1568 - Sklaven der 5. Dimension
Schulden zu decken, dann bist du bei mir an der falschen Adresse."
„Ich sage die Wahrheit", beharrte Mylonas. „Ich muß erst die Information kennen, bevor ich einen Preis festsetze", erklärte sie entschieden. „Ich kaufe keine Katze im Sack."
„Es ist jemand bei der Landung eines Frachters auf völlig unerklärliche Weise umgekommen, weil er unter dem Raumschiff aus dem Nichts auftauchte. Das Antigravfeld hat ihn in Sekundenbruchteilen plattgedrückt. Ich habe den Vorgang selbst gesehen."
Yankipoora horchte auf. Das klang in der Tat ungewöhnlich und auch unerklärlich. „Ich habe eine Kopie des Geheimberichts", behauptete der Linguide. „Da steht alles drin. Die meisten Angaben stammen sowieso von mir, denn außer dem Supervisor war ich der einzige Zeuge. Du bekommst die Kopie für 6000 Galax. Und versuche nicht, mich runterzuhandeln!"
„Ich zahle dir 4000 und leihe dir 2000", sagte die Frau. „Damit ich morgen wieder hier erscheine?"
„Genau. Damit du morgen wieder hier erscheinst. Gib mir die Kopie!"
Stathis Mylonas zog eine eng bedruckte Lesefolie aus der Jacke und übergab sie Yankipoora. Die überflog den Bericht. „Wenn dieser Wisch der Wahrheit entspricht", sagte sie zufrieden, „dann ist er das Geld wert.
Und niemand weiß, wer dieses Wesen war, das umkam?"
„Niemand. Alle Spuren wurden sorgfältig beseitigt. Fast alle."
„Fast alle? Was heißt das?"
„Ich habe heimlich eine kleine Gewebeprobe des Verunglückten beiseite geschafft. Sie befindet sich an einem sicheren Ort in einer Kältebox. Wenn du daran Interesse haben solltest, so laß es mich morgen wissen."
„Du hörst von mir, Rolfino!"
Yankipoora hatte es jetzt eilig. Sie konnte sich auf den Unglücksfall keinen Reim machen, und gerade das beunruhigte sie. Sie händigte dem Spieler den zugesagten Betrag aus und verabschiedete sich dann schnell.
Wenig später traf sie sich mit Zornatur. Auch der Terraner hatte keine Erklärung für den Unfall und für die Geheimniskrämerei der Linguiden. „Vielleicht wollen sie keine Störungen im Vorfeld der Ankunft ihres großen Bruders", vermutete er. „Wie dem auch sei, die Sache stinkt. Niemand kann einfach irgendwo materialisieren, es sei denn, er ist ein Teleporter.
Und das können wir getrost ausschließen. Der fünfdimensionale Hokuspokus, der hinter dem Vorfall stecken muß, riecht nach Aktivitäten der Nakken. Und die SIRNAM befand sich keine tausend Meter von der Unglücksstelle entfernt. Was hat der Boß gesagt? Wir sollen ihn informieren, auch wenn es sich nur um einen Verdacht handelt." Über das geheime Funknetz kündigten die beiden ihr Kommen an. Anselm Mansdorf war auch ohne nähere Angabe von Gründen bereit, Yankipoora und Zornatur zu dieser späten Stunde zu empfangen.
Wenig später saßen sie dem Kontorchef gegenüber. Mansdorf las den Geheimbericht und stellte ihn über die Sensoren in der Armlehne der Kutsche gleichzeitig der Syntronik zur Verfugung. „Das sieht nach Experimenten mit Materietransmittern aus", meinte er. „Es ist vorstellbar, daß jemand versucht, es den Friedensstiftern gleichzutun. Ich spreche natürlich von Linguiden."
Zornatur schüttelte den Kopf. „Selbst wenn ein paar Bewohner von Panassa in ihrer Euphorie durchdrehen", meinte er, „wie sollten sie in den Besitz von Transmittern gelangen? Es gibt hier doch keinen außer unserem."
„Falsch!" konterte der Plophoser. „Auf dem Raumhafen stehen derzeit siebzehn nichtlinguidische Schiffe. Ich wette, daß mindestens die Hälfte von ihnen einen oder mehrere Transmitter an Bord hat.
Vielleicht haben diese Burschen den Raumhafen deshalb abgeriegelt, damit sie ungestört mit diesen Anlagen üben können. Unter der Landeflache befinden sich riesige Hallen. Theoretisch könnte man dort eine Station aufbauen, deren Empfangsfeld über die Piste hinaus nach oben reicht."
„Theoretisch." Auch Yankipoora konnte den Gedankengängen ihres Chefs nichts abgewinnen. „Aber das erscheint mir alles zu unwahrscheinlich. Außerdem hat meine Quelle nichts davon berichtet, daß auf dem Raumhafen solche Aktivitäten laufen. Und der Bursche ist sehr gut informiert. Er hätte bestimmt etwas davon erwähnt."
Die Syntronik der Kutsche meldete sich zu Wort und beendete die Diskussion. „Es gibt keine eindeutigen Schlußfolgerungen aus dem Bericht", stellte Bitte lesen Sie weiter auf Seite 37 sie fest. „Es wäre wünschenswert zu erfahren, wer der Umgekommene gewesen ist oder zumindest, ob es sich bei ihm
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