1568 - Sklaven der 5. Dimension
heilig."
Er sprach dann davon, daß die Linguiden nun kosmischer handeln würden. Er erntete damit riesigen Beifall, obwohl niemand genau wußte, was er damit meinte. Das galt auch für Michael Rhodan und den Mann in der Kutsche.
Aus der Sicht des Terraners ließ Kelamar Tesson die Katze dann aus dem Sack, als er die Frage stellte, ob die Linguiden von Bastis ihn als weisen, gütigen und lenkenden Vater akzeptieren würden.
Die Antwort lag Sekunden später über die Demoskopie-Befragung des Senders vor. Sie war ein einhelliges Ja! „Damit", sagte Michael Rhodan zu Anselm Mansdorf, „hat sich der Friedensstifter Kelamar Tesson zum Herrscher über diesen Planeten ausgerufen. Und das Volk hat dieser Machtergreifung willig zugestimmt."
„So sehe ich es auch." Der Kontorchef schüttelte unzufrieden den Kopf. „Von Sedeider und Nasseda liegen bereits Meldungen meiner Agenten vor, daß sich dort ähnliche Dinge abspielen. Ich zweifle nicht daran, daß uns in den nächsten Stunden weitere Berichte von den anderen Welten der Linguiden erreichen.
Und daß sich dort die Dinge ganz ähnlich entwickelt haben wie hier. Du weißt, was das bedeutet?"
„Die Herren Friedensstifter haben ihre Masken fallen gelassen", erwiderte Perry Rhodans Sohn ernst. „Vielleicht nur im Rausch durch den Besitz der Zellaktivatoren und der damit gewonnenen Fähigkeit, Materietransmitter benutzen zu können. Vielleicht auch aufgrund einer seit langem bestehenden Planung. Egal, wie es ist, jetzt halten sie die Macht in ihren Händen. Das gilt vom Triumvirat Imkord-Shaenor-Vaccer bis nach unten zu den Friedensstiftern, die keinen Zellaktivator besitzen."
„Meine Berichte nach Terra gehen unverzüglich hinaus", sagte Anselm Mansdorf. „Und was willst du tun?"
Mike deutete auf das Bild Kelamar Tessons. „Er sagte gerade, daß sich alle Friedensstifter in der zweiten Märzwoche auf Lingora einfinden werden, um dort gemeinschaftlich das neue politische Programm zu verkünden. Damit steht mein nächstes Ziel fest. Zuvor werde ich mit Atlan sprechen. Die Entwicklung hier ist Wasser auf seine Mühlen. Er hat uns alle von Anfang an vor den Heucheleien der Linguiden gewarnt. Jetzt wird er sich bestätigt fühlen. Natürlich wird auch er nach Lingora kommen."
Die Informationen, die Atlan von Michael Rhodan erhalten hatte, lösten bei dem Arkoniden neue Aktivitäten aus. Die von den Friedensstiftern initiierten galaktopolitischen Ereignisse benagten ihm ganz und gar nicht.
Daß die Nakken mit ihren Hyperraum-Scouts den Aktivatorträgern nachschnüffelten, bedeutete eine weitere Gefahr.
Auf Taumond im Kaokrat-System hatte er selbst miterlebt, wie der Friedensstifter Landram Eshim die Massen förmlich hypnotisiert und in Euphorie versetzt hatte. Dann hatte er mit seiner ATLANTIS den Planeten Viron im Nashaan-System nahe Lingora angeflogen. Von dort hatten ihn schon erste Berichte über das Wirken der Friedensstifterin Mesta Saronove erreicht, die den Linguiden ihres Heimatplaneten weismachen konnte, sie seien die Krone der Schöpfung. Die Begeisterung, die sie geweckt hatte, war in der Tat erstaunlich.
Theta von Ariga und Kassian waren auf Arkon geblieben, um die Geschichtsdaten des Crest-Archivs auszuwerten. Von dort erhoffte sich der Arkonide bald neue und vielleicht durchgreifende Erkenntnisse.
Ein weiterer Punkt in Atlans Überlegungen spielte die Suche nach ES und Wanderer. Myles Kantor hatte ihn in den vergangenen Wochen mehrfach bedrängt, schnell eine Expedition nach Andromeda zu schicken, um dort nach Spuren der Superintelligenz zu suchen. Aber Atlan hatte gezögert, und das tat er noch jetzt, wo sich die großen Veränderungen im Reich der Linguiden anbahnten.
Er wollte erst Perry Rhodans Rückkehr aus Truillau abwarten, um sich dann der Sache persönlich anzunehmen.
In einem Punkt hatte er dem Drängen Myles’ jedoch nachgegeben und Mitte Februar sein Einverständnis gegeben, daß ein Vorkommando aus zwei Raumschiffen nach M31 fliegen sollte. Dabei hatte er an die CIMARRON und die HALUTA gedacht.
Auf Viron hatte Atlan auch das Gespräch mit dem ›Mann von der Straße‹ gesucht. Zu seiner Verwunderung hatte er erfahren müssen, daß Begriffe wie Superintelligenz, Materiequelle oder Kosmokraten plötzlich zum alltäglichen Sprachschatz der Linguiden gehörten.
Das von Bastis stammende Werk DAS BUCH DER VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT DER LINGUIDEN war ihm hier in die Hände gefallen. Es sah darin einen typischen Auswuchs der neuen
Weitere Kostenlose Bücher