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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plophoserinnen erwarteten. Als er erschien, klatschte irgendeiner Beifall, und mehrere fielen ein. Der größte Teil der Anwesenden verhielt sich jedoch ruhig.
    Virte Virtebul schloß die Tür und stellte sich vor den versammelten Artgenossen auf. „Hört her", rief er. „Wir haben Stalker eingeladen, damit er uns darüber aufklärt, was uns erwartet. Er hat zugesagt, daß er uns nichts verheimlichen wird. Ihr habt mehrheitlich entschieden, daß wir uns anhören, was er mitzuteilen hat. Ich darf ihn nun bitten, zu uns zu sprechen!"
    Er nickte dem Knöchernen zu und setzte sich auf einen freien Platz. „Danke, junger Freund", antwortete der ehemalige Sotho und trat zurück bis an die Wand. Seit der Hälfte des Weges nach Estartu hatte er den Stoffbahnen in Blau und Rot zwei weitere in Grün und Gelb hinzugefügt, und wie üblich trug er sie um seine wulstige Kombination geschlungen und hatte sie auf dem Kopf zu einem Kranz geknüpft.
    Jetzt hob er die Arme und streckte sie nach oben zur Decke. „Estartu!" begann er mit Donnerstimme. „Estartu ist ein Reich ohne Licht und ohne Leben. In Estartu kann man nicht wohnen. Das Erbe des Permanenten Konflikts hat alles zerstört. Ijarkors schöner Traum, den er einst gehabt hat, er ist zerplatzt wie eine Seifenblase. Ich selbst habe den Sotho zu Grabe getragen, und er hat mir sein Vermächtnis anvertraut. Dies ist der alleinige Grund, warum ich noch lebe. Ich bin der Ausführende eines Vermächtnisses. Deshalb sage ich euch: Geht nach Estartu. Sucht den Dunklen Himmel auf, findet die Antwort auf das Problem, das euch belastet. Ihr werdet als Bittsteller kommen, um zu erfahren, wie ihr eurer eigenen Mächtigkeitsballung helfen könnt. Die Antwort liegt in ESTARTU. Sucht sie, fragt sie. Aber um den Weg in die Hölle zu gehen, müssen nicht tausend Lebewesen geopfert werden. Es reichen ein paar Dutzend, die mit einem einzigen Schiff hinfliegen und zurückkehren."
    Er knickte in seinem ganzen Körper ein, zog die Schultern nach vorn und ließ den Kopf baumeln.
    Als er sich ruckartig wieder aufrichtete und seine Bereitschaft zum Weitersprechen durch eine alles umfassende Geste mit beiden Armen unterstrich, da waren seine Augen rund, sein Blick drückte Trauer und Angst aus. „Die anderen können unterwegs irgendwo auf die Rückkehr der ROBIN warten. Und warum nicht in Vilamesch? Vilamesch ist eine freundliche Galaxis, ein Hort der Ruhe. Die Finsternis Estartus hat sie noch nicht erreicht. Das ist es, meine Freunde, was ich euch sagen wollte. Und wenn ihr entscheidet, dann sollt ihr wissen, daß ich mich dafür einsetzen werde, daß man eurem Wunsch stattgibt."
    Er ließ die Arme unter den Stoffbahnen verschwinden und blickte in die Runde. Seine Worte hatten ihren Eindruck nicht verfehlt. Die Plophoser, weit davon entfernt, in ihnen einen taktischen Schachzug zu vermuten, erhoben sich und zogen sich in eine angrenzende Halle zur Beratung zurück. Als sie nach nicht einmal einer Viertelstunde zurückkehrten, verkündete Virte Virtebul das Ergebnis: „Wir werden im Namen unserer Volksgruppe eine Petition an die Kommandantin richten. Wir wollen in Vilamesch Zwischenstation machen. Die ROBIN kann uns auf dem Rückweg wieder aufnehmen."
    Stalker zuckte zusammen. „Ihr Wahnsinnigen!" rief er schrill. „Wollt ihr wirklich dieses ungeheure Risiko eingehen, daß die ROBIN irgendwo zerstört wird und nie mehr zurückkehrt?"
    „Wir sehen darin kein großes Risiko. Es gibt überall genug Raumschiffe, die zwischen den Planeten unterwegs sind. Wir nehmen ein Beiboot und ein Hyperfunkgerät mit. Vielleicht auch zwei. Damit ist uns für alle Notfälle gedient."
    „Bravo!" machte Stalker und klatschte in die Hände. „Ich habe euch also wirklich nicht unterschätzt. Ihr werdet meine ganze Unterstützung erhalten. Doch zunächst laßt uns einen Zeitplan ausarbeiten.
    Vilamesch ist nicht mehr weit entfernt."
    Daß er wochenlange Flüsterpropaganda betrieben hatte, um die Plophoser so weit zu bekommen, darüber sprach er nicht.
    Mit dem Ergebnis konnte er jedenfalls ganz und gar zufrieden sein.
    Seit Voun Braata der Kommandantin unter Beweis gestellt hatte, daß man sich als Einzelperson durchaus in der ROBIN verstecken konnte, ohne geortet oder gar gefunden zu werden, und daß man das Schiff auch verlassen konnte, wie auf Maniacs End geschehen, ohne daß einer der Automaten es bemerkte, richtete Shina Gainaka ihre Aufmerksamkeit auf ihn.
    Dies war ihm wiederum nicht recht. Denn inzwischen

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