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1566 - Das Musical-Gespenst

1566 - Das Musical-Gespenst

Titel: 1566 - Das Musical-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anfang. Gleich werden sie kommen. Dann wird er seinen persönlichen Fluch erleben.«
    »Mit dem Gespenst?«
    »Ja.«
    »Ich bin gespannt.«
    En Schrei! Nein, nicht nur einer. Ein Schrei aus dem Dunkeln. Von zahlreichen Kehlen ausgestoßen, und der Ghostwriter drehte sich auf seinem Stuhl um. Schlagartig verschwand die Dunkelheit um ihn herum.
    Die Bühne erhellte und belebte sich. Aus dem Hintergrund jagten die Geister in die düster gehaltene Beleuchtung, und eine harte Musik begleitete ihren Tanz.
    Schrille Töne, dazwischen ein hartes Trommeln. Mal ein Gongschlag oder schrille Geigensoli. Alles war anders geworden. Die Bühne hatte sich in einen Tummelplatz für Geister verwandelt, die nicht mehr schrien, sondern ihre Texte den Zuschauern entgegen sangen.
    Um den Schreibtisch herum führten sie ihre wilden Tänze auf. Sie jagten immer wieder hinein in das stroboskopische Licht der Scheinwerfer und sie kümmerten sich vor allen Dingen um den am Schreibtisch hockenden Autor.
    Ihm kamen sie näher und näher. Hexen, Dämonen, Vampire, Zombies und andere Horrorgestalten hatten sich versammelt, um ihn fertigzumachen.
    Jack Kerry spielte seine Rolle gut. Er beugte sich nieder, er warf seinen Oberkörper wieder hoch, ließ ihn dann zur Seite fallen, und das alles im Takt der Musik.
    Der Text war nicht zu verstehen. Das war auch nicht wichtig. Es zählte allein der Tanz dieser Geister und Monstren, und das alles wurde von den zuckenden Lichtspeeren begleitet, die über die Menschen strichen.
    Ein gezieltes Chaos, perfekt in seiner Choreografie, die ihren Höhenpunkt erreichte, als sich die Tänzer vor der Bühnenrampe in einer langen Reihe versammelten und das Finale dieser Szene sangen.
    Tobender Applaus. Dazwischen die Schreie und Pfiffe der Zuschauer, die restlos von dem Auftritt begeistert waren. Das galt auch für Johnny und Bill. Beide hatten für einen Moment vergessen, weshalb sie überhaupt hier saßen.
    Der Beifall verstummte allmählich. Die Dämonen zogen sich zurück, und die Musik wurde zu einem dunklen Fluss, der akustisch über eine Bühne rann, die sich bis auf den Hauptakteur wieder leerte.
    Er lag mit dem Oberkörper über dem Schreibtisch und richtete sich erst langsam wieder auf. Die nächste Minute lief in einem stummen Schauspiel ab. Der Mann stand auf, suchte nach den verschwundenen Gestalten und fing an zu sprechen.
    »Sie sind weg! Sie haben mich verlassen. Aber ich weiß, dass es kein Traum gewesen ist. Ich habe sie mir nicht eingebildet. Nein, nein, ich konnte sie mit meinen eigenen Augen sehen. Noch haben sie mir nichts getan, aber das wird nicht so bleiben. Es war erst der Anfang, das weiß ich genau.« Er schlug auf seinen Schreibtisch. »Ich muss weg! Ich muss fliehen. Ich kann nicht länger bleiben. Es ist unmöglich. Aber wohin? Sie sind überall und - und…« Seine Stimme brach. Zugleich steigerte sich die Musik, und der Ghostwriter schaute in eine bestimmte Richtung.
    Sein Mund öffnete sich weit. Krächzende Laute drangen hervor. Er streckte seinen rechten Arm aus, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern, das auch in der letzten Reihe gehört wurde.
    »Sie kommt! Ja, sie kommt. Ich kann sie spüren. Indra, das Gespenst. Das mörderische Wesen…«
    Er verstummte. Es gab auch keine Musik mehr. Jeder Zuschauer blickte in die Richtung, in die der Mann gesprochen hatte, und von dort, aus dem Dunkel, waren Geräusche zu hören.
    Schritte - dazwischen ein Schleifen, als würde etwas über den Boden gezogen.
    Johnny stieß seinen Vater an. »Jetzt tritt sie auf, das weiß ich. Sie kommt…«
    Bill nickte nur.
    Ein einsames Licht verirrte sich auf der Bühne. Zumindest sah es so aus, aber es gab ein Ziel, und das wurde aus dem Hintergrund hervorgeholt.
    Indra trat auf. Eine interessante und auch schaurige Gestalt, die einen Sarg hinter sich herzog…
    ***
    Wenn ein Zuschauer es bisher noch amüsant gefunden hatte, so wurde das Stück jetzt für ihn zu einem schaurigen Szenario, das ins Reich des Grauens führte und auf dieser Bühne perfekt ablief.
    Indra trug ihr Kostüm, das vorn halb offen stand. Auf dem Kopf saß der Hut, und sie hatte auch nicht auf ihre Totenschädel verzichtet und diese Stange, auf deren Spitze es sich die Schlange bequem gemacht hatte.
    Um diese Hand hatte sie auch das Seil geschlungen, das mit dem Sarg verbunden war. Er war es, der über den Boden schleifte und vom bleichen Lichtschein begleitet wurde.
    »Ist sie das, Johnny?«
    »Ja, Dad, das ist sie.« Johnny

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