Traurig sah er die Anwesenden an. „Ihr versteht es nur nicht oder wollt es nicht verstehen. Wißt ihr, daß ich Tag und Nacht darüber wache, daß es nicht erneut zu Erscheinungen kommt, die auf Pedrass Foch zurückgehen? Ich bin die gute Seele dieses Schiffes und nach Kräften

Weitere Kostenlose Bücher