1568 - Sklaven der 5. Dimension
ich", fragte er, „daß ich mich auf dich verlassen kann?"
„Ich verlasse mich auch auf dich", antwortete Yankipoora. „Mein Risiko ist nicht geringer als deins. Nur arbeite ich für eine gute Sache. Und du für deine Spielleidenschaft."
„Ich weiß nicht, ob dir die Informationen, die ich anbieten kann, etwas bedeuten. Aber ich bin mit dem Handel einverstanden."
„Das ist gut. Erzahle mir, was auf dem Raumhafen in den letzten Tagen an Besonderheiten passiert ist. Oder von Dingen, die der strengen Geheimhaltung unterliegen."
„Heute ist in meinem Nachbarsektor ein fremdes Raumschiff gelandet. Ich habe eine so merkwürdige Form noch nie gesehen. Über die Landung wurde absolute Geheimhaltung verhängt."
„Beschreibe das Schiff."
„Es sieht aus wie ein Halbmond mit einem dicken Zacken in der Mitte. Oder wie eine dreizackige Gabel ohne Stiel. Angeblich gehört das Schiff einem einzelnen Fremdwesen und hat keine normale Mannschaft als Besatzung. Aber das habe ich nur unterderhand gehört."
„Kennst du den Namen des Raumschiffs?"
„Warte! Ich glaube, es heißt SIN-RAM oder RAMSIN oder so ähnlich."
Yankipoora überlegte einen Moment. „Meinst du vielleicht SIRNAM?"
„Richtig! Das war der Name des fremden Raumschiffs. Andere besondere Vorfälle kenne ich nicht."
Yankipoora schaltete sofort.
Es konnte sich dabei nur um ein nakkisches Dreizackschiff handeln. Nach dem, was Mylonas berichtet hatte, mußte es die SIRNAM sein, und die gehörte dem Nakken Chukdar.
Ein Nakk, der insgeheim auf einer Welt der Linguiden gelandet war! Das war schon etwas Außergewöhnliches.
Verbindungen zwischen Linguiden und Nakken hatte es nach ihrem Wissen bisher noch nie gegeben. Was das zu bedeuten hatte, mußte Anselm Mansdorf herausfinden.
Sie reichte dem Linguiden die versprochene Summe. „Ich hoffe", sagte sie und winkte mit ihrem Geldbündel, das kaum kleiner geworden war, „ich sehe dich morgen hier zu gleichen Zeit mit neuen Informationen. Auf gute Zusammenarbeit, mein Freund."
Sie versetzte ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. „Ich werde hier sein", versprach der Linguide und eilte zurück in die „Rote Zunge".
Die winzige Sonde, die bei Yankipooras Schlag in seine Jackentasche gerutscht war, hatte er nicht bemerkt
4.
Es war am Morgen des
4.
Februar.
Anselm Mansdorf studierte die eingegangenen Berichte. Die letzte Meldung, die ihn an diesem Tag erreicht hatte, war die wichtigste. Der Transmitter auf Lingora war rechtzeitig installiert worden. Alle Tests waren positiv verlaufen. Die Anlage war voll betriebsbereit.
Das Team, das den Aufbau durchgeführt hatte, war unter Benutzung des neuen Materietransmitters ins Hanse-Kontor Bastis zurückgekehrt.
Auch die Vorbereitungen für die weiteren Anlagen, die die Linguiden bestellt hatten, verliefen exakt nach Terminplan.
Die zweite Nachricht bestätigte seine Vermutungen über die Aktionen des Friedensstifters von Bastis. Der Sender DIE STIMME VON KELA-MAR TESSON, die sich nun in Kurzform TESSON-BASTIS nannte, verkündete, daß der große Bruder unter Benutzung des Transmitters von Lingora zu seiner Heimatwelt kommen würde. Die Gegenstation war, wie mit Kanot Leysteccer abgesprochen, die Station des Hanse-Kontors.
Die Handelsstation rückte damit in den Mittelpunkt des Interesses, was dem Mann in der „Kutsche" gar nicht so recht war. Aber das ließ sich nicht ändern. Der Plophoser konnte nur versuchen, aus dieser Situation Kapital zu schlagen.
Wann der große Auftritt von Kelamar Tesson erfolgen sollte, gaben die Offiziellen von Bastis noch nicht bekannt. Die Nachrichten darüber waren so allgemein, daß Mansdorf vermutete, daß sie den Termin selbst noch nicht kannten und auf weitere Informationen vom Friedensstifter warteten.
Etwas irritiert schüttelte der Kontorchef den Kopf, als er dann den Bericht seiner Agentin Yankipoora las.
Daß ein Nakk auf Bastis gelandet sein sollte, erschien ihm nicht sehr glaubwürdig, auch wenn diese Geschichte in das Bild der jüngsten Beobachtungen von Dreizackschiffen zu passen schien. Schließlich war von keiner anderen Linguidenwelt gemeldet worden, daß es zu direkten Kontakten zwischen Linguiden und Nakken gekommen war.
Er befragte seine Syntronik, und die konnte bestätigen, daß es solche Meldungen nicht gab.
Anselm Mansdorf war ein mißtrauischer Bursche, wenn es um wichtige Dinge ging. Und hier schien sich etwas anzubahnen. Das verriet ihm sein Instinkt. Entgegen
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